Mit Leidenschaft und Kampfgeist: Glehn holt Remis bei Tabellenführer Holzheim

Sicherer Rückhalt seiner Elf in Holzheim: Glehns Keeper Stefan Schmitz

     Der SV Glehn hat mit einem 0:0-Remis beim ungeschlagenen Tabellenführer Holzheimer SG ein kleines Ausrufezeichen im Abstiegskampf der Kreisliga A gesetzt. Die Elf von Trainer Markus Franken bleibt nach dem siebten Spieltag zwar Tabellenvorletzter, hat aber den Anschluss an das untere Tabellenmittelfeld nicht verloren. Am kommenden Sonntag steht mit der Partie bei Aufsteiger und aktuellem Tabellenzweiten SG Neukirchen-Hülchrath das vierte Auswärtsspiel in Serie an.

     Spätestens nach dem leblosen Auftritt in der Vorwoche und der 0:2-Niederlage bei direkten Konkurrenten SVG Weißenberg scheint es in den Köpfen der Franken-Truppe angekommen zu sein, dass es in diesem Jahr um nichts anderes als um den Klassenerhalt geht. Dies umsomehr, als bei der ungünstigsten Konstellation in der maßgeblichen Bezirksliga gleich sieben Mannschaften den Gang in die Kreisliga B antreten müssen. Viel zu sehr haben sich die Spieler bislang von einer grandiosen Rückserie in der Vorsaison, die mit verhältnismäßig wenig Aufwand und dem dritten Tabellenplatz endete, blenden lassen. Die Folge waren nicht austrainierte Akteure, wenig funktionierende Automatismen und ein verbesserungswürdiges Zusammengehörigkeitsgefühl. Zudem behinderten zahlreiche schwerwiegende Verletzungen eine geordnete Vorbereitung.

     Präsentierte sich Glehn in Weißenberg noch als Haufen Einzelkämpfer mit einem Hang zur Selbstzerfleischung, war das Team um Ersatzkapitän Thomas Kallen im Lokalderby in Holzheim nicht wiederzuerkennen. Kampfstark und Kompakt stehend setzte die Elf die von Franken ausgegebene Taktik zur vollsten Zufriedenheit des Coaches um. Sicherlich auch ein Ergebnis einer zweistündigen Krisensitzung, die Franken zusammen mit „Co“ Stefan Drillges am Dienstag einberufen hatte.

     Dabei gingen die Gäste personell auf dem Zahnfleisch: Neben den verletzten Rainer Hoffmann, Gari Zigunov und Eren Otlu fielen nun auch die urlaubenden Kämpfer Marc Ingenfeld und Christian Böhme sowie Tobias Ingenfeld aus. Dafür standen Lukas Goldmann und Christopher Funkel ebenso wieder zu Verfügung wie Patrick Schulz, der nach fünfwöchiger Pause notgedrungen fast über seine Leistungsgrenze gehen musste und eine leidenschaftliche Partie bot.

     Aus einer sicheren Abwehr heraus konnte sich Glehn in Holzheim sogar Chancen erarbeiten. Die beste in den ersten 45 Minuten hatte Goldmann zusammen mit Simon Hilliges, die im Verbund auf das Holzheimer zuliefen, den Ball dann aber nicht verwandeln konnten. Die Gastgeber versuchten es häufig mit Flanken über die Außen, fanden aber stets in einem in der Strafraumbeherrschung sehr sicheren Stefan Schmitz ihren Meister. Was Schmitz nicht fing, köpften dann Funkel und Kallen aus der Gefahrenzone. Ein seltener Abwehrfehler Glehns führte dann zur Holzheimer Großchance durch Stefan Tillmann, dessen Schuss von der Strafraumgrenze aber über das Tor ging.

     Auch Anfang der zweiten Hälfte sahen die rund 100 Zuschauer ein ausgeglichenes Spiel und einen Schuss von Michael Böhm, der aus 16 Metern nur den Pfosten traf. Glehn stand weiter hinten sicher und setzte immer wieder den einen oder anderen Nadelstich, der Holzheim zusehends zermürbte. Stereotyp versuchten es die „Schwarzen“, die in der Summe über die besseren Einzelspieler verfügten, als Mannschaft aber nicht immer funktionierten, wiederholt über Tillmann und Pascale Schneider über außen, doch Schulz und Daniel Grüßem auf der anderen Seite ließen nur wenige Flanken zu – und dann gab es ja auch noch Schmitz … Zum Ende des Spiels erhöhte der Bezirksliga-Absteiger nochmals den Druck, kam aber nur zu einem Kopfball von Tillmann über das Tor. In der Schlussminute hätte sich der SVG sogar mit dem 1:0 für seine kämpferische Leistung belohnen können: Der eingewechselte Stephan Janßen, der nach mehrwöchiger Verletzung sein Saisondebüt feierte, leitete eine Chance über Hilliges und Marvin Demasi ein. Dessen Hereingabe setzte Böhm aber nur an das Außennetz.

 

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