Glehn nach 4:0 gegen Hemmerden nun punktgleich mit Büttgen

Eren Otlu alleine auf dem Weg zum Hemmerdener Tor

     Der SV Glehn  hat mit einem 4:0 (2:0) über Schlusslicht SV Hemmerden den benötigten Pflichtsieg im Kampf um den Aufstieg in die Kreisliga A eingefahren, verpasste aber mit einer spielerisch mehr als zu wünschenden Leistung seinen Rückstand in der Tordifferenz auf den VfR Büttgen aufzuholen. Der Tabellenführer kassierte in Jüchen mit einem 1:2 die erste Saisonniederlage und bleibt nun nur noch aufgrund des um drei Tore besseren Torverhältnisses Spitzenreiter vor der Elf von Trainer Jörg Spillmann. A-Jugend-Spieler Eren Otlu brachte die Gastgeber mit seinem zweiten „Doppelpack“ in dieser Saison vor dem Seitenwechsel in Führung, die eingewechselten Simon Hilliges und Timo Schmitz verdoppelten nach der Pause den 2:0-Halbzeitstand.

     Die Gastgeber knüpften nahtlos an die schwache Vorstellung, die ihnen vor rund vier Wochen im Nachholhinspiel einen 3:0-Erfolg bescherte. Gegen einen Gegner, der vollkommen zu Recht das Tabellenende der Kreisliga B ziert und nur deswegen nicht den Gang in die Kreisliga C antreten muss, weil in der laufenden Spielzeit bereits zwei Vereine ihre Teams zurückgezogen haben, brachte der SV Glehn mit einer dürftigen Vorstellung seinen Trainer in Rage: „Ich habe das Gefühl, dass ich hier nur mit kranken Kühen spreche“, sagte der Coach, dessen Anweisungen von der Seitenlinie wirkungslos verpufften. Es dauerte mehr als 20 Minuten, bis seine Truppe die ersten gefährlichen Aktionen vor das Hemmerdener Gehäuse brachten. In der 26. Minute erzielte A-Jugend-Goalgetter Otlu dann mit einem platzierten Flachschuss ins rechte untere Eck die erlösende Führung und baute selbige nur zwei Minuten später auf 2:0 aus. Kurz vor dem Seitenwechsel hatte Otlu dann sogar die Gelegenheit zum Hattrick, doch alleine auf das Tor zulaufend scheiterte der 18-Jährige am Hemmerdener Torhüter.


Eren Otlu dreht feixend ab. Soeben hat der SV-Stürmer das 2:0 erzielt.

     Auch nach dem Seitenwechsel bestimmte Glehn zwar das Spielgeschehen, brachte aber so gut wie keine gefährliche Aktion vor das von David Krüppel gehütete Tor. Aus dem Spiel heraus konnte Glehn kaum einmal eine Kombination abschließen. Viel zulange wurde der Ball durch das Mittelfeld geschleppt anstelle die technisch limitierten Grevenbroicher Gäste mit schnellen Ballstafetten durcheinander zu bringen. Wenn dann doch mal der Ball in die Spitze kam, wurden die Pässe zuweilen schlampig und ungenau gespielt und die Stürmer in Zweikämpfe gezwungen. Selbst aus Standards konnte kein Kapital geschlagen werden, die ansonsten stets brandgefährlichen Freistöße von Spielmacher Marvin Demasi verfehlten an diesem Spieltag deutlich ihr Ziel. Hemmerden hatte seinerseits kaum gefährliche Offensivaktionen zu bieten, es dauerte bis zur 75. Minute als ein Schuss  des Hemmerdener Stürmers vom ansonsten unterbeschäftigten Glehner Keeper Tobias Böhme entschärft werden konnte.

     In der 62. Minute brachte Spillmann in Timo Schmitz und Simon Hilliges zwei frische Offensivkräfte und Hilliges erhöhte nur zwei Minuten später mit einem feinen Schlenzer mit links auf 3:0. Danach erspielte sich Glehn die eine oder andere Torchance ohne wirklich dauerhaft gefährlich zu werden. In der 77. Minute feierte Glehns Kapitän Christian Böhme sein Comeback auf dem Spielfeld, als er für Stephan Janßen eingewechselt wurde. Böhme hatte sich im November einen Kreuzbandriss zugezogen und brannte nach einem intensiven Reha-Programm darauf, noch in der laufenden Spielzeit wieder zum Einsatz zu kommen: „Ein gutes Gefühl, wieder auf dem Platz stehen zu dürfen“ sagte Böhme nach dem Spiel. Verausgaben musste sich der 26-Jährige in den letzten Minuten aber nicht mehr. Dagegen erzielte „Joker“ Schmitz vier Minuten vor dem Spielende nach Fehler von Krüppel per Abstauber den 4:0-Endstand.

Trotz seines Fehlers beim 4:0 noch einer der besten Hemmerdener Spieler: Torhüter David Krüppel hier vor Eren Otlu am Ball

     Letztlich entspricht das 4:0 dem Spielverlauf, allerdings hätte der SV Glehn die hoffnungslos unterlegenen Gäste, deren Spielweise im Laufe der Partie immer rustikalere Formen annahm und die mit nur drei Gelben Karten noch gut bedient waren, weitaus höher gewinnen können. Dennoch haben die Blau-Weißen es noch selbst in der Hand, mit einem hohen Sieg am kommenden Sonntag in Kapellen den Drei-Tore-Rückstand auf Büttgen aufzuholen. Der VfR empfängt seinerseits mit der Reserve der SG Kaarst den auf dem Papier stärkeren Gegner im Sportforum.  Nach der derzeitigen Tabellenkonstellation in der maßgeblichen Bezirksliga könnte aber auch der zweite Tabellenplatz zum Aufstieg reichen. Aktuell liegt kein Verein aus dem Fußball-Kreis Grevenbroich/Neuss auf einem Abstiegsplatz, bedroht ist lediglich der 1. FC Grevenbroich-Süd, der im Abstiegs-Endspiel am Sonntag Viktoria Rheydt empfängt. Die Südstädter haben zwei Punkte Vorspruch auf die Mönchengladbacher und wären damit mit einem Remis gerettet. Steigt kein Kreisverein aus der Bezirksliga ab, wäre Glehn als Tabellenzweiter automatisch Aufsteiger in die Kreisliga A.

 

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