Glehn verspielt Zwei-Tore-Führung gegen Norf

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     Auch im dritten Saisonspiel in Folge konnte der SV Glehn eine Führung nicht über die Zeit retten, bei der 2:3 (1:0)-Niederlage gegen den TSV Norf verspielte die Elf von Trainer Markus Franken gar einen Zwei-Tore-Vorsprung innerhalb von nur sechs Minuten und steht nach drei sieglosen Spielen mit nur einem Zähler im Tabellenkeller der Kreisliga A. Lukas Goldmann und Daniel Grüßem hatten die Gastgeber in Front gebracht.

     Franken befürchtete schon vor Saisonstart, dass „wir konditionell noch nicht da sind, wo wir hinmüssen". Zudem scheinen die Ausfälle von Rainer Hoffmann und Keeper Stefan Schmitz derzeit nicht kompensiert werden zu können. Lediglich Lukas Goldmann deutete in einigen Aktionen in den ersten 45 Minuten an, welch großes Potenzial in dem 20-Jährigen schlummert, der nach häufigen Verletzungen und persönlich bedingten Abwesenheiten in seiner ersten Spielzeit nun 2014/15 im Seniorenfußball angekommen zu sein scheint.

     Gegen die Norfer Südstädter schien es zu Spielbeginn, als hätte er SV Glehn bereits die bevorstehende Kirmes im Kopf und die Konzentration nicht dem Geschehen auf dem Platz gewidmet. Bereits nach 15 Sekunden leistete sich die SVG-Abwehr einen solch haarsträubenden Ballverlust, dass Norfs Dennis Linkert freistehend vor Tobias Böhme zum Abschluss kam, dabei aber kläglich scheiterte. Glehn antwortete mit einem Kopfball von Michael Böhm, der in der dritten Minute nur die Unterkante der Latte traf. Dies blieb aber in der Anfangsviertelstunde die einzige nennenswerte Aktion der Gastgeber, die sich deutlich schwer taten, Struktur in ihr Spiel zu finden. Schiedsrichter Ömer Öner tat mit einigen fragwürdigen Zweikampfbeurteilungen sein übriges dazu bei und Markus Franken an der Seitenlinie konnte einem schon leidtun. Die eigentlich unüberhörbaren Forderungen des wild gestikulierenden Glehner Coaches nach einer stabilen Grundordnung verhallten wie Rufe im finsteren Wald.

     Mit einer Einzelaktion erzielte Youngster Goldmann dann in der 15. Minute die 1:0-Führung, als der linke Mittelfeldspieler sich den Ball rund 30 Meter vor dem Norfer Tor schnappte, mit unbändiger Dynamik drei Gegner aussteigen ließ und aus 18 Metern trocken ins rechte untere Eck traf. Wie ein Weckruf für die Glehner Spieler sorgte der erste Treffer Goldmanns als „Senior" fortan für Sicherheit im Aufbauspiel und die zuweilen drastischen Abspielfehler ließen deutlich nach. In der 20. Minute hätte eine 4:3-Überzahl-Situation für das 2:0 sorgen können, doch eine Kombination über Marvin Demasi und Michael Böhm wurde nicht sauber zu Ende gespielt. Nach 33 Minuten sorgte noch ein Schuss von Tobias Ingenfeld aus 25 Metern knapp links am Tor vorbei für Gefahr.

     Begünstigt durch einen krassen Fehler von Norfs Keeper Christoph Börger erhöhte Glehn unmittelbar nach dem Seitenwechsel auf 2:0. Demasi schnappte sich zentral den Ball und passte gezielt in den Lauf von Grüßem, der mit einem 50-Meter-Sprint aus der eigenen Hälfte startete. Dessen dann aber eigentlich ungefährlicher Abschluss fand mit Börgers Unterstützung dann doch den Weg ins Norfer Gehäuse. Norf schien damit schon aus dem Rennen, erst ein Schuss von Stavros Sakavis von der Strafraumgrenze sorgte wieder für Gefahr (58.). Auf der Gegenseite hätte drei Minuten später eine Direktabnahme von Gari Zigunov für das 3:0 sorgen können.

In der 70. Minute sorgte Glehn dann selbst dafür, dass Norf zurück in die Partie kam und ein haarsträubender Fehler sorgte für den Anschlusstreffer durch Anastasios Mavrjdis. Nur vier Minuten später wurde der eingewechselte Norfer Stürmer Volkan Öktem in seinem Lauf vom Mittelkreis aus nicht entscheidend gestoppt, nachdem der bullige Angreifer kurz vor dem Strafraum mit etwas Glück erneut an den Ball kam, stand es plötzlich 2:2. Und als Murade Zeriouh in der 76. Minute mit einem Schuss aus der Drehung das 2:3 erzielte, war der Verlauf der Partie fast komplett auf den Kopf gestellt. Glehn hatte keine Mittel mehr, das Match nochmals zu drehen und konnte sich keine zwingenden Chancen mehr erarbeiten. Norf hätte dagegen sogar noch das 2:4 erzielen können, doch Öktem traf in der 83. Minute nach einem unverständlichen Freistoßpfiff des Unparteiischen nach einem vermeintlichen Verstoß gegen die Rückpassregel nur die Latte.

 

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