"Meckern und Miesmachen kann jeder - Anpacken zählt"

     Nach einem Jahr Pause verfügt der SV Glehn seit Beginn der Spielzeit 2010/11 wieder über eine Damen-Mannschaft, die von Torben Hoeveler und Andreas Knuth trainiert wird. Und dies mit bemerkenswertem Erfolg: Belegte die junge Truppe in ihrer Debütsaison gleich den fünften Tabellenplatz, spielen die Glehner Mädchen auch in der aktuellen Saison in der Spitzengruppe mit. Markus Birkmann sprach mit den beiden Coaches über sportliche und private Ziele:

     „Torben, Andreas, wie kommt man dazu als Trainer zu arbeiten?“

      Torben Hoeveler: „Ein Grund ist mit Sicherheit, die Freude mit Menschen zu arbeiten. Weitere Gründe sind eine gewisse Verpflichtung gegenüber der Jugend und das Fußball schon immer eine große Leidenschaft von mir war und ist.“

      Andreas Knuth: „Ich wurde von Torben gefragt, ob ich ihm hin und wieder mal helfen könnte, wenn er aus beruflichen Gründen keine Zeit hätte. Und so war es dann auch. Ich half als Co-Trainer mit bis sich Torben die Achillessehne gerissen hat. Auf einmal war ich dann allein für die Damenmannschaft verantwortlich. Die Mädels und das Training sind mir dann so ans Herz gewachsen, dass ich mir den Job mit Torben bis heute noch teile.“

      Hoeveler: „Ich engagiere mich für den SV Glehn, da ich finde, dass man auch selbst mal was zurückgeben muss. Ich habe lange Zeit auch immer abgewunken, wenn es darum ging im Verein ein Amt zu übernehmen, weil ich dachte meine Freizeit würde nicht genügend Freiraum dafür hergeben. Aber ich kann nur sagen, es geht! Für uns haben früher auch immer Leute ihre Freizeit geopfert, sich als Trainer engagiert und deshalb habe ich auch zugesagt, als mich der Anruf des Obmanns erreichte. Meckern und miesmachen kann jeder, wenn man was erreichen will, muss man auch mit anpacken.“

      „Sportlich läuft es ja für Euch trotz aller widrigen Umstände recht gut. Gibt es besondere Ziele, die Ihr Euch gesetzt habt?“

      Hoeveler: „Naja! Ein Aufstieg wäre schon irgendwann einmal nicht schlecht, in diesem Jahr mit Sicherheit aber noch nicht. Uns geht es derzeit vorrangig darum, Freude am Fußball zu vermitteln, einen Teamgeist zu schüren und die Spielerinnen individuell weiter zu entwickeln. Ein ähnlicher Erfolg wie im ersten Jahr nach dem Neustart des Teams und natürlich viel Freude am Fußball und dem ganzen Drumherum zu vermitteln. Viele neue Spielerinnen zu gewinnen und den Damenfußball weiter in Glehn zu etablieren wäre auch ein tolles Ergebnis.“

      Knuth: „Ich möchte, dass die Mannschaft, die ich trainiere einfach einen schönen Fußball spielt, den man(n) sich auch gerne anschaut. Wenn wir dabei auch noch gewinnen – umso schöner! Natürlich wollen wir ein wenig besser dastehen als letzte Saison, wo wir auf Anhieb den fünften Platz erreichten. Das wird jedoch nicht ganz einfach.“

      „Habt Ihr beide als Trainer eigentlich Vorbilder?“

      Knuth: „Ottmar Hitzfeld.“

      Hoeveler: „Neben den eigenen Trainern von denen man einiges mitgenommen hat sind das wohl Pep Guardiola und Hans Meyer, vor allem wegen seines Humors.“

      „Was zeichnet einen Trainer der Marke Hoeveler und Knuth denn aus?“

      Hoeveler: „Ich denke, ich bin ein humorvoller Mensch, deshalb bekommen wir auch immer was beim Training zu Lachen. Das finde ich auch sehr wichtig. Für die speziellen Trainingseinheiten finden wir immer wieder Anregungen in den neuen Medien, in den Unterlagen meines Abiturs und halt auch aus meiner eigenen Erfahrung.“

      Knuth: „Wir arbeiten konzentriert, aber Raum für Spaß muss immer dabei sein. Dafür sorgen aber auch unsere zumeist ständig fröhlichen Mädchen.“

      „Wie seht Ihr insgesamt das Thema Frauen-/Mädchenfußball beim SV Glehn dessen bisherige Entwicklung?“

      Hoeveler: „Sehr, sehr positiv! Der Verein versucht die Mädels im Verein zu binden, durch die sehr gute Kooperation mit der Grundschule vor Ort wird vielen jungen Mädchen der Schritt in den Verein deutlich erleichtert, weil es bestimmt für einige immer noch eine Jungensache ist. Das Engagement der Jugendbetreuerinnen und Jugendbetreuer hier ist ebenso beispiellos.“

      Knuth: „Ich finde die Entwicklung sensationell. Wenn ich bedenke, dass wir bis vor zwei Jahren gar keine Juniorinnenmannschaften aus dem Bereich U11 und U13 hatten, so sieht das momentan doch echt klasse aus. Mit der neu gegründeten U11, die mit 20 Mädchen ja sehr gut in dieser Saison begonnen hat und einer starken U13 und U17 haben wir bereits jetzt schon einen sehr guten Unterbau im Hinblick auf  die Damenmannschaft. Wenn wir es nun noch schaffen, eine U15 einzuführen, so hätten wir einen durchgängigen Mannschaftszug bis hinauf zur Damenmannschaft. Welcher Verein hat das schon?“

      „Letzte Frage: Was macht Ihr beide, wenn Ihr nicht gerade auf dem Trainingsplatz oder am Spielfeldrand steht?“

      Hoeveler: „Ich züchte gemeinsam mit meinem Bruder australische Prachtfinken. Hier besuchen wir bundesweit Schauen und Meisterschaften und arbeiten auch in diversen Vorständen oder Arbeitsgruppen ehrenamtlich mit. Ein sehr schönes Hobby, welche durch einige Erfolge auch zum Weitermachen animiert. Desweiteren begeistert mich auch die fünfte  Glehner Jahreszeit: Als Offizier im Jägerzug ‚Saubuam‘, beginnt diese schon weit vor dem eigentlichen Schützenfest mit dem Großfackelbau.“

     Knuth: „Schützenfest begeistert mich auch. Deswegen möchte ich sehr gerne in naher Zukunft Schützenkönig von Glehn werden!“

     Hoeveler: „Noch was: Ich möchte mich aber an dieser Stelle einmal ganz herzlich bei Andreas bedanken, der eigentlich damals nur mal einspringen sollte, wenn ich auf einer Vogelschau oder sonst wie verhindert bin. Dann wurde er durch meine Verletzung im letzten Jahr gezwungen, häufiger einzuspringen. Jetzt ist er gar nicht mehr als mein Trainerkollege wegzudenken. Ein Dank gilt natürlich auch seiner Frau Kerstin, die deswegen auch auf einen Teil der gemeinsamen Freizeit verzichtet.“

Zur Person:

Name: Torben Hoeveler
Alter: 35
Hobbies: Fußball, Vogelzucht, Schützenverein
Im Verein seit: Oh, keine Ahnung, gefühlt ewig!
Mannschaft: SV Glehn Damen, davor SV Glehn Herren III, sowie Teams der F- bis D-Jugend
Ich spiele Fußball seit: nicht mehr seit ca. 3 Jahren
(Lieblings-) Position: Sturm / Torwart
Beruf:

Ich arbeite in einem Soziotherapeutischen Zentrum für Sucht- und Psychisch Kranke in Grevenbroich, sowohl im stationären, als auch im ambulanten Bereich. Ich bin dafür zuständig, den Klienten den Tag zu strukturieren und sie im Lebensalltag zu unterstützen, damit Ihnen ein suchtmittelfreies, bzw. uneingeschränktes Leben ermöglicht wird.

Name: Andreas Knuth
Alter: 38 Jahre
Hobbies: Fußball, Schützenverein u.a.
Im Verein seit: 1979 (zwischendurch mal für ein Jahr in Liedberg und ein Jahr in Myllendonk)
Mannschaft: SV Glehn Damen
Ich spiele Fußball seit: meinem 5. Lebensjahr
(Lieblings-) Position: Libero
Beruf: Gas- und Wasserinstallateur

 

 

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