3:0 im Derby: Glehn setzt in Büttgen Meilenstein im Abstiegskampf

Marc Ingenfeld traf zum 2:0 in Büttgen

     Der SV Glehn hat durch einen 3:0 (1:0)-Derbysieg beim VfR Büttgen einen Meilenstein im Kampf gegen den Abstieg aus der Kreisliga A gesetzt und hat es damit weiter in der Hand, den Klassenerhalt aus eigener Kraft zu schaffen. Die Cousins Tobias und Marc Ingenfeld sowie Rainer Hoffmann erzielten die Treffer für die Elf von Trainer Markus Franken, deren Sieg bei konsequenter Chancenauswertung gegen Ende der Partie noch hätte höher ausfallen können und nur zur Beginn der beiden Spielhälften leicht wackelte.

     Die Glehner Truppe begann den Tag mit einem ausgiebigen Frühstück im Vereinsheim, organisiert vom „Kraken“ und „Motivationsguru“ Tobias Böhme. Beim anschließenden Spaziergang durch den Glehner Forst tanke man in der Ruhe Kraft und Selbstvertrauen und holte anschließend noch die schon eingemotteten gelben Ausweichtrikots aus der Klamottenkiste, schaffte sich so den „Heimvorteil“. Den gab es ohnehin, denn zum Derby in das Nachbardorf begleiteten gleich 50 Glehner „ihr“ Team.

     Der SV Glehn kam in der Vorwärtsbewegung gut ins Spiel und hatte bereits nach zwei Minuten die erste Ecke, wirkliche Torgefahr konnte allerdings zunächst nicht entwickelt werden. Die Glehner Defensivreihe hatte dagegen einige Probleme mit den technisch versierten Offensivkräften der Gastgeber, sodass Büttgen in der ersten Viertelstunde trotz geringerer Spielanteile die gefährlicheren Aktionen vorweisen konnte, daraus aber kein Kapital schlug.

     In der 16. Minute bekam der SVG dann von Schiedsrichter Wolfgang Huhle, der mit Gespann pfiff, in 20 Metern Torentfernung halbrechter Position einen Freistoß zugesprochen, den Tobias Ingenfeld flach rechts um die Mauer zirkelte. Der Ball schlug direkt neben dem rechten Pfosten zur Führung ein und verlieh dem Glehner Spiel die nötige Sicherheit. Büttgen kam in der ersten Halbzeit nur noch einmal gefährlich vor das Tor von Stefan Schmitz: Nach einem Konter und einer guten Einzelaktion von Amin Salmi kam Milton Soares frei vor Schmitz an den Ball, konnte aber keine Wucht hinter den Schuss bringen, sodass Glehns Schlussmann recht locker parieren konnte. Die Gäste konnten sich häufig in der gegnerischen Hälfte festsetzen, scheiterten aber am letzten Pass, sodass keine wirkliche Chance mehr zustande kam. „Dennoch ging die Führung nach 45 Minuten absolut in Ordnung, da wird das Spiel größtenteils im Griff hatten und vom eigenen Tor fernhalten konnte“, sagte Kapitän Christian Böhme nach dem Spiel.

     In der Halbzeit nahm Trainer Franken einige Änderungen vor, um die individuell gut besetzte Offensive Büttgens in der zweiten Spielhälfte besser kontrollieren zu können. Dies sollte in der Anfangsphase von Durchgang zwei jedoch nicht so recht gelingen. Zwar hatten die „Gelb-Blauen“ direkt nach Anpfiff die große Möglichkeit auf das 2:0, als Simon Hilliges nach einem Patzer der ohnehin nicht sattelfesten Abwehr der Gastgeber frei auf Torwart Olli Neumann zulief. Büttgens Keeper parierte, dessen Elf bekam Oberwasser und hatte fortan zwei gute Gelegenheiten: Zunächst ließ Schmitz den Ball nach einer Flanke fallen, sodass diese vor den Füßen von Soares landete, der den Ball auf das verwaiste Tor schoss. Als Büttgen schon jubeln wollte, kam die Garri Zigunov, der ohnehin eine klasse Partie machte, angerauscht und klärte den Ball deutlich vor der Linie. Kurze Zeit später segelte ein aus rechter Position scharf geschossener Freistoß entlang des Torraumes durch den Strafraum, fand aber glücklicherweise keinen Abnehmer bei den in ungewohnten roten Trikots auflaufenden Gastgebern.

     Mitten in diese Drangphase fiel dann das 0:2 durch den ewig jungen Marc Ingenfeld. Der laut NGZ „groß aufspielende“ Hilliges setzte sich gegen drei Abwehrspieler durch, scheiterte mit der Picke allerdings erneut an Neumann, der stark parierte, allerdings genau vor die Füße des mitgelaufenen 32-Jährigen, der keine Mühe hatte, den Ball aus drei Metern über die Linie zu schlenzen. Dies sollte dann die Vorentscheidung bedeuten. Zwar kam Büttgen zum vermeintlichen Anschlusstreffer durch Salmi, der sich den Ball allerdings irregulär mit der Hand vorgelegt hatte. Bei dieser Entscheidung war der gute Unparteiische auf die Hilfe des aufmerksamen Assistenten an der Linie angewiesen, der auch kurz danach auf Abseits entschied, als erneut ein Büttgener Angreifer frei auf Schmitz zulief.

     Glehn hätte das Ergebnis ab der 70. Minute noch deutlich höher gestalten können, wenn nicht sogar müssen, da bei Büttgen hinten alle Dämme brachen und die Franken-Elf sich Möglichkeiten im Zwei-Minuten-Takt erspielte. So blieb es Rainer Hoffmann, der die linke Seite beackerte, vorbehalten, mit der eigentlich schlechtesten Möglichkeit, den Schlusspunkt zu setzen. Er setzte sich in der dritten Minute der Nachspielzeit gegen mehrere Gegenspieler durch und schoss quasi von der Grundlinie den Ball ins kurze Eck zum 3:0-Endstand.

     „Durch diesen Sieg haben wir nun vorläufig die Abstiegsränge verlassen, auch wenn TJ Dormagen wahrscheinlich aufgrund des Spielabbruchs uns bis Montag überholen wird. Dann haben wir aber im direkten Vergleich die Möglichkeit, uns in eine gute Ausgangsposition zu versetzen. Mit einer genauso konzentrierten Mannschaftsleistung wie heute, bei der der eine für den anderen rackert und kämpft, können wir nach einer gefühlten Ewigkeit den Sprung ans rettende Ufer schaffen“ schöpft Böhme nach dem Sieg neue Kraft für die letzten drei anstehenden Aufgaben. Mit einem Sieg der aktuell sechstbesten Rückrunden-Mannschaft gegen die Türkische Jugend, einem Erfolg in Stürzelberg sowie einem Punktgewinn im letzten Spiel gegen Aufsteiger SG Neukirchen-Hülchrath könnte am 7. Juni tatsächlich in Glehn eine große Nichtabstiegs-Party gefeiert werden.

 

 

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