Ein wunderschöner Schlenzer in den rechten Torwinkel von Spielmacher Marvin Demasi in der Schlussminute zum 1:0 (0:0)-Siegtreffer krönte eine grandiose Glehner Leistung gegen die SG Neukirchen-Hülchrath und fügte dem bisherigen Spitzenreiter die erste Saisonniederlage zu. Die Rot-Weißen rutschten damit einen Zähler hinter den SVG Grevenbroich (51 Punkte) auf den zweiten Rang ab und verloren auch noch Stürmer Simon Erkelentz mit einer Roten Karte. Glehn selbst verbesserte sich mit dem zweiten Rückrundensieg nach zuvor drei Spielen in Folge ohne dreifachen Punktgewinn wieder auf den vierten Tabellenplatz.

     Im Vergleich zu den letzten erfolglosen Spielen stellte Glehns Trainer Ralf Hellingrath auf ein 4-4-2-System um, durch das die wackelige Abwehr der Gäste beschäftigt werden sollte. Der genesene Patrick Schulz rückte auf den Posten des Linksverteidigers, Pascal Ramrath übernahm die rechte Abwehrseite. Im Angriff wurde mit Timo Schmitz neben Simon Hilliges erstmals ein etatmäßiger zweiter Stürmer aufgeboten.

     Hellingraths Taktik ging hervorragend auf, Neukirchen erspielte sich über die komplette Spielzeit hinweg keine echte Torchance. Die Gastgeber dagegen waren unmittelbar nach dem Anpfiff des souveränen Schiedsrichters Dominik Dühr hellwach, nahmen die Zweikämpfe an und versuchten sich auch spielerisch vor das gegnerische Tor zu arbeiten. Schmitz kam so nach zehn Minuten zum ersten Mal noch ohne größere Torgefahr zum Abschluss. Neukirchen wurde bis auf einen Freistoß, der knapp über den Kasten ging und einen Kopfball nach einer Ecke, der das Tor aber ebenfalls verfehlte, keine nennenswerten Szenen, da die Glehner Abwehr sehr sicher stand und in Zweifelsfällen rigoros klärte.

     In der 25. Minute hatte der SVG die große Chance zur Führung: Über die Stationen Christoph Janßen, Christian Böhme und Simon Hilliges landete der Ball bei Schmitz. Dessen unplatzierter Schuss konnte allerdings von Torwart Jan Zimmer pariert werden konnte. Kurz vor dem Pausenpfiff hatte dann Hilliges noch eine gute Gelegenheit, doch er verzog nach schönem Zuspiel von Demasi.

     Neukirchens Trainer  Dennis Zellmann reagierte auf die bis dahin harmlose Leistung seiner Schützlinge und brachte in der zweiten Hälfte seinen angeschlagenen Torjäger Simon Erkelentz. Offensichtlich nicht in Vollbesitz seiner Kräfte leistete sich der wirkungslose Angreifer eine grobe Unsportlichkeit und sah folgerichtig die Rote Karte. Bereits vor dem Platzverweis hatte Hilliges mit einem Pfostenschuss nach schöner Einzelleistung erneut die Führung auf dem Fuß.

     Mit numerischer Überlegenheit konnten die Korschenbroicher man das Spiel dann noch überlegener gestalten und kam zu Chancen im Minutentakt. In der 65. Minute traf Andreas Janßen nach einer schönen Kombination erneut nur den Pfosten, kurz danach wurde ein Schuss von Böhme nach Ecke von Demasi knapp vor der Linie geblockt. Bei Neukirchen wechselte sich dann auch der ehemalige Oberliga-Spieler und jetzige Spielertrainer Zellmann selber ein, konnte sich aber gegen einen starken Verteidiger Thomas Kallen nie nennenswert durchsetzen. Gefahr vor dem Glehner  Gehäuse entstand nur bei Flanken, die Keeper Christian Schmitz nicht immer souverän entschärfte. Der ehemalige Verbandsligaspieler und Neukirchener Spielmacher Timo Gennuso war über die kompletten 90 Minuten abgemeldet.

     Die Einwechslung von René Rothausen und das Debüt von A-Jugendspieler Stefan Janßen ab der 78. Minute sorgten noch mal für frischen Wind in den Glehner Angriffsbemühungen. In seinem zwölfminütigen Auftritt unterstrich der jüngste der drei Janßen-Brüder, dass er mit seinem Engagement und seiner Dynamik eine gute Verstärkung für den Senioren-Kader sein könnte. So erkämpfte sich der 18-Jährige an der Torauslinie den Ball und bediente Demasi mustergültig. Dieser schlenzte den Ball zum Siegtreffer in den rechten Torgiebel.

     SV-Vorsitzender Markus Drillges sprach nach der Partie „ohne Umschweife von der sicherlich besten Saisonleistung unser Mannschaft“ und lobte die taktische Neuausrichtung des Teams: „Die Außenverteidigerpositionen mit Schulz und Ramrath zu besetzen hat der Stabilität in der Abwehr mehr als gut getan. Auch einen zweiten Stürmer neben Hilliges zu bringen war sinnvoll. Kompliment an den Trainer und die Truppe, die die zahlreich erschienenen Zuschauer heute mit Sicherheit nicht enttäuscht hat.“