„Der dicke Kraken hat uns einen Punkt gerettet …“

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     Der SV Glehn sammelt im Abstiegskampf der Kreisliga A weiter wichtige Zähler: Gegen den Tabellensiebten BV Wevelinghoven erkämpfte sich die Elf von Trainer Markus Franken durch einen Treffer von Eren Otlu ein insgesamt nicht unverdientes 1:1 (1:0). „Matchwinner" war jedoch Ersatzkeeper Tobias „Kraken" Böhme, der nach der Roten Karte für Stefan Schmitz zwischen die Pfosten rückte, den Elfmeter von David Bienefeld parierte und seiner Elf den Punkt rettete.

     Zu Beginn des Spiels war die Glehner allerdings noch nicht wirklich wach und fabrizierten viele leichte Ballverluste. Wevelinghoven kam aber trotz größerer Spielanteile kaum zum Abschluss, geschweige denn zu guten Tormöglichkeiten. Mit fortlaufender Spieldauer kam mehr Sicherheit in das Spiel der Hausherren, die in der Hinrunde in Grevenbroich noch 0:6 untergegangen waren. Viele Standardsituationen sorgten allesamt für Torgefahr. Allein Garri Zigunov kam zweimal freistehend aus sieben Metern frei zum Kopfball, hatte seine Rolle als Abwehrspieler aber wahrscheinlich zu sehr verinnerlicht und köpfte jeweils über das Tor. In der 25. Minute gingen die Glehner dann doch in Führung: Niklas Jonas schnibbelte einen Freistoß von der Strafraumgrenze aus halblinker Position so über die Mauer, dass BV-Torwart Tobias Landau den Ball zwar noch aus dem Winkel kratzen konnte. Der landete dann allerdings genau vor den Füßen von Otlu, der den Ball nur noch über die Linie drücken musste. Kurz danach hatte Wevelinghoven nach einem Patzer in der Glehner Hintermannschaft die große Chance zum Ausgleich, Torwart Schmitz konnte aber stark parieren. Anschließend hätte Otlu die Führung noch verdoppeln können: Nach einem guten Konter und Zuspiel von Marvin Demasi lupfte Otlu den Ball über Landau, aber leider auch knapp am rechten Pfosten vorbei. „Wevelinghoven hatte zwar deutlich mehr Spielanteile, konnte sich jedoch keine nennenswerten Chancen herausspielen. Bei effizienter Auswertung unserer Chancen hätten wir auch zwei oder drei Tore erzielen können" bilanzierte Kapitän Christian Böhme den Verlauf der ersten 45 Minuten. Mit Anpfiff des zweiten Durchgangs erhöhten die Gäste nun deutlich den Druck und die Blau-Weißen kamen in der gesamten zweiten Halbzeit nur noch sporadisch aus der eigenen Hälfte, ein geordnetes Spiel konnte gar nicht mehr aufgezogen werden. Wevelinghoven kam aber trotz allem Bemühen zunächst weiter nicht zu zwingenden Chancen. Die dickste Möglichkeit ergab sich nach einer Ecke, die von Schmitz unterlaufen wurde. Der anschließende Kopfball wurde von Zigunov kurz vor der Linie geklärt. In der 65. Minute fiel dann der verdiente, aber in der Entstehung absolut vermeidbare Ausgleich. Eine eigentlich harmlose Flanke wurde nicht geklärt, sodass der Ball bei Sven Hermann landete. Dieser legte auf den eingewechselten Milton Soares ab, der aus 13 Metern keine Probleme hatte einzuschieben.

     Wevelinghoven blieb anschließend weiter tonangebend, nennenswerte Möglichkeiten konnte sich die Elf von Armin Kiese aber eigentlich bis zur 83. Minute nicht erspielen. Dann aber kam es knüppeldick für Glehn: Ein gutes Zuspiel der Gäste auf Hermann bei gleichzeitigem schlechten Stellungsspiel der Glehner Abwehr zwangen Schmitz seinen Kasten zu verlassen. Hermann spitzelte den Ball am Torwart, der ihn dabei abräumte, vorbei. Neben dem fälligen Elfmeter gab der bis dahin eigentlich gute Schiedsrichter Harun Kirli aber auch noch „Rot" für Schmitz, was aber völlig überzogen war, wie selbst die Gäste einräumten. Zum Glück für Glehn parierte der eingewechselte Tobias Böhme den Elfmeter von Bienefeld, der sich im Hinspiel schon für die gleiche Ecke gegen Böhme (erfolgreich) entschieden hatte. Beim Versuch des Nachschusses grätschte Bienefeld den bereits in der ersten Hälfte für Bernhard Gerhards eingewechselten und stark verteidigenden A-Jugend-Spieler Christoph Jansen, der einen Tick eher am Ball war, unglücklich um. Nach der daraufhin entstandenen Rudelbildung zückte Kirli auch hier in unangemessener Weise den Roten Karton, was seine gute Leistung in der Gesamtbetrachtung deutlich schmälerte.

     Anschließend passierte nicht mehr viel und so ging die Partie mit einem in der Endabrechnung sicherlich wertvollen Punktgewinn für Glehn zu Ende. Das sah auch Spielführer Böhme so: „Im Endeffekt können wir noch froh sein, den Punkt mitgenommen zu haben. Wir haben in der zweiten Halbzeit mehr oder weniger förmlich um den Ausgleich gebettelt, auch wenn Wevelinghoven nur wenige zwingende Möglichkeiten hatte, und können froh sein, dass der ‚dicke Kraken‘ uns den Punkt gerettet hat".

     Hinweis der Redaktion: In einer Zeit, wo Rosenmontagszüge sonntags in der Fastenzeit nachgeholt werden, darf auch ein an sich seriöser Nachbericht karnevalistische Inhalte aufweisen. In diesem Sinne soll auch die Überschrift betrachtet werden.

 

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