1:0-Sieg in Wevelinghoven: Glehn avanciert zum Überraschungsteam der Kreisliga A

Rainer Hoffmann flog nach guter Leistung unberechtigt mit Gelb-Rot vom Platz

     Der SV Glehn avanciert nach dem 1:0 (1:0)-Sieg beim Tabellendritten BV Wevelinghoven zum Überraschungsteam der Kreisliga A. Die Elf von Trainer Markus Franken verbesserte sich durch den Siegtreffer von Topstürmer Michael Böhm nicht nur als bester Aufsteiger auf den sechsten Tabellenplatz sondern belegt mit 17 Punkten und nur einer Niederlage Rang drei in der Rückrundentabelle hinter den beiden Führenden Rommerskirchen (20 Zähler) und dem FC Zons (19). Bitterer Beigeschmack des Erfolges waren aber zwei Platzverweise für Böhm und Rainer Hoffmann, die kurz vor Schluss jeweils mit „Gelb-Rot“ vom Feld flogen.

     Anfangs hatten die Gäste Probleme auf der staubigen Asche in Wevelinghoven ins Spiel zu kommen. So kamen die Gastgeber in den ersten 20 Minuten ein paar Mal gefährlich in den Strafraum, aber nicht zu zwingenden Abschlüssen. Die brenzligste Situation entstand nach einem langen Ball, bei dem sich die Glehner Abwehr verschätzte und Stürmer Luigi Cottito von Tobias Seelbach kurz vor dem Strafraum nur noch per Foul gestoppt werden konnte. Seelbach sah dafür zu Recht die Gelbe Karte, der anschließende Freistoß brachte allerdings nichts ein. Glehn kam dafür nach schnellen Bällen  in die Spitze in Strafraumnähe, allerdings auch noch nicht zu guten Abschlussmöglichkeiten. Die beste hatte noch Marvin Demasi, der kurz vor der Halbzeit verletzt ausgewechselt werden musste, nachdem er hart gefoult wurde.

     Ab der 25. Minute übernahm die Franken-Truppe mehr und mehr die Kontrolle über das Spiel und gewann auch die wichtigen Zweikämpfe. In der 35. Minute fiel dann die zu diesem Zeitpunkt nicht unverdiente Führung: Ein Freistoß von Marc Ingenfeld aus dem rechten Halbfeld segelte Richtung langer Pfosten, wo Simon Hilliges per Kopf quer auf Michi Böhm in den Fünf-Meter-Raum legen konnte. Glehns Goalgetter musste vollkommen freistehend nur noch einschieben. Nach der Führung setzten die „Blauen“ die Gastgeber weiter unter Druck und kamen bis zur Halbzeit noch zu zwei guten Gelegenheiten. Einen Schuss von Marc Ingenfeld aus 17 Metern nach einer schönen Kombination über die linke Seite konnte der Torwart knapp parieren und in der 45. Minute spielte das Sturmduo Böhm/Hilliges eine Kontersituation nicht konsequent aus.

     Im zweiten Durchgang agierte Wevelinghoven wieder etwas druckvoller und drängte den Aufsteiger mit langen Bällen in die eigene Hälfte. Die Glehner Abwehrrecken um Thomas Kallen, Tobias Seelbach und Christopher Funkel konnten aber meist vor ihren Gegenspielern klären, so dass die Gastgeber kaum zu zwingenden Gelegenheiten kamen. Der SVG auf der Gegenseite verpasste es trotz gut herausgespielter Kontermöglichkeiten, die Entscheidung herbeizuführen: Nach Vorarbeit des starken Marc Ingenfeld schoss Böhm freistehend aus 13 Metern über den Kasten. Kurz danach landete ein versuchter Lupfer von Böhm nach einem langen Ball in den Armen des Torwarts. Die dickste Möglichkeit für Wevelinghoven zum Ausgleich hatte Stürmer Cottito, der den Ball nach einem schönen Pass in den Strafraum aber am Tor vorbeispitzelte.

     In der 83. Minute stellte Schiedsrichter Aykut Budce erneut unter Beweis, dass er mit Sicherheit kein Freund des SV Glehn ist. Nachdem der Unparteiische in vielen Spielen unter seiner Leitung einige unglückliche Entscheidungen gegen den SVG traf und auch in der Partie gegen Wevelinghoven alle strittigen Situationen gegen die Gäste auslegte, stellte Bucde Michi Böhm mit der „Ampelkarte“ vom Platz, weil er dem Wevelinghovener Torwart angeblich ein Bein gestellt haben soll, als dieser vor ihn lief. Dennoch hatte im Anschluss Rainer Hoffmann noch eine dicke Gelegenheit zum 0:2. Nach einem starken Sololauf streifte sein Linksschuss allerdings nur die Latte.

     Zwei Minuten später wurde Hoffmann dann ebenfalls vom Platz gestellt. Nach einem Allerweltsfoul an seinem Gegenspieler schoss Hoffmann unbeherrscht den Ball weg. Da Bucde dieses Foul, das so in den 90 Minuten auf beiden Seiten bestimmt 10 Mal ohne gelbe Karte blieb, auch für gelbwürdig erachtete und das Ballwegschlagen ahndete, erhielt Hoffmann ebenfalls „Gelb-Rot“.

Wevelinghoven warf in den letzten Minuten alles nach vorne und wechselte auch zwei große Stürmer ein, biss sich am Glehner Abwehrbollwerk um Stefan Schmitz, der bei Flanken und hohen Bällen stets auf dem Posten war, aber bis zum Schluss die Zähne aus. Nachdem ein Freistoß aus dem Halbfeld von unserer Abwehr geklärt werden konnte, pfiff der „Unparteiische“ das Spiel nach sechs (!) Minuten Nachspielzeit ab und die Franken-Elf konnte einen hart erkämpften Sieg feiern, den Kapitän Christian Böhme anschließend bewertete: „Zwar setzte uns Wevelinghoven in der zweiten Halbzeit gut unter Druck, agierte aber nicht zwingend genug. Wir hatten auch in den zweiten 45 Minuten die besseren Gelegenheiten, verpassten aber leider die Entscheidung. Mit Glück und Geschick haben wir die knappe Führung aber verteidigt. Dass es am Ende dank Mithilfe des Schiedsrichters nochmal spannend wird, war klar. Während zwei unserer Spieler nach eher harmlosen Situationen vom Feld mussten, blieb eine dicke Beleidigung eines Wevelinghovener Spielers gegen unsere Mannschaft ungeahndet. Der Schiedsrichter begründete dies mit ‚Fingerspitzengefühl‘, da der Spieler sich ja vorher bei einem Foul an ihm verletzt habe und seinen Frust abbauen müsse. Dass diese grobe Unsportlichkeit ohne Konsequenzen blieb und zwei Spieler von uns wegen eines vermeintlichen Fouls und eines Allerweltsfouls vom Platz gestellt werden, hat nichts mehr mit Fingerspitzengefühl zu tun. Das lässt mich eher an seiner Unparteilichkeit zweifeln.“

 

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