Au weia: Glehn fängt sich zehn Treffer gegen Gierath

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     Au weia, das ging gehörig in die Hose: Der SV Glehn hatte mit seiner personellen Notbesetzung gegen Tabellenführer SV Bedburdyck/Gierath nicht den Hauch einer Chance und fing sich beim 0:10 (0:4) zum ersten Mal seit Jahrzehnten eine zweitstellige Niederlage. Mit vier Treffern war der Gierather Ersin Deniz erfolgreichster Goalgetter.

     Glehns Trainer Markus Franken war überhaupt froh, elf spielfähige Akteure auf den Platz zu bekommen. Einigen Spielern merkte man die fehlende Fitness deutlich an und mit Bekir Aydin, Florian Sagebiel und Andreas Daumen war die Bank auch zahlenmäßig nicht üppig besetzt. Youngster Daumen kam als A-Jugendlicher zehn Minuten zu seinem Senioren-Debüt, Sagebiel zu seinem ersten Einsatz in der "Ersten".

     Der Spielfilm des Derbys, das in den letzten Jahren auch schon oft vom SV Glehn für sich entschieden wurde, ist schnell erzählt: Die Gierather Spieler waren einfach zu schnell und zu gut für die aktuelle Glehner Elf, der Markus Drillges erneut "überhaupt keine Vorwürfe machen will". Der SV-Vorsitzende steht auch fest zu Trainer Franken: "Der ist doch aufgrund der personellen Situation die ärmste Sau. Wir sind heilfroh, dass Franken das Thema hier durchzieht und die Mannschaft da unten rausführen will."

     Sechs der zehn Treffer erzielte der Aufstiegsaspirant Nummer eins nach dem gleichen Strickmuster: Glehn bekommt im Zentrum keinen Druck auf den ballführenden Spieler, der darf durch die Schnittstellen der Abwehr die schnellen Außen einsetzen, die dann flach in die Mitte zum mitlaufenden Angreifer passen, der dann meist unbedrängt einschieben kann. Nach dem 0:1 Deniz' nach Vorarbeit des pfeilschnellen Kevin Mülfarth in der 6. Minute war die Partie eigentlich schon gelaufen. Nur drei Minuten später patzte dann auch Glehns Keeper Schmitz, der einen Gierather Stürmer ausspielen wollte. Yannik Neumann bedankte sich mit dem 0:2. Es sollte die einzige Schwäche des Glehner Schlussmannes bleiben, denn Schmitz verhinderte mit seinen zahlreichen Paraden ein noch höheres Debakel.

     Die Gierather Angreifer verhielten sich auch clever, bewegten sich häufig im Grenzbereich zur Abseitsposition und nach dem 15. Abseitspfiff des ansonsten guten Schiedsrichters Michael Lück rutschte dann auch mal eine klare Abseitsstellung durch: Auf diese Weise fiel das 0:4, als Musa Yesilbag alleine vor Schmitz nur noch auf Deniz querlegen musste (44.). Glehn hatte während des gesamten Spiels nur eine einzige Tormöglichkeit, als Manuel Schröter nach guter Vorarbeit von Lukas Beil aus 18 Metern abzog und Domnik Lingweiler mit viel Mühezur Ecke klären konnte (36.).

     Auch in den zweiten 45 Minuten büßten die Gäste nichts an ihrer Dominanz ein. Ohne größere Gegenwehr spatzierten die Gierather Mittelfeldspieler durch die Glehner Reihen und düpierten Ihre Gegenspieler nach Belieben. Den traurigen Schlusspunkt zum 0:10 setzte dann auch noch Verteidiger Thomas Kallen, der mit dem Schlusspfiff ins eigene Netz traf. Zu seiner Ehrenrettung sei gesagt, dass unmittelbar neben ihm der Gierather Stürmer einschussbereit gewesen wäre.

 

 

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