Nach vier ungeschlagenen Spielen in Folge kassierte der SV Glehn bei der SG Rommerskirchen-Gilbach eine unglückliche und unnötige 0:1 (0:1)-Niederlage und verpasste es damit, sich in der Spitzengruppe festzusetzen. Neben einer enttäuschenden Leistung in den ersten 45 Minuten geriet auch Schiedsrichter Jürgen Kröber zum „Buhmann“ der Glehner Gäste, da der Unparteiische in den entscheidenden Momenten der Partie zu Ungunsten der Mannschaft von Trainer Markus Franken entschied.

     Das Spiel auf dem nagelneuen Kunstrasen begann eher gemächlich. Beide Mannschaften waren zunächst darauf bedacht, den Ball in den eigenen Reihen zu halten und gingen nicht das ganz große Risiko. Nach etwa 10 Minuten wurde Rommerskirchen etwas stärker, auch weil der SVG zu diesem Zeitpunkt jegliche Lauf- und Einsatzbereitschaft vermissen ließ und zu viele leichte Ballverluste einstreute. Dementsprechend fiel dann in der 20. Minute die Führung für die Gastgeber, als die Blau-Weißen an der Strafraumgrenze den Ball verloren und ein Rommerkirchener Spieler damit frei auf Stefan Schmitz zulaufen konnte. Den Schuss konnte der Glehner Keeper noch parieren, aber der Abpraller landete bei einem weiteren Spieler der Rot-Schwarzen. Dieser schoss den Ball Richtung Tor, der von dem 20 cm vor der Torlinie stehenden Leon Greiner ins Netz geköpft wurde. Da sich nur noch ein Glehner Spieler zu diesem Zeitpunkt hinter Greiner befand, hätte Kröber hier auf Abseits entscheiden müssen, wie er nach dem Spiel selber zugab.

     Unzufrieden ob der eigenen Leistung und der Fehlentscheidung fing Glehn an, sich gegenseitig anzumotzen, statt sich aufzubauen und fand so zunächst weiterhin nicht wirklich ins Spiel. 35 Minuten dauerte es bis zur ersten vernünftigen Torchance des bisherigen Tabellenfünften: Nach einem schönen Spielzug über die rechte Seite legte Marvin Demasi den Ball auf Christian Böhme zurück, dessen Linksschuss aus 13 Metern allerdings vom Torwart pariert werden konnte. Kurz vor der Halbzeit wäre dann fast noch das 2:0 gefallen, als Martin Stelzner  nach einer Ecke nur den Pfosten traf.

     So ging es mit einem verdienten Rückstand für Glehn in die Pause, in der Trainer Franken die passenden Worte fand. Nach dem Seitenwechsel übernahmen die Gäste die Spielkontrolle und drängten die ambitionierten Rommerskirchen in die eigene Hälfte. Die Gastgeber kamen in der zweiten Halbzeit deswegen nur noch zu einer guten Chance, als nach einem Konter Keeper Schmitz im Eins-gegen-Eins-Duell gegen den SG-Stürmer die Oberhand behielt. Glehn kam zu vielen Standardsituationen, Freistöße und Ecken sorgten immer wieder für Gefahr, leider blieben sowohl Tobias Ingenfeld als auch Sebastian Förster im Abschluss glücklos. Mit fortlaufender Spieldauer wurden die Chancen noch klarer: Drei Minuten vor Schluss spitzelte Förster den Ball am Torwart vorbei Richtung Tor. Allerdings konnte ein Abwehrspieler noch kurz vor der Linie klären. Eine weitere Minute später hätte Kröber dann auch durchaus auf Elfmeter für den Aufsteiger entscheiden können. Nach einer Flanke wurde Förster beim Versuch zum Kopfball hochzugehen geschubst und konnte den Ball daher nicht erreichen. Kröbers Pfeife blieb jedoch stumm und so zitterte sich Rommerskirchen zum Sieg, denn kurz danach war die Partie gelaufen.

     „Die Niederlage war unnötig und aufgrund der zweiten Halbzeit auch unverdient, da wir uns deutlich gesteigert hatten. Dass der Gegentreffer dann auch noch auf einer offensichtlichen Fehlentscheidung beruht, macht es eigentlich noch bitterer, mit leeren Händen nach Hause zu fahren. Allerdings sind wir in der ersten Halbzeit auch vieles schuldig geblieben, was uns in den letzten Spielen ausgezeichnet hat“, sagte ein total enttäuschter Kapitän Christian Böhme nach der Partie. „Nächste Woche gegen den VfR Neuss wird es sicherlich nicht einfacher, auf die Leistung in der zweiten Spielhälfte gilt es anzuknüpfen mit hoffentlich etwas mehr Glück im Abschluss“, so der Mittelfeldspieler.