Der SV Glehn wartet auch nach dem zweiten Spieltag der Kreisliga A weiter auf den ersten Saisonsieg. Die Elf von Trainer Markus Franken gab dabei erneut eine 1:0-Führung aus der Hand und stand nach der 1:2 (1:0)-Niederlage unter widrigen Platzbedingungen am Ende mit leeren Händen da.

     Der Delrather Aschenplatz, häufig Garant für die Heimstärke des SSV, wurde bereits durch die Zweitvertretung der Gastgeber malträtiert und durch die zwischenzeitlichen Schauer spätestens ab der 60. Minute eigentlich unbespielbar, da auch keine Linien mehr erkennbar waren. Trotz alledem ließ Schiedsrichter Stefan Klingen das Spiel über die komplette Länge laufen. Die Glehner begannen stark und konnten sich in der ersten Halbzeit ein optisches Übergewicht erarbeiten, das sich auch in guten Chancen widerspiegelte. Delrath agierte vornehmlich mit langen Bällen, die ebenfalls in fünf bis guten Torchancen mündeten, die aber allesamt vom starken Torwart Tobias Böhme pariert wurden. Leider machten die Blau-Weißen da weiter, wo sie gegen Zons aufgehört hatten und vergaben die guten Gelegenheiten. So traf Thomas Kallen einmal Aluminium und auch Marvin Demasi und Michi Böhm vergaben aus aussichtsreichen Positionen.

     Nichtsdestotrotz ging Glehn noch vor der Pause in Führung. Lukas Goldmann setzte sich auf der linken Seite gegen seinen Gegenspieler durch und spielte den Ball zu Böhm, der wiederum Simon Hilliges den Ball in den Lauf servierte. Aus 13 Metern schoss Hilliges den Ball mit der Pieke ins linke Eck zur nicht unverdienten Führung, mit der es auch in die Halbzeit gehen sollte. Nach der Pause passierte bis zur 60. Minute nichts Nennenswertes. Delrath fiel nicht viel ein und auch Glehn brachte offensiv nicht viel zustande. Dann hatte Schiedsrichter Klingen seinen großen Auftritt und entschied nach einer Flanke von der linken Delrather Seite auf Handelfmeter, nachdem Tobias Ingenfeld den Ball mit dem Rücken zum Schiedsrichter blockte. Sowohl das Handspiel als auch der Ort des Handspiels war mehr als zweifelhaft. Man konnte den Ballabdruck klar auf dem Trikot erkennen und zwar auf der Brust. Außerdem waren zu diesem Zeitpunkt gar keine Linien mehr vorhanden, sodass auch nicht ersichtlich war, ob das vermeintliche Handspiel im oder außerhalb des Strafraums stattgefunden hatte. Klingen entschied jedoch auf Strafstoß, den Sebastian Jöcken mit viel Glück verwandelte, da Tobias Böhme den Ball noch berührte und fast parieren konnte.

     Nach dem Ausgleich kippte das Spiel zugunsten von Delrath, da Glehn fortan mehr auf Diskussionen mit dem Schíri als auf das Fußballspielen aus war. So holte man sich innerhalb kürzester Zeit vier gelbe Karten allesamt wegen Meckerns ab und verlor den Faden. In der 75. Minute machten die Dormagener dann mit der einzigen richtigen Chance für beide Mannschaften in der zweiten Halbzeit das 2:1. Jeton Bunjaku entwischte Verteidiger Christopher Funkel und konnte nach einer Flanke von der rechten Seite aus sieben Metern den Siegtreffer erzielen.

     Glehn war zwar danach offensiv wieder bemühter, allerdings machten es die schwierigen Witterungsverhältnisse nahezu unmöglich, den Ball noch kontrolliert nach vorne zu spielen. So brachte Delrath die Führung über die Zeit. Zu allem Überfluss holte sich Hilliges nach einem ungeahndeten Foul an Demasi noch die „Ampelkarte“ wegen Meckerns ab.

     „Wir haben das Spiel nicht allein aufgrund der Fehlentscheidung verloren, sondern weil wir danach nur noch mit dem Schiedsrichter beschäftigt waren und so den Faden verloren haben. Das gleiche war schon beim Pokalspiel gegen Delhoven der Fall. Wir müssen schauen, dass wir uns in Zukunft nicht durch solche Sachen aus dem Konzept bringen lassen. Ohne den Elfmeter wären die 3 Punkte aber zu 99 Prozent in Glehn gelandet“, sagte der frustrierte Spielführung Christian Böhme nach der Begegnung. „Gegen Norf muss nun unbedingt ein Sieg her, damit man ein einigermaßen entspanntes Schützenfest feiern kann.“ Aus die Neusser Südstädter trifft die Franken-Truppe bereits am kommenden Donnerstag (4. September/19.30 Uhr) im Glehner Sportpark.