Demasi und Janßen drehen Partie in Neukirchen in der Schlussminute

Krönte seine gute Leistung mit dem Siegtor: Andreas Janßen

     Der Jubel der mitgereisten Glehner Fans kannte keine Grenzen mehr, als Andreas Janßen in der Nachspielzeit den 2:1 (0:1)-Siegtreffer in der Partie bei der SV Neukirchen-Hülchrath quasi mit dem Schlusspfiff erzielte. Nur wenige Augenblicke zuvor hatte Marvin Demasi die Führung der Gastgeber durch Ulf Stelte in der 43. Minute ausgeglichen. Glehn feierte damit den vierten Siegen in Folge und setzt sich durch den Erfolg beim Mitkonkurrenten um den Aufstieg in der Spitzengruppe weiter fest.

     Im Vergleich zum Spiel gegen Hoeningen nahm Glehns Trainer Jörg Spillmann einige Änderungen in der Startelf vor: Stammtorwart Stefan Schmitz kehrte zurück ins Gehäuse, für den urlaubenden Tobias Ingenfeld rückte Janßen ins zentrale Mittelfeld und Daniel Grüßem auf die rechte Außenbahn. Pascal Ramrath wurde als rechter Verteidiger eingesetzt und Thomas Kallen rückte für Patrick Schulz auf die linke Abwehrseite.

Von Beginn an entwickelte sich ein Spiel mit gutem Niveau auf beiden Seiten, wobei Neukirchen doch etwas nervöser schien und sich auch einige Flüchtigkeitsfehler erlaubte. Die erste Chance bot sich nach etwa 7 Minuten durch Marvin Demasi, seine Direktabnahme aus 16m nach einer Flanke von der rechten Seite verfehlte das Tor allerdings doch noch relativ deutlich.

Neukirchen versuchte immer wieder über die schnellen Außen für Gefahr zu sorgen, allerdings war gegen Thomas Kallen und Pascal Ramrath kaum ein Durchkommen. Gefährlich wurde es nach 20 Minuten als doch einmal eine Flanke durchkam und Tobias Seelbach beim Klärungsversuch den Stürmer anschoss.

     Die beste Phase der Gäste fand dann zwischen der 25. und 35. Minute statt: Zunächst krachte ein Schuss von Demasi nach einem schnellen und gut gespielten Konter aus 18 Metern an die Latte, kurze Zeit später verpasste Stürmer Timo Schmitz die Führung um einen Schritt. Nach einer Freistoßflanke von der rechten Seite verlängerte Sturmpartner Stephan Janßen den Ball an den zweiten Pfosten, Schmitz kam allerdings etwas zu spät und konnte den Ball nicht mehr kontrolliert auf das Tor bringen, so dass dieser den Kasten etwa um einen Meter verfehlte. In den letzten zehn Minuten vor der Pause ließ Glehn, das im Vorjahr noch 1:4 in Neukirchen unterlag, dann die Zügel etwas schleifen und agierte nicht mehr so engagiert und konzentriert wie zuvor. Die Gastgeber bekamen ein leichtes Übergewicht und nutzten dies in der 43. Minute zur insgesamt eher schmeichelhaften Führung. Nach einer Ecke kam Stelte im Torraum an den Ball und stocherte das Leder über die Linie.

     In der Pause fand Trainer Spillmann wieder die richtigen Worte, worauf Glehn in der zweiten Hälfte noch engagierter zu Werke ging, die Zweikämpfe aggressiver bestritt und Neukirchen von Beginn an unter Druck setzte. In der 50. Minute kam Seelbach nach einer Ecke frei zum Kopfball, verfehlte den Kasten dann aber doch deutlich. Über die lauf- und spielfreudigen Außen Demasi und Grüßem kamen die „Blauen“ immer wieder in den Strafraum der Gastgeber, wo die beiden wuseligen Stürmer Schmitz und Janßen für Unruhe sorgten. Die beste Gelegenheit vergab Stephan Janßen, der sechs Meter vor dem Tor über den Ball trat. Im anschließenden Gestochere um das runde Spielgerät konnte Neukirchen dann klären.

     25 Minuten vor Schluss brachte Spillmann dann mit Stefan Weyers und Yannick Hübner zwei frische Offensivkräfte für Schmitz und Janßen, die vorne enorm viel Laufarbeit verrichteten, nur im Abschluss etwas unglücklich agierten. Während Hübner später noch an zwei entscheidenden Situationen beteiligt war, wurde Weyers zur tragischen Figur des Spiels, verdrehte er sich nur zehn Minuten nach seiner Einwechslung ohne Gegnereinwirkung das Knie und zog sich  einen Innenbandriss zu. Nach der Verletzungsunterbrechung, in der sich auch die Neukirchener Betreuer (!) um Weyers kümmerten, kam Glehn durch Böhme und Demasi zu zwei guten Chancen aus der Distanz. Neukirchen seinerseits vergab nach einem der wenigen Konter eine hundertprozentige Chance zur Vorentscheidung, doch Dominik Gudenkauf scheiterte freistehend vor Schlussmann Schmitz, der im zweiten Durchgang nur zweimal eingreifen musste.

     Nach einer erneuten Unterbrechung aufgrund des eintreffenden Krankentransports für Weyers ging es in den letzten fünf Minuten nun Schlag auf Schlag. Seelbach wurde in den Sturm beordert und der SVG erhöhte seine Angriffsbemühungen noch ein letztes Mal. So kam Yannick Hübner am Strafraum an den Ball und hatte diesen eigentlich schon vertändelt. Allerdings profitierte Demasi davon, dass sich der Abwehrspieler und der rausstürmende Torwart über den Haufen rannten und der SV-Spielmacher den Ball zum umjubelten Ausgleich über die Linie schob. In der Nachspielzeit fiel dann sogar noch der Glehner Siegtreffer, als ein langer Freistoß von Neukirchen aus der Gefahrenzone geköpft wurde und Grüßems anschließenden Befreiungsschlag rechte Verteidiger der Gastgeber nicht kontrollieren konnte. Hübner kam an den Ball und passte in die Mitte zum durchgestarteten Andreas Janßen, der seine gute Leistung mit einem „Tunnel“ gegen den Torwart zum Siegtreffer krönte. Der Jubel danach war grenzenlos, denn nach dem Wiederanstoß pfiff der umsichtige Schiedsrichter Heinz Hübinger die Partie direkt ab.

     Kapitän Böhme zog die richtigen Rückschlüsse aus der Partie: „Da war natürlich auch das nötige Quäntchen Glück dabei, aber den Sieg haben wir uns auch über 90 Minuten verdient, insbesondere in der zweiten Halbzeit haben wir den Gegner gut unter Druck gesetzt und kaum noch ins Spiel kommen lassen. Der Sieg war nicht nur wichtig für das Punktekonto, sondern insbesondere für die Moral, wurden wir doch für unseren Aufwand doch noch belohnt. Gegen die Zweitvertretung des SVG Grevenbroich gilt es nächsten Sonntag das positive Gefühl mitzunehmen und nachzulegen.“

 

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