Nach Punkt in „Süd“: Drillges sieht Licht am Ende des Tunnels

Drillges und Franken glauben weiter fest an den Klassenerhalt

     Markus Drillges sieht „Licht am Ende des Tunnels“: Kurz zuvor hatte der Vorsitzende des SV Glehn nach einer erneut total verkorksten Hinserie eine überzeugende Vorstellung seiner 1. Mannschaft beim 2:2 (1:1)-Remis beim 1. FC Grevenbroich-Süd gesehen. Der Punktgewinn nährt die Hoffnung, dass mit einer abermalig guten Rückserie im Mai 2016 doch noch der Klassenerhalt gefeiert werden kann. Simon Hilliges und Garri Zigunov hießen die Glehner Torschützen.

     Allerdings waren sich Drillges und Coach Markus Franken bei der gemeinsamen Rückfahrt aus Neuenhausen nicht sicher, ob sie sich über den unerwartet gewonnenen Punkt freuen oder über die verpassten zwei zusätzlichen Zähler ärgern sollten. „Nach dem Spielverlauf kann man mit diesem Unentschieden gut leben, doch wir beide hatten das Gefühl, dass auch mehr drin gewesen wäre“, so der SV-Boss.

     Dabei standen die Vorzeichen der Partie nicht gut für den Tabellen-14.: Wieder einmal mussten Franken & Co. auf etliche Spieler verzichten. Neben dem gesperrten und urlaubenden Kapitän Christian Böhme mussten kurzfristig auch noch Kevin Breuer und Thomas Kallen wegen Krankheit passen. Trotzdem war der Franken-Elf von der ersten Minute an anzumerken, dass sie unbedingt etwas bei der Truppe von Peter Hanschmann mitnehmen wollte. Die Gastgeber versuchten es auf der heimischen Asche mit recht simplen Mitteln: Immer wieder flogen die Bälle lang und hoch auf den großgewachsenen Sturmführer. Dieser versuchte die Bälle entweder zu verlängern oder für seine Mitspieler abzulegen. Daraus resultierten allerdings nicht allzu viele Möglichkeiten. Die Glehner Abwehr hatte sich schnell darauf eingestellt, dennoch wurde es bei Standards und langen Einwürfen immer gefährlich. Die Glehner selber wirkten in der Spielanlage reifer, vergaßen aber stellenweise das Fußballspielen konsequent aufrecht zu erhalten. Immer wenn die Mannschaft den Ball laufen ließ und sich nach vorne kombinierte wurde es brandgefährlich. Die größte Chance der ersten 30 Minuten resultierte genau aus solch einem Angriff. Gegen drei Gegenspieler setzte sich Markus Bresser im Mittelfeld durch und legte wunderbar in den Lauf von Manuel Schröter. Dieser zog von rechts in den Strafraum alleine auf den Torwart zu, doch statt konsequent selber den Abschluss zu suchen, versuchte er auf den mitgelaufenen Simon Hilliges abzulegen. In letzter Sekunde konnte ein Grevenbroicher Abwehrspieler die Situation klären.

     Kurz vor der Pause fing sich der SV Glehn dann auch noch den Rückstand: Über die rechte Seite setzte sich ein Grevenbroicher gegen zwei Gegenspieler durch, seinen den Schuss konnte Tobias Böhme noch gut parieren, den Abklatscher verwertete Grevenbroichs Kapitän Marius Köller  aber dann zum 1:0 (37.). „Ärgerlich, das war durchaus vermeidbar“ sagte Drillges anschließend und hoffte auf seine Mannschaft, die sich wie in den letzten Wochen gegen die Niederlage stemmte. Nur fünf Minuten später kam Sturmführer Hilliges halblinks 19 Meter vor dem Tor an den Ball und setzte die Kugel volley über den Grevenbroicher Keeper zum 1:1 Ausgleich ins Netz (42.).

     Franken gab der Mannschaft in der Halbzeitpause einige Verbesserungsvorschläge mit auf den Weg. Unter anderem sollte sich ein Abwehrspieler bei den langen Bällen immer etwas fallen lassen um die verlängerten Bälle abzulaufen. Das Spiel war noch keine 20 Sekunden in der zweiten Hälfte alt und schon war es doch passiert: Ohne Absicherung musste Bernhard Gerhards ins Laufduell mit seinem schnellen Gegenspieler, konnte diesen nicht halten und schon klingelte es zum 2:1 im Glehner Kasten. „Leider waren unsere Jungs in der Folge nicht in der Lage, Ihr Spiel durchzubringen. Umso länger das Spiel dauerte, umso mehr passten wir uns dem Gegner an. Immer wieder wurden die Bälle lang nach vorne gespielt was die Grevenbroicher Abwehr vor wenig Probleme stellte“ analysierte Drillges die Minuten nach dem erneuten Rückstand. „Süd“ spielte fortan nur noch auf Konter, nutzte diese aber auch selten konsequent zu Ende. Als die Hoffnung schon fast zu schwinden schien, klappte es für Glehn dann doch mit einem Standard: Bei einem Freistoß liefen die Glehner konsequent in den Strafraum und Abwehrchef Garri Zigunov verlängerte eine Kopfballablage zum Ausgleich ins Grevenbroicher Gehäuse (84.). Süd antwortete mit wütenden Angriffen auf das Glehner Tor, die aber eher harmlos verliefen und der SVG konnte den Punkt in den verbleibenden fünf Minuten bis zum Abpfiff über die Zeit retten.

     „Alles in allem kann man mit der Ausbeute von neun Punkten nach der Hinrunde natürlich nicht zufrieden sein. Die Gründe dafür sind bekannt“, so Drillges. „Jetzt schnaufen wir mal durch, dann wird der Vorstand mit dem Trainer die Weichen für die Rückrunde stellen. Doch auch die Mannschaft muss sich hinterfragen. Zu einem Mannschaftssport gehört Verlässlichkeit. Diese war in der Hinrunde oft nicht vorhanden. Zu häufig musste Franken sowohl beim Training wie auch beim Spiel recht kurzfristig seine Pläne über den Haufen schmeißen“, stellte Drillges nüchtern fest. Dennoch liegt der Klassenerhalt mit nur drei Punkten Rückstand auf den SC Grimlinghausen noch in Reichweite. „Einiges muss sich aber definitiv ändern, wollen wir unser Ziel erreichen. Hier muss sich jeder Spieler hinterfragen und für sich entscheiden, ob er den Weg konsequent mitgehen will. Dass wir in der Lage sind, eine tolle Rückrunde zu spielen haben wir schon mehrfach bewiesen. Einige unsere Gegner vermuten schon eine gewisse Systematik dahinter“, so der Vereinschef.

 

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