Die 1. Mannschaft des SV Glehn feierte einen hervorragenden Start ins Fußballjahr 2012: Im Finale der Vorrunde der Kreishallenmeisterschaft in Gustorf bezwang die Erstvertretung der Blau-Weißen die SG Orken-Noithausen mit 3:1 und zog erstmals seit mehr als zehn Jahren verdient in die Endrunde ein. Dort misst man sich am 5. Februar in Dormagen mit sieben anderen Vorrundensiegern.

     Schon im ersten Gruppenspiel standen sich die beiden späteren Finalisten gegenüber. Favorit Orken ging schnell durch einen Sonntagsschuss in Führung und übte weiter Druck auf das Glehner Tor aus. SV-Torwart Timo Pesch musste einige Male sein Können unter Beweis stellen, war beim Gegentreffer vollkommen machtlos, da ihm bei dem Schuss die Sicht versperrt wurde. Selbst tauchten die Glehner in der ersten Spielhälfte nur zwei bis dreimal gefährlich vor dem Tor der klassenhöheren Orkener auf, doch die durch Interimstrainer Markus Drillges vorgegebene "Nadelstichtaktik" sollte sich in den zweiten 10 Minuten bezahlt machen: Nach einem zielstrebigen Angriff legte Andreas Janßen den Ball quer zu Marvin Demasi, der zum 1:1 traf. Vier Minuten vor Schluss traf dann Ümit Eser mit etwas Glück nach schöner Vorarbeit von Demasi zum 2:1-Endstand. Zwar war dieser Sieg etwas glücklich, allerdings gab er der Mannschaft viel Selbstbewusstsein und so gewann man das zweite Gruppenspiel gegen die FSG Theo Neuss glatt 3:0. In diesem Spiel überzeugte der B-Ligist auch spielerisch und erzielte teils schön heraus gespielte Tore durch Simon Hilliges (2) und Ümit Eser.

     Mit dem Gruppensieg in der Tasche entwickelte sich die Halbfinalpartie gegen Gastgeber SG Gustorf/Gindorf zu einem richtigen Krimi: Zwar ging Glehn bereits nach zwei Minuten durch Hilliges in Führung, doch danach entwickelte der Kreisliga-A-Aufsteiger zunehmend Druck und konnte noch vor der Pause nach einem Stellungsfehler ausgleichen.  Beide Mannschaften schenkten sich von Beginn an nichts und man merkte den Glehner Jungs an, dass die zwei Siege in der Vorrunde selbstbewusst gemacht hatten. Die zweiten 10 Minuten verliefen dann sehr ausgeglichen und beide Mannschaften hätten das Spiel für sich entscheiden können, doch waren beide Torhüter in so guter Verfassung, dass ein Siebenmeterschießen entscheiden musste. Für Glehn verwandelten Christian Böhme, Rafael Steinmetzer, Eser und Hilliges bei einem Fehlschuss von Thomas Kallen. Da "Elfmeterkiller" Pesch aber einen Schuss der Gustorfer parieren konnte und zudem einmal der Pfosten auf Glehner Seite war, zog die Drillges-Truppe ins Endspiel ein.

     Unglaublich aber war: Der krasse Außenseiter SV Glehn hatte sich ins Finale gespielt. Hier wartete erneut die SG Orken-Noithausen, die im Halbfinale den VfR Neuss deutlich bezwungen hatte. Trotz einer kurzen Pause zwischen Halbfinale und Finale merkte man dem Team den Siegeswillen an. Alle waren bereit, über ihre Grenzen hinaus zu gehen. Die Endrunde vor Augen mobilisierte Glehn nochmals alle Kräfte und ging auch nach vier Minuten durch Christian Böhme nach einem feinen Doppelpass mit Rafael Steinmetzer in Führung. Kurz vor der Halbzeit legte dann Hilliges den zweiten Treffer nach. Durch eine Unachtsamkeit bei einer Ecke vier Minuten vor dem Spielende erzielte Orken den Anschlusstreffer. Hilliges' zweiter blitzsauber herausgespielter Treffer zum 3:1 brachte den Überraschungscoup unter Dach und Fach und begeisterte seinen Coach, der den urlaubenden Trainer Ralf Hellingrath vertrat: "Alle Zuschauer in der Halle waren sich einig, dass hier der verdiente Sieger nach Dormagen fährt. Die Mannschaft hat mit großer Diszipin und spielerischen Akzenten ein hervorragendes Turnier gespielt. Hier konnte man deutlich sehen, zu was man in der Lage ist, wenn man als Einheit auf dem Platz unterwegs ist. Großes Kompliment an alle Spieler für einen beherzten Auftritt", sagte Drillges nach dem Turnier.

     Das Finale der Kreishallenmeisterschaft spielen: PSV Neuss, TuS Grevenbroich, SV Glehn, 1. FC Grevenbroich-Süd, VdS Nievenheim, DJK Gnadental, SV Uedesheim, TSV Norf