Markus Drillges ist DFB-Ehrenamtspreisträger 2012

DFB-Ehrenamtspreisträger 2012: Markus Drillges

     Markus Drillges ist Träger des Ehrenamtspreises des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) 2012. Der 42 Jahre alte Vorsitzende des SV Glehn erhielt am Sonntag aus den Händen von Kreis-Fußball-Chef Hermann-Josef Koch die Auszeichnung und wurde anschließend in den „Klub 100“ des DFB, in dem die verdientesten 100 Ehrenamtler bundesweit für die Dauer eines Jahres vertreten sind, aufgenommen. Nach Norbert Jurczyk (Ehrenamtspreisträger 2009) und Carolin Maaßen (NRW-Preisträgerin für Mädchen im Sport 2011) stellt der SV Glehn mit Drillges nun zum dritten Mal innerhalb kurzer Zeit einen herausragenden Preisträger und stellt damit unter Beweis, dass ehrenamtliches Engagement im Korschenbroicher Fußballverein mehr als groß geschrieben wird.

     „Ich denke, dass der SV Glehn ein leuchtendes Beispiel dafür ist, dass man mit ehrenamtlichem Engagement eine Menge bewegen kann“ sagte Koch bei der Laudatio auf den Preisträger. „Markus Drillges hat hier Großartiges geleistet.“ Herausragende Leistung von Markus Drillges war die Realisierung des Kunstrasenplatzes in Glehn, den der SV nach den Planungsjahren 2010 und 2011 im Sommer 2012 fertig gestellt hat. Das Glehner Urgestein ist dem Verein seit Kindestagen eng verbunden. Er durchlief als Spieler die Jugendmannschaften des SV und war lange Jahre Akteur der 1. Mannschaft, die er im Anschluss an seine aktive Laufbahn bis 2006 mit viel Erfolg trainierte. Von 2008 bis 2011 war der Speditionskaufmann dann ehrenamtlicher Trainer mehrerer Jugendmannschaften des SV, ehe er 2010 zum Jugendleiter und 2012 zum 1. Vorsitzenden des Vereines gewählt wurde.

       Aus der Position des Jugendleiters heraus reformierte Drillges zunächst die Jugendabteilung des SV Glehn, gab ihr ein neues Konzept und eine neue Spielphilosophie. Für die von Drillges entwickelten Konzepte „Nachhaltigkeit in der Jugendarbeit“ und „Förderung des Mädchenfußballs“ ist der SV Glehn in 2009 und 2011 jeweils mit dem „Stern des Sports in Bronze“ durch den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) ausgezeichnet worden. Ein besonderes Augenmerk legte Drillges immer wieder auf leistungsschwächere Kinder, für die er alles unternahm, um ihnen die Freude am Fußballspielen zu erhalten und sie in der Mannschaft nicht außen vor zu lassen. Seinem humor- und liebevollen Umgang mit den Kindern ist es zu verdanken, dass in der von ihm trainierten Mannschaft des Jahrganges 2003 zeitweise bis zu 32 Kinder spielten – eine für Glehn noch nie erreichte Zahl.

     Von Drillges‘ Wirken profitiert die Jugendabteilung des SV Glehn auch nach seinem Ausscheiden aus dem Jugendvorstand. Denn seine erarbeitete Philosophie von Kinder- und Jugendarbeit beschert dem Verein ein Alleinstellungsmerkmal, das auch weit außerhalb von Glehn Anerkennung findet.  2010 entwickelte Drillges dann seine „Vision Kunstrasenplatz“ in Glehn. Er erkannte, dass trotz aller herausragenden Bemühungen um eine gute Nachwuchsarbeit der Verein bei seinen  Trainingsbedingungen an Grenzen gestoßen war. Für den Trainingsbetrieb der – mit den Senioren - 20 Mannschaften stand nur ein Aschenplatz sowie in den Sommermonaten ein Rasen-Kleinspielfeld - eher eine bessere Bolzplatzwiese – zur Verfügung. Bedingt durch die feuchte Witterung in den Wintermonaten ist dieser Platz jedes Jahr von November bis mindestens Ostern unbespielbar, was dazu führte, dass der Aschenplatz zeitweise mit vier Mannschaften gleichzeitig bespielt werden musste.

     Drillges ließ nicht locker. Unter Aufopferung nahezu seiner kompletten Freizeit stieß der 42-Jährige das Projekt weiter an, übernahm den Vorsitz im eigens gebildeten Kunstrasenausschuss und stellte in den Jahren 2010 und 2011 in unzähligen Gesprächen, Telefonaten und Verhandlungen die notwendigen Weichen, bis im Mai 2012 dann tatsächlich mit dem Bau begonnen werden konnte. Danach begann für ihn die Arbeit noch mal so richtig: An jedem Wochenende bis Anfang August rackerte Drillges wie ein Besessener auf der Anlage, denn der Verein konnte die Finanzierung nur stemmen, wenn ein gewisser Teil an Eigenleistung erbracht wird. Drillges war sich für keine Arbeit zu schade, schleppte Steine, fuhr Schubkarre, schwang die Schippe und verlegte Kabel. Selbst zwei Wochen seines Jahresurlaubs 2012 opferte er für den Verein, denn die Zeit drängte, sollte doch der Platz rechtzeitig zum Saisonbeginn 2012/13 fertig sein.

     Auch über den Fußballverein hinaus war Drillges in den vergangenen drei Jahren ehrenamtlich tätig. Der SV Glehn unterstützt seit Jahren den ehrenamtlichen Verein „Kinder- und Familienhilfe Namibia“ in vielfältiger Form. Zahlreiche Vereinsmitglieder des SV arbeiten auch aktiv in der dortigen Organisation mit, so auch Drillges bis 2011 als 2. Vorsitzender. Die Aufgabe des Vereins ist das Bereitstellen von finanziellen Hilfen für Waisenkinder und vernachlässigte Kinder in der ehemaligen deutschen Kolonie Namibia. Dies geschieht durch die Übernahme von Patenschaften, Spenden und Sammelaktionen. Der SV Glehn wirbt aktiv für eine Mitgliedschaft oder eine Spende für den Hilfeverein, stellt logistische Mittel zur Verfügung und bietet dem Verein bei eigenen Veranstaltungen eine Plattform für Werbeaktionen. In den vergangenen Jahren kamen so auch durch Drillges’ Vermittlung über den SV Glehn über 5.000 € für die Kinderhilfe zusammen. Als Markus Drillges zeitbedingt den 2. Vorsitzenden im Hilfeverein nicht mehr ausüben konnte  - das Kunstrasenprojekt hatte ihn zeitlich komplett ausgefüllt – fand der 42-Jährige auch gleich in Person seiner Ehegattin Doris die geeignete Nachfolgerin im Vorstand des Vereines für ihn. Denn Ehrenamt wird im Hause Drillges groß geschrieben …

     "Ich habe noch viele Visionen" warnte Drillges augenzwinkernd die Gäste der Preisverleihung im Glehner Vereinsheim vor den kommenden Aufgaben, die Drillges noch in Petto hat. "Ich bin wahnsinnig stolz auf diese Auszeichung, weiß aber, dass ich diese ohne Euch nie erreicht hätte. Das ist also auch Euer Preis", sagte der Fan von Borussia Mönchengladbach. 


Wir sind Ehrenamt! Doris und Markus Drillges

 

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