Aufholjagd gestartet: Glehn ringt Delrath 5:3 nieder

Simon Hilliges gehörte mit drei Treffern zu den spielentscheidenden Akteuren

     Der SV Glehn hat den erhofften Befreiungsschlag gelandet: Die Elf von Trainer Markus Franken besiegte in einem nervenaufreibenden Spiel den SSV Delrath 5:3 (2:1) und feierte damit den ersten Saisonsieg. Mit einem weiteren Erfolg im kommenden Heimspiel gegen den VdS Nievenheim II könnte damit die Aufholjagd um den Klassenerhalt fortgesetzt und Anschluss an die Nichtabstiegsplätze hergestellt werden. Simon Hilliges erzielte drei Treffer gegen die Dormagener, die aus den letzten vier ungeschlagenen Spielen zehn Punkte holten und zuletzt dreimal in Folge ohne Gegentreffer blieben. Manuel Schröter und Stephan Janßen waren für die weiteren Tore verantwortlich.

     Glehns Vorsitzender Markus Drillges hatte vor dem Spiel versprochen, dass die Glehner Spieler „brennen“ würden. Er sollte Recht behalten. Zwar klappte anfangs gegen die nur mit wenigen Akteuren nach vorne spielenden Gäste noch recht wenig, doch war deutlich zu spüren, dass von der Nummer 1 bis zur 17 heute jeder der ganz in weiß gekleideten Gastgeber bereit war, bis an seine Grenzen zu gehen. Angetrieben von einem Stephan Janßen, der nie aufgab und sich in vielen Zweikämpfen bis zur Erschöpfung verausgabte. Die Glehner Nummer 10 musste dabei viel einstecken und war damit Symbolfigur für ein durch und durch entschlossenes Team, das keinen Zweikampf verloren gab.

     Es dauerte nach zähem Beginn bis zur 15. Minute, als sich etwas auf dem Spielfeld nennenswertes tat. Bis dahin war das Spiel zerfahren mit einigen Ungenauigkeiten auf beiden Seiten. Ein Schuss von Lukas Beil aus zwölf Metern, der knapp einen Meter über das Tor ging, war dann der erste Wachmacher an einem milden Herbsttag. Fortan erspielten sich die Franken-Schützlinge leichte Feldvorteile, ohne aber zunächst Kapital daraus zu schlagen. Nach einer wichtigen Balleroberung von Kapitän Christian Böhme, der damit einen gefährlichen Konter verhinderte, behauptete Hilliges den Ball an der Strafraumgrenze und legte auf Janßen ab, der bei seinem Schuss den Ball nicht richtig traf (33.).

     Zwei Minuten später war es dann dabei. Ein feiner Pass auf Hilliges in die Schnittstelle der Delrather Abwehr öffnete den Weg für den flinken Angreifer, der dann auch im Duell gegen Delraths Keeper Marc Deutzmann die Nerven behielt und überlegt in die lange Ecke zur Führung einschoss. Die Führung währte aber nur fünf Minuten, dann konnten der starke Rainer Hoffmann und seine Abwehrkollegen den Ball auf der linken Glehner Abwehrseite nicht entscheidend klären. Hendrik Hauptmann kam an den Ball und ließ Glehns Keeper Tobias Böhme mit einem platzierten Schuss in die lange Ecke keine Abwehrchance. Kurz vor der Pause ging Glehn dann aber erneut in Front. Beil passte auf den rechts mitgelaufenen Garri Zigunov und dessen flache Hereingabe veredelte Schröter zur 2:1-Halbzeitführung.

     Nach dem Seitenwechsel blieben die „weißen Kämpfer“ das spielbestimmende Team. Nach einer Ecke von Hoffmann köpfte Bernhard Gerhardts zunächst knapp daneben (53.). In der 60. Minute setzte Hilliges mit vollem Einsatz den Delrather Torhüter so unter Druck, dass der Ball von dort aus den Weg zu dem freistehenden Schröter fand. Dessen Schuss kratzte ein Delrather Verteidiger aber noch von der Linie. Die nachfolgende Ecke von Hoffmann brachte direkt die nächste Chance: Hilliges‘ Direktabnahme verfehlte nur denkbar knapp ihr Ziel. Im Gegenzug hätte Delrath dann allerdings ausgleichen können, doch Hauptmann köpfte aus fünf Metern vollkommen unbedrängt neben das Tor.

     Kurz zuvor hatte Delraths Marcel Globisch nach einem überharten Einsteigen gegen Eren Otlu die Rote Karte gesehen. Gemessen an der bisherigen Zweikampfbeurteilung von Schiedsrichter Leon Michalsky während der gesamten Partie darf der Feldverweis als hart aber vertretbar bewertet werden. Glehn schöpfte aus der Überzahl direkt Kapital: Über „Arbeitspferd“ Schröter und Beil gelangte der Ball im Strafraum zu Hilliges, der zum 3:1 vollendete. Doch gleich im Gegenzug ärgerte sich Glehns Trainer Markus Franken schwarz: Einen vermeidbaren Freistoß von der rechten Seite  verwandelte Kevin Koplowitz an Freund und Feind vorbei zum 3:2-Anschlusstreffer, der die Partie damit wieder spannend machte. Lukas Beil hätte wiederum nur Sekunden später Frankens Nerven beruhigen können, doch der Youngster brauchte freistehend vor dem Delrather Tor zu lange, um zum Abschluss zu kommen. Die vermeintliche „Erlösung“ erfolgte dann in der 77. Minute, als Schröter mit links flankte und Hilliges per Flugkopfball zum 4:2 abschloss.

     In der 84. Minute ging dann nochmals ein Raunen durch das Stadion, als Philipp Frassek aus der Drehung abzog und Böhme mit einer Glanzparade den Zwei-Tore-Vorsprung aufrecht hielt. Glehn fuhr noch einige vielversprechende Konter, doch in der 89. Minute brachte Koplowitz mit einem Schuss unter die Latte zum 4:3 die Delrather doch nochmals zurück in die Partie. Als in der 90. Minute dann Schröter und Keeper Deutzmann zusammenrasselten, konnte der Schlussmann das Spiel nicht mehr fortsetzen. Das Team von Michael Stadler hatte zu diesem Zeitpunkt bereits dreimal gewechselt, so dass sich Abwehrmann Marco Messina das Torwart-Dress überzog. Gegen die dann nur noch zu neunt spielenden Delrather hatten die Glehner dann in der Extrazeit leichtes Spiel. Eine Schröter-Flanke leitete Hilliges auf Janßen weiter, der dann keine Mühe mehr hatte, den 5:3-Endstand herzustellen.

     Bereits am kommenden Donnerstag (29. Oktober/19.30 Uhr) geht es für den SV Glehn weiter im Programm: Dann erwarten die Korschenbroicher im Achtelfinale des Kreispokals den Bezirksligisten TuS Grevenbroich im Sportpark. Nach dem wegen Allerheiligen spielfreien Sonntag gastiert mit dem VdS Nievenheim am 8. November erneut ein Gegner auf Augenhöhe.

 

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