Der SV Glehn hat im Abstiegskampf wieder einen Dämpfer hinnehmen müssen. Eine Woche nach dem Überraschungserfolg gegen den TuS Hackenbroich unterlag das Team von Trainer Markus Franken im zweiten Heimspiel in Folge der SVG Weißenberg 0:2 (0:1).

     „Insgesamt waren wir heute viel zu ungefährlich“, sagte Glehns Kapitän Christian Böhme ernüchtert nach den 90 Minuten ohne Torerfolg. „Wahrscheinlich hätten wir heute noch zwei Stunden länger ohne zählbaren Erfolg spielen können“. Rainer Hoffmann und René Rothausen waren für Tobias Böhme (Rückenprobleme) und Sebastian Kehls (Urlaub) in die Startelf gerückt. Christian Schmitz vertrat seinen verletzten Bruder Stefan im Tor, ansonsten liefen die Gastgeber mit der gleichen Aufstellung und Marschroute wie in der Vorwoche auf.

     Das Spiel nahm zunächst auch einen ähnlichen Verlauf. Weißenberg bestimmte das Spiel und Glehn verteidigte gut, sodass es insgesamt in der ersten Hälfte wenige Torraumszenen und noch weniger Tormöglichkeiten gab. Die Franken-Truppe spielte die sich ergebenden Kontermöglichkeiten im letzten Drittel zu ungenau aus und auch die Gäste kamen nicht nennenswert zum Abschluss, obwohl sie tonangebend waren. Lediglich in der 31. Minute führte ein gut gespielter Angriff zum Abschluss und dann auch direkt zur Führung: David Rittmann spielte 25 Meter vor dem Tor einen Pass in die Tiefe auf Stürmer Tom Teubner. Dieser schloss aus der Drehung und aus spitzem Winkel mit einem strammen Linksschuss ab und versenkte den Ball aus stark abseitsverdächtiger Position im langen Eck zum 0:1. Die Proteste der Hausherren gegen die Anerkennung des Tores blieben aber beim Unparteiischen unerhört. Die folgenden zehn Minuten verwalteten die Neusser Nordstädter das Ergebnis bei den warmen Temperaturen, ehe Glehn kurz vor der Pause mutiger agierte und sich das ein oder andere Mal in den Strafraum spielen konnte, dort aber nicht wirklich gefährlich zum Abschluss kam.

     In der zweiten Halbzeit nahm Franken einige taktische Änderungen vor und so drängten die Glehner die Gäste in ihre eigene Hälfte, eroberten viele zweite Bälle und waren spielbestimmend. Chancen sprangen hierbei allerdings zunächst weiterhin nicht heraus. Weißenberg beschränkte sich auf Konter und hatte eine gute Gelegenheit durch einen direkten Freistoß von Mario Dundovic, den Torwart Schmitz allerdings stark parierte. Die beste Möglichkeit zum Ausgleich hatte Simon Hilliges, der nach einem langen Diagonalball vor dem herauslaufenden Torwart zum Abschluss kam. Der Ball sprang in Richtung Tor, wurde allerdings kurz vor der Linie von Karsten Rehmann zur Ecke geklärt.

     In der 82. Minute fiel dann die Entscheidung zugunsten der Gäste: Böhme führte einen Freistoß schnell aus, schoss einem Weißenberger den Ball allerdings vor den Kopf, sodass diese in Überzahl einen Konter fahren konnten. Zu allem Überfluss beförderte Glehns Spielführer beim Versuch, seinen Fehler wieder auszubügeln, den Ball bei der Rettungsaktion ins eigene Tor. Danach war das Spiel entschieden, da die „Weißen“ sich trotz aller Bemühungen offensiv nicht mehr erwähnenswert in Szene setzen konnten. Weißenberg kam noch zu einer guten Konterchance, die Schmitz allerdings stark parierte und so blieb es beim Abpfiff von Schiedsrichter Benjamin Destpak beim 0:2 und dem erneuten Abrutschen auf einen direkten Abstiegsplatz.

     „Die Niederlage war auf jeden Fall vermeidbar und für den betriebenen Aufwand hätten wir uns auch mit einem Punkt belohnen müssen“, sagte Böhme. „Aber beim 0:1 reklamieren wir auf Abseits und hören auf zu spielen und das zweite Gegentor leite ich auch selber ein.“ Bereits am kommenden Gründonnerstag (13. April/19.30 Uhr) besteht die Chance zur Wiedergutmachung. Dann sind Böhme & Co. Beim direkten Konkurrenten SVG Grevenbroich zu Gast. Die Frimmersdorfer belegen aktuell mit vier Punkten Vorsprung auf Glehn den zehnten Tabellenplatz. Mit einem Auswärtssieg könnte Frankens Team den Abstand auf einen Zähler verkürzen. Das Hinspiel hatte Glehn immerhin 4:1 für sich entschieden.