Glehn setzt Saisonstart gegen Novesia in den Sand

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     Der SV Glehn hat den Saisonstart gegen die DJK Novesia Neuss mit 1:5 (1:4) komplett in den Sand gesetzt. Nach einem guten Start und der Führung durch Manuel Schröter führten katastrophale Abwehrfehler in 13 Minuten zu vier Gegentoren, die die Mannschaft in ihre Einzelteile zerfallen ließ. Bei etwas mehr Konsequenz auf Neusser Seite in den zweiten 45 Minuten hätte der Saisonauftakt auch mit einem Debakel enden können.

     Glehns Trainer Markus Franken musste sein Defensivteam komplett umbauen. Thomas Kallen, Christopher Funkel und Gari Zigunov standen aus verschiedenen Gründen nicht zur Verfügung, Rainer Hoffmann fehlte rotgesperrt. Dennoch stand der neue Verbund mit Daniel Grüßem, Florian Sagebiel, Bernhard Gerhardts und David Rothausen die erste halbe Stunde sicher und ließ keine Chance der in schwarz gekleideten Gäste zu. Die gab es zunächst auch nicht auf der Gegenseite und die Führung nach einem feinen Zuspiel von Demasi auf Schröter, der in der 15. Minute trocken aus 11 Metern zur Führung abzog, kam schon überraschend.

     Danach erweckten die „Novesen“ nicht den Eindruck, dass sie umgehend auf den Ausgleich drängen wollten. Zu sehr verfingen sich beide Mannschaften in vielen Mittelfeldduellen und neutralisierten sich in ihren Bemühungen gegenseitig. Ein Ballverlust im Glehner Aufbau führte dann in der 32. Minute zum ebenso unerwarteten Ausgleich, als ein Neusser Mittelfeldakteur trotz deutlicher numerischer Überzahl nicht gestellt wurde und auf Daniel Oliveira Cristovao passte. Dessen Hereingabe konnte Gerhardts nicht verhindern und Sturmführer Christian Kattner hatte keine Mühe, den Ball aus kurzer Distanz über die Linie zu drücken.

     Dies war der Auftakt für 13 Minuten kompletten Black-Out in der Glehner Mannschaft: Zunächst foulte Rothausen seinen Gegenspieler an der Strafraumgrenze in der Nähe der Torauslinie. Den fälligen Freistoß nutzte Novesia aus dem Gewühl heraus durch Manuel da Silva Vasconcelos zur erstmaligen Führung. Fünf Minuten später unterlief Grüßem ein Katastrophenball, der Novesia eine Zwei-gegen-Eins-Situation bescherte. Gabriel Bittencourt, Bruder des beim 1. FC Köln in der Bundesliga spielenden Leonardo, wurde von Kattner bedient und hatte keine Schwierigkeit, Schmitz zum 1:3 zu überwinden. Grüßem, ansonsten ein Vorbild in Laufbereitschaft und kämpferischen Einsatz, schlug die Hände vors Gesicht und sah tatenlos zu, was sein Fehlpass anrichtete. Nur eine Minugte später ließ sich auch Gerhardts von der allgemeinen Verunsicherung, die fortan die Glehner Mannschaft komplett lähmte, anstecken. Sein Ballverlust kurz vor dem eigenen Strafraum ließ das Duo Kattner/Bittencourt zum wiederholten Male jubeln.

     Von diesem Schock sollten sich die Glehner auch in den zweiten 45 Minuten nicht mehr erholen. Franken verzichtete auf personelle Erneuerung von der Bank, doch seine Elf enttäuschte in der zweiten Halbzeit vollends, zeigte keinen erkennbaren Willen das Ruder noch einmal herumzureißen und konnte sich bis zur 80. Minute keine einzige Torchance mehr herausspielen. Die Neusser hingegen schienen mit der deutlichen Führung zufrieden und ließen im Spiel nach vorne die letzte Konsequenz vermissen. Thivaskar Pharathithasan führte im Mittelfeld geschickt Regie und ließ die Glehner häufig dem Ball hinterherlaufen. Wenn denn mal ein Ball erobert wurde, war der nächste Ballverlust nicht mehr weit. Simon Hilliges zeigte noch in Ansätzen seine hohe Laufbereitschaft, rieb sich aber als Einzelkämpfer in vielen sinnlosen Duellen an der Seitenauslinie auf. Konstruktiver Spielaufbau war bei den Gastgebern nicht zu erkennen zumeist droschen Schmitz und Gerhardts die Bäller planlos nach vorne, fanden daher auch in den allermeisten Fällen keinen Abnehmer.

     Mit der ersten richtigen Torchancen in der zweiten Spielhälfte erzielte Oliveira Cristovao in der 75. Minute den 1:5-Endstand. Der Linksfuß wurde bei seinem Lauf durch die Glehner Abwehr wieder nicht entscheidend gestört und zog trocken aus 17 Metern flachs in rechte untere Eck ab. Auf der Gegenseite hätte der eingewechselte Robin Freimut noch etwas Ergebniskosmetik betreiben können, doch nachdem der quirlige Angreifer das Laufduell in der 80. Minute gewonnen hatte, versagten ihm im Abschluss die Nerven.

     Am kommenden Donnerstag besteht bereits die Möglichkeit zur Wiedergutmachung. Dann trifft der Tabellenvorletzte Glehn auf Schlusslicht SC Grimlinghausen in der wegen Neusser Schützenfest vorgezogenen Partie des zweiten Spieltages. Um bei den Hippelängern, die beim TuS Hackenbroich 0:5 unter die Räder kamen, etwas Zählbares zu holen, wird mehr als nur eine Leistungssteigerung vonnöten sein. Insbesondere die leblose Körpersprache der Glehner Elf in Hälfte zwei gibt Anlass zu Bedenken.

 

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