Zwei Joker-Tore durch Roland Duras und Rafael Steinmetzer zum 2:1 (0:0)-Sieg gegen den 1. FC Grevenbroich-Süd II bescheren dem SV Glehn den dritten Sieg im vierten Saisonspiel und den dritten Tabellenplatz der Kreisliga B. Am kommenden Donnerstag (16. September/19.30 Uhr) kommt es in der vorgezogenen Partie bei Tabellenführer SG Neukirchen-Hülchrath zum Spitzenspiel in der Gruppe 1.

     Im Vergleich zur Partie gegen Hackenbroich (2:1) änderte Glehns Trainer Ralf Hellingrath sein Team nur auf einer Position: Für Alexander Kools rückte der wiedergenesene Thomas Kallen im die Startelf. In einer intensiv geführten Partie zweier gleichwertiger Teams hatte Glehn dann zunächst den besseren Start, als Ümit Eser bereits in der dritten Minute nach Flanke von Andreas Janßen zu ersten Großchance kam. Danach kamen die Gäste aus der Grevenbroícher Südstadt besser ins Spiel und hätten in der 13. Minute in Führung gehen können, doch einen Kopfball des FC-Stürmers aus kurzer Distanz parierte der sichere Schlussmann Christian Schmitz glänzend. Erst in der 34. Minute erspielte sich Glehn die nächste Torchance, doch der wie immer unermüdlich rackernde SV-Sturmführer Simon Hilliges schoß nach Flanke von Tobias Seelbach über das Tor.

     In der Halbzeitpause brachte Hellingrath mit Roland Duras für Janßen frischen Wind in die noch stockenden Glehner Angriffsbemühungen und hatte damit Erfolg: Mit seiner ersten Ballberührung drosch der 30-jährige Rückkehrer vom Tus Reuschenberg aus halbrechter Position einen Freistoß unter die Latte des Grevenbroicher Gehäuses. Danach verstärkten die Gäste ihre Bemühungen zum Ausgleich, vor allem über den quirligen Dennis Granderath, der im Zweikampf vom SV-Mittelfeld nur selten vom Ball zu trennen war. Nach einer Ecke gelang Süd per Kopf in der 55. Minute durch Marcel Woop das 1:1.

     Fortan nahm die Intensität der Zweikämpfe zu, wenngleich der auf Ruhe bedachte Schiedsrichter Peter Kämpf versuchte, durch seine ruhige uns besonnene Art die Hektik aus der Partie zu nehmen. Süds Abwehrrecke Pascal Woop hätte sich allerdings über eine Rote Karte nicht beschweren können, als er - gefoult von Hilliges - diesem im Affekt den Ball in die Magengrube warf. Kämpf beließ es bei "Gelb" und einer eindringlichen Ermahnung (62).

     Hellingrath spielte weiter auf Sieg, nahm den ausgepowerten Mittelfeldspieler Eser vom Platz und brachte mit Steinmetzer einen zusätzlichen Stürmer, der aber zunächst durch einige Probleme bei der Ballannahme gute Konterchancen zunichte machte. Besser machte es Steinmetzer, der wie Duras aus Reuschenberg nach Glehn heimkehrte, in der 82. Minute: Der bärenstarke Christopher Funkel, als Abwehrchef nicht nur oftmals Fels in der Brandung, leitete mit einem langen Ball über die Süd-Abwehr den Siegtreffer ein. Steinmetzer scheiterte zwar zunächst mit einem Schuss aus 10 Metern an Keeper Swen Orzechowski, brachte aber den Nachschuss zum Jubel der Glehner Fans im Tor unter.

     "Gewonnen. Mehr möchte ich eigentlich nicht zum Spiel sagen", erklärte ein sichtlich angespannter Trainer Hellingrath nach der Partie, Süd-Coch Jürgen Latajka sah ein "Spiel auf Augenhöhe, das auch mit einem 1:1 gerecht ausgegangen wäre". Im Vorjahr hatte Glehn, das neben Vize-Kapitän Christian Böhme (Bänderriss in der Schulter) auch auf Simon Seiler aus persönlichen Gründen verzichten musste, das Heimspiel der zweiten Serie gegen Süd 3:1 gewonnen, war im Hinspiel aber beim 3:6 unter die Räder gekommen. "Am Donnerstag in Neukirchen werden wir dann sehen, wo wir wirklich stehen und was der Sieg heute Wert war", so Hellingrath.