6:0 gegen Elfgen: Glehn drehte erst nach der Pause mächtig auf

Hattrick als "Joker": Timo Schmitz

     „Ich war gefühlte 20 Sekunden in der Halbzeit in der Kabine, habe den Jungs nur gesagt, sie sollen ruhig so weiterspielen, arrogant, ohne Zielstrebigkeit, ohne Zweikampfverhalten. Dann habe ich mich an den Pavillon gestellt, eine Cola getrunken und dem Treiben eine Viertelstunde lang zugeschaut. Danach hatten die Jungs Gott sei Dank begriffen, worum es geht.“ Auch nach Ende einer guten zweiten Spielhälfte und einem letztlich dann standesgemäßen 6:0 (0:0)-Sieg gegen Rot-Weiß Elfgen war Glehns Trainer Jörg Spillmann noch deutlich angefressen ob der Leistung seiner Schützlinge in den ersten 45 Minuten, die aber dann im zweiten Abschnitt ihre wahre Leistungsfähigkeit demonstrierten. Zweimal Daniel Grüßem und Marvin Demasi sorgten innerhalb von wenigen Minuten für die vorentscheidende 3:0-Führung, ehe dem eingewechselten Timo Schmitz ein Hattrick gelang.

     „Schlechte Halbzeit, gute Halbzeit“ – fasste auch Glehns Kapitän Christian Böhme das Spiel gegen den Tabellenvorletzten kurz, aber zutreffend zusammen. In der ersten Hälfte nahmen die Gastgeber den Gegner scheinbar noch nicht ganz ernst, spielten ohne den letzten Biss und nicht zielstrebig genug. Die Grevenbroicher hielten kämpferisch gut dagegen, waren aber spielerisch limitiert und deshalb auch ohne nennenswerte Chance. Trotz der Glehner „Laissez-faire-Einstellung“ hätte aber auch schon vor dem Seitenwechsel die Führung gelingen können, Tobias Ingenfeld ließ passend zum Spielverlauf zwei hochkarätige Möglichkeiten liegen.

     Nach der wahrscheinlich kürzesten Halbzeitansprache eines Trainers in der Geschichte des SV Glehn besann die Truppe sich dann endlich auf ihre Stärken. Wie ausgewechselt kamen die „Blues“  aus der Kabine, setzten den Gegner konsequent unter Druck und spielten endlich zielstrebig Richtung Tor.  Mit dem 1:0 durch Grüßem in der 50. Minute war der Bann gebrochen. Vorausgegangen war ein guter Angriff über die im zweiten Durchgang starke rechte Seite mit Andreas Janßen, der später durch Garri Zigunov ersetzt wurde, und Thomas Kallen.

     In der 53. Minute erzielte Demasi sein fast schon obligatorisches Tor zum 2:0 und eine Minute später konnte Grüßem nach Flanke von Kallen per sehenswerten Seitfallzieher auf 3:0 erhöhen. Spätestens nach diesem Treffer war die Gegenwehr des Gegners gebrochen und Glehn kam weiter zu guten Gelegenheiten und Schmitz zu seinem „Mario-Gomez-Hattrick“: Das 4:0 in der 73. Minute erzielte der „Joker“  mit einem strammen, aber nicht unhaltbaren Schuss aus etwa 20 Metern Torentfernung. Das 5:0 ließ der Stürmer per Kopf nach starker Vorarbeit von Grüßem folgen (83.). Und kurz vor dem Schlusspfiff spielte Kallen einen gefühlvollen hohen Pass in den Strafraum, Marvin Demasi ließ den Ball über den Scheitel in den Lauf von Schmitz rutschen, der den Ball aus sieben Meter Entfernung ins Tor drosch.

     Die perfekte Ausbeute der „englischen“ Woche mit neun Punkten aus drei Spielen fand anschließend mit einem leckeren Mannschaftsgrillen, organisiert von „Maskottchen“ Tobias Böhme, einen würdigen Abschluss.

 

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