„Big Point für den SV Glehn“: Im Duell der Aufsteiger in die Kreisliga A behielt das Team von Trainer Markus Franken 3:2 (1:2) die Oberhand und revanchierte sich damit für die deftige 1:3-Niederlage zum Saisonbeginn 2012/13. In einem packenden, aber nicht immer hochklassigen Duell avancierte Tobias Ingenfeld mit zwei Treffern zum Matchwinner. Das dritte Glehner Tor erzielte Neuzugang Rainer Hoffmann.

     Im Vergleich zum Spiel in der Vorwoche gegen Norf musste Franken auf drei Stammkräfte verzichten. So fielen Christopher Funkel und Marvin Demasi verletzt und erkrankt aus, Stammkeeper Stefan Schmitz weilte im Urlaub. Hierfür rückten Torwart Tobias Böhme sowie Garri Zigunov und Simon Seiler in die Startelf. Insbesondere Reservekeeper Böhme machte seine Sache sehr gut und strahlte die notwendige Sicherheit aus. An beiden Treffern – nach drei Spielen ohne Gegentor zuvor im Seniorenbereich - war der Nachwuchsmann schuldlos.

     Zu Beginn des Spiels auf dem nach den Regenfällen durchgeweichten Grün setzten Gastgeber Glehn direkt unter Druck und die Gäste fanden nicht zu ihrem Spiel. Umso überraschender fiel dann die Führung in der 7. Minute: Vorausgegangen war ein klares Handspiel von Ismael Efe, der zudem in den 15. Minuten fünf Fouls und Regelwidrigkeiten beging. Tobias Ingenfeld verwandelte den fälligen Strafstoß sicher.

     Eine weitere Aktion von Efe führte dann auch zum Ausgleich in der 16. Minute: Nach einem Einwurf auf der rechten Glehner Seite wurde nicht entschlossen genug angegriffen, sodass Michael Cherchi ungestört flanken konnte. Der Ball landete beim Türken, der sich den Ball an den ausgestreckten Arm köpfte, von wo aus der Ball bei Marc-André Dettmer sprang. Dieser drosch den Ball mit einer Direktabnahme unhaltbar ins rechte untere Eck. Zugute halten muss man Schiedsrichter Wolfgang Huhle, dass er ein ähnliches Handspiel eines Glehner Spielers kurz vor Ende der Partie in Nähe des eigenen Strafraums ebenfalls nicht ahndete.

     Nach dem Ausgleich verloren die ganz in weiß angetretenen Gäste dann völlig den Faden und direkt mit der nächsten Aktion konnte Büttgen in Führung gehen. Nach einem langen Ball auf Stürmer David Prüfer rannten sich die Verteidiger Marc Ingenfeld und Garri Zigunov gegenseitig über den Haufen und Prüfer konnte unbedrängt vor Böhme einnetzen.

     Nach dieser Slapstick-Einlage nahm Büttgen etwas den Druck raus, hatte aber weiterhin mehr vom Spiel, kam allerdings nicht mehr zu zwingenden Gelegenheiten. Glehn kam nach Standards zu Möglichkeiten, die allesamt von Daniel Grüßem getreten wurden. Eine dieser Standards führte in der 45. Minute dann auch fast zum Ausgleich, allerdings machte Huhle einen Strich durch die Rechnung, indem er bei einer Freistoßflanke aus dem Halbfeld voreilig auf „Sperren ohne Ball“ entschied und statt den Vorteil abzuwarten, der zu einem Tor führte, auf indirekten Freistoß entschied, den Tobias Ingenfeld aus acht Metern über den Kasten setzte.

     In der Halbzeitpause forderte Trainer Franken seine Mannen auf, die ohnehin schon oft harten Zweikämpfe noch entschlossener anzugehen und für sich zu entscheiden. In der zweiten Hälfte setzte sich das Spiel des ersten Durchgangs allerdings erstmal fort. Büttgen hatte mehr Ballbesitz und leichte Feldvorteile, konnte sich aber keine klaren Torchancen erspielen, auch weil der SVG im Defensivverbund nun geschlossener und aggressiver agierte. Mit zunehmender Spieldauer wurde das Spiel hitziger. Es kam zu einigen härteren Fouls und Wortgefechten auf beiden Seiten und man merkte, dass beide Mannschaften die Rivalität aus der Vorsaison mit in die neue Spielzeit übertragen haben. Ab der 60. Minute kam Glehn wieder besser ins Spiel und konnte auch seine Konter einigermaßen vernünftig vortragen. Einer davon führte in der 67. Minute dann zum Ausgleich: Simon Hilliges, der wieder im linken Mittelfeld agierte, gewann in der Mitte der eigenen Hälfte einen Zweikampf. Der Ball gelangte zu Rainer Hoffmann, der seinen Gegenspielern mit Ball am Fuß davonlief, vor Torwart Oliver Neumann die Nerven behielt und abgezockt zum Ausgleich einschob.

     Danach kippte das Spiel ein wenig zu Gunsten der Gäste, auch weil nun nahezu fast alle wichtigen Zweikämpfe gewonnen wurden. In der 74. Minute gelang dann sogar der Siegtreffer. Christian Böhme gewann an der Mittellinie ein Kopfballduell und Stephan Janßen und Simon Seiler kombinierten sich auf der rechten Seite bis zur Grundlinie durch. Seiler flankte den Ball an den zweiten Pfosten, wo Tobias Ingenfeld den Ball noch annehmen und ganz abgeklärt zur Führung abschließen konnte. Beim Rettungsversuch verletzte sich Gegner Efe schwer und musste mit dem Krankenwagen abgeholt werden.

     Nach dem Rückstand schmiss Büttgen alles nach vorne und agierte viel mit hohen Bällen, die aber allesamt von der Glehner Abwehr geklärt werden konnten. Sechs Minuten vor Schluss kam dann Routinier Sebastian Förster in die Partie, der in der letzten Minute dann auch den Ausgleich für den bereits geschlagenen  Böhme verhinderte und einen immer länger werdenden Freistoß per Kopf auf der Linie klärte. Zur Belohnung gab es ein Küsschen vom Keeper und nach vier Minuten Nachspielzeit dann auch die drei Punkte und einen zufriedenen Kapitän Christian Böhme: „Spielerisch hatten wir zwar nicht so viel zu bieten wie gegen Norf, allerdings stimmte insbesondere in den zweiten 45 Minuten die kämpferische Einstellung. Und weil Büttgen seine Feldüberlegenheit nicht in Torchancen ummünzen konnte und wir unsere wenigen Möglichkeiten eiskalt nutzten, kann man auch von verdienten, wenn auch glücklichen, drei Punkten sprechen, die uns jetzt keiner mehr nehmen kann.“