Fußball-Gott erhört Drillges‘ Flehen: Glehn beendet Negativserie gegen Delrath

     Glehns Vereinschef Markus Drillges hatte den Fußball-Gott angefleht: „Kann denn nicht irgendwann einmal so ein Ball sich hinter dem Torwart ins Netz senken? Warum kassieren immer wir nur solche Tore?“ Kurz zuvor hatte ein abgefälschter Freistoß von Niklas Jonas sein Ziel nur haarscharf verfehlt. Aber wenige Minuten später wurde der Glehner Interimstrainer, der den urlaubenden Thomas Maaßen vertrat, erhört, als Fabian Zieraus Schuss sich unhaltbar für Delraths Keeper Frank Korsten in die Maschen zum 2:1 (0:1)-Sieg im Kellerduell flog. Zuvor hatte Rainer Hofmann per Foulelfmeter die Delrather Führung durch Emre Senol ausgeglichen.


Der Moment vor dem 2:1: Fabian Zierau holt aus zum entscheidenden Treffer

     In einem intensiv geführten Match mit gefühlt einem Freistoß bei jedem zweiten Duell im Mittelfeld kamen die Gastgeber nach einem kurzen und heftigen Regenguss zum Spielbeginn gut aus den Startlöchern und nahmen das Kommando über die Partie, gerieten dann aber denkbar unglücklich in Rückstand: Der sehr stark spielende Innenverteidiger Christoph Jansen verlor sein einziges Kopfballduell gegen einen Delrather Angreifer, dadurch kam Senol an den Ball, der im Eins-gegen-Eins gegen Glehns wiedergenesenen Keeper Stefan Schmitz den Ball vorbeilegen konnte. Beim Versuch, den aufs Tor zutrudelnden Ball noch vor der Linie zu klären, bugsierte A-Jugend-Kapitän Jonas Jurczyk den Ball ins eigene Netz.

     Die Glehner ließen sich aber aus einer guten Ordnung agierend nicht aus dem Konzept bringen, wenngleich Zählbares zunächst auf sich warten ließ. Das lag auch am gut aufgelegten Delrather Keeper Frank Korsten, der auf der Linie einige Chancen der Gastgeber zunichte machte. Nachdem in der 13. Minute zunächst ein Kopfball von Thomas Kallen nach Freistoß von Niklas Jonas nur knapp sein Ziel verfehlte, war es der 39 Jahre alte Spielertrainer, der in der 20. Minute einen strammen Schuss von Lukas Beil nach Ecke von Jonas entschäfte, ebenso einen direkten Freistoß von Jonas fünf Minuten später.

     Während die Dormagener offensiv eigentlich nicht mehr stattfanden, erspielte sich Glehn Chancen fast im Minutentakt: Zunächst war es Gari Zigunov, dessen Abschluss von der Strafraumgrenze aber zu unplatziert war (35.). Dann tankte sich Zierau gegen drei Gegenspieler im Strafraum durch, sein letzter Pass fand aber keinen Abnehmer (38.), kurz danach blieb ein Freistoß von Jonas erst in der Mauer hängen, der Nachschuss von Kapitän Stephan Janßen flog nur knapp über das Tor (39.). Nur eine Minute war es der nimmermüde Kämpfer, der nach einem Freistoß von Hoffmann einen Kopfball knapp neben das Gehäuse setzte.


Kapitän Stephan Janßen verfehlt mit seinem Kopfball das Ziel nur knapp

     Nach dem Seitenwechsel änderten sich die Verhältnisse kaum, wenngleich es bis zur 61. Minute dauerte, ehe die nächste Glehner Chance registriert werden konnte. Die führte dann aber gleich zum verdienten Ausgleich: Niklas Jonas wurde im Dribbling im Strafraum gelegt, den fälligen Elfmeter, gepfiffen durch den sehr guten und konsequent leitenden Unparteiischen Christopher Asal verwandelte Hoffmann gegen den ehemaligen Wevelinghovener Bezirksliga-Keeper Korsten sicher. Dessen Comeback im Tor hatte der Delrather Defensive in den vergangenen Wochen bereits zusätzliche Stabilität verschafft und auch gegen Glehn zeigte Korsten eine gute Leistung, hatte aber in der 70. Minute mächtig Glück, als er beim Herauslaufen gegen den auf ihn zustürmenden Zierau von seinem eigenen Mitspieler Marco Messina abgeräumt wurde. Asal fällte hier seine einzige Fehlentscheidung, indem er auf Foulspiel von Zierau plädierte und dem Nachschusstreffer von Jonas die Anerkennung verweigerte.

     Mit dem eingewechselten Markus Bresser forcierte Drillges nochmals das Offensivspiel und sollte schon kurz darauf fast belohnt werden: Der pfeilschnelle Korschenbroicher Zehnkämpfer enteilte seinem Gegenspieler und wurde beim Torabschluss leicht geschubst, konnte alleine auf Korsten zulaufend dann den Ball nicht mehr zielgerecht kontrollieren, die bis dahin größte Glehner Torchance (75.). Drei Minuten später verbuchten die Weiß-Blauen dann die nächste Doppelchance, als ein Schuss von Bresser nach Vorarbeit von Zierau zunächst in der Abwehr hängen blieb, der anliegende Linksschuss von Jonas aus halbrechter Position äußerst knapp rechts am Gehäuse vorbeizog. In der 82. Minute wurden die nie aufsteckenden Glehner dann doch belohnt, als der schon von Krämpfen geplagte Dauer(an-)läufer Zierau aus 15 Metern abzog und dessen Schuss unhaltbar für den Delrather Keeper zum 2:1-Siegtreffer abgefälscht wurde. In der verbleibenden Restspielzeit hatten die Gastgeber dann keine brenzlige Situation mehr zu bewältigen. Im Gegenteil, der eine oder andere Konter hätte bei konsequenter Ausspielung noch das 3:1 bringen können.


Zereißprobe: Der agile Niklas Jonas war oftmals nur durch Fouls zu stoppen  

     Durch den Erfolg beendeten die Glehner ihre schwarze Serie von neun Niederlagen in Serie und verbesserten sich mit dem dritten Saisonsieg auf den 14. Tabellenplatz, überholten dabei den Gegner von Sonntag. Am kommenden Wochenende wäre mit einem Erfolg bei den derzeit schwächelnden Sportfreunden Vorst sogar der Sprung auf einen Nichtabstiegsplatz möglich.

 

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