Glehn gibt nach „Rot“ für Schmitz die Partie aus der Hand

Harter Platzverweis für Glehns Keeper Christian Schmitz

     Kartenflut im Glehner Sportpark: Mit zwei Roten und insgesamt elf Gelben Karten sorgte Schiedsrichter Uwe Pakusch für einige Unruhe in einer anfangs gar nicht mal so hektischen Partie des SV Glehn gegen die Reserve des VdS Nievenheim, die mit 3:4 (2:0) dann auch denkbar unglücklich für die Elf von Trainer Markus Franken verlief. Denn dessen Truppe hatte spielerisch eigentlich mit ihre beste Saisonleistung abgeliefert.

     Mit Christian Schmitz, bislang etatmäßiger Keeper der Glehner „Zweiten“ im Tor und Rückkehrer Tobias Ingenfeld in der Innenverteidigung begann das Spiel zunächst etwas zerfahren. Nievenheim hatte die erste Torchance durch einen Schuss von Kai Pelzer, der das Tor allerdings klar verfehlte. Nach etwa 10 Minuten bekamen die Gastgeber die Partie immer besser in den Griff und konnten über die Flügel den einen oder anderen Angriff fahren, allerdings fehlte im Strafraum noch die Genauigkeit. Ein Distanzschuss von Niklas Jonas, den torwart Markus Kindler zur Ecke klären konnte, galt als eine Art Initialzündung, die fortan den Druck auf die Gäste erhöhte. Dies wurde dann durch Simon Hilliges mit dem 1:0 in der 31. Minute belohnt: Der Glehner Stürmer setzte sich im Strafraum gegen seinen Gegenspieler durch und schlenzte das Leder aus halblinker Position mit seinem eigentlich schwächeren rechten Fuß ins lange Eck.

     Danach blieben die Hausherren aggressiv in den Zweikämpfen und setzten den Gegner, der sich eigentlich nur mit langen Bällen zu helfen wusste, weiter unter Druck. Nach einem wunderschönen Spielzug über sechs Stationen erhöhte Stephan Janßen auf Zuspiel von Jonas verdientermaßen auf 2:0 (43.). Kurz darauf hatte der SVG sogar die Chance auf das 3:0, aber Lukas Beil setzte einen indirekten Freistoß nach einem Rückpass über das Tor. Nievenheim kam vor der Pause noch einmal gefährlich vor den Kasten, Schmitz konnte allerdings sicher parieren.

     Auch nach der Pause schienen die „Blauen“ zunächst alles im Griff zu haben, ehe ein langer Ball die Wende für Nievenheim brachte. Schmitz eilte aus seinem Kasten heraus und traf dabei den Stürmer. Pakusch entschied auf „Notbremse“, was eine ziemlich harte Entscheidung war, da noch zwei Abwehrspieler in der Nähe waren. Neben Schmitz musste auch Manuel Schröter den Platz für Ersatzkeeper Tobias Böhme verlassen. Der anschließende Freistoß von Fabian Ropertz fand durch die Mauer seinen Weg ins Tor und stellte den Anschluss her (53.). „Trotz der numerischen Unterlegenheit waren wir weiter spielüberlegen und konnten das Spiel in die gegnerische Hälfte verlagern, allerdings konterte Nievenheim eiskalt und drehte das Spiel binnen drei Minuten“, sagte Glehns Kapitän Christian Böhme nach der Partie. Zunächst glich Ropertz mit einem Schlenzer aus 12 Metern halblinker Position aus (64.) und kurz darauf konnte der eingewechselte Ronny Frohs völlig blank nach einer Flanke aus fünf Metern einköpfen (66.).

     Die Glehner kamen allerdings kurz danach zum Ausgleich: Lukas Beil bediente Garri Zigunov, der mit einem Sonntagsschuss aus 18 Metern vom rechten Strafraumeck in der 70. Minute das 3:3 erzielte. Kurz danach musste mit Markus Eckert ein Nievenheimer die immer hitziger werdende Partie nach unsportlichem Verhalten ebenfalls vorzeitig verlassen, doch Glehn konnte dies nicht zu seinen Gunsten nutzen, im Gegenteil: Die Franken-Elf fing sich erneut nach einem Konter das 3:4 durch Andre Becker, der nach einer abgewehrten Flanke von der Strafraumgrenze zum Schuss kam und flach unten rechts traf (81.). Die Gastgeber warfen nun alles nach vorne und konnten zahlreiche Ecken und Freistöße verbuchen, die zwar immer für Torgefahr sorgten, aber letztlich keinen Erfolg mehr brachten.

     „Die Rote Karte war eindeutig der Wendepunkt in der Partie und Nievenheim war anschließend gnadenlos effektiv. Die haben viermal aufs Tor geschossen und alle Schüsse waren drin. Die wissen wahrscheinlich selber noch nicht, wie die das Spiel gewonnen haben“, kommentierte Böhme mit viel Frist die Niederlage. „Nächste Woche gegen Schlusslicht Orken muss unbedingt ein Sieg her um den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze wenigstens einigermaßen wahren zu können.“

 

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