Nach unsäglichem Elfmeterpfiff: Glehn geht 0:6 in Wevelinghoven unter

Noch einer der Aktivposten im Glehner Spiel: Markus Bresser

     Der SV Glehn hat mit dem letzten Aufgebot nach mit der 0:6 (0:2)-Niederlage beim BV Wevelinghoven seinen vorläufigen Tiefpunkt erreicht. Mitentscheidend für die Schlappe war jedoch der unsägliche Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Martin Eßer, der kurz vor der Halbzeitpause fälschlicherweise auf Handelfmeter für die Grevenbroicher entschied und somit für eine Vorentscheidung sorgte.


Tobias Böhme war machtlos gegen den unberechtigten Elfmeter

     Der ansonsten gut leitende Unparteiische bewertete eine Aktion von Marvin Demasi im eigenen Strafraum vollkommen zu Unrecht als absichtliches Handspiel. Zu diesem Zeitpunkt war weder die Hand in der Nähe, noch hätte Eßer aus seiner Position zweifelsfrei die Situation beurteilen können. Darüber hinaus war weder ein Wevelinghovener Spieler in der Nähe, noch wurde mit der Aktion eine Torchance vereitelt.  Mit etwas Fingerspitzengefühl auch ob der schlechten Platzverhältnisse, die Demasi Probleme bei der Ballannahme bescherten, hätten selbst die Gastgeber dem Schiedsrichter keinen Vorwurf gemacht, wenn er die Partie hätte weiterlaufen lassen. So nahm Wevelinghovens Abwehrchef David Bienefeld das Geschenk dankend an und verwandelte zum für Glehn psychologisch ungünstigsten Zeitpunkt zum 2:0. Zuvor hatte Milton Soares die Gastgeber in der 23. Minute in Führung gebracht. Nach einer Flanke von Maik Kaiser von links konnte Glehns Torwart Tobias Böhme den ersten Kopfball noch klasse parieren, gegen Soares‘ Nachsetzen war er dann aber machtlos.

     In der ersten Viertelstunde zuvor verlief die Partie doch eher ausgeglichen. Glehn stand kompakt in der Abwehr und erwartete die Gastgeber erst an der Mittellinie. Gegen dieses Bollwerk fanden die rot-schwarzen auch zunächst kein Mittel. Glehn wiederum setzte mit dem schnellen Markus Bresser in der ersten Angriffslinie immer wieder gezielte Nadelstiche und hätte mit etwas Glück auch in der 15. Minute in Führung gehen können, als Wevelinghovens Keeper Dominik Kölsch beim Abwehrversuch Bresser anschoss und der Ball von ihm aus 20 Metern Entfernung nur knapp über die Latte strich. Im Gegenzug hätte auch Soares für das 1:0 sorgen können, doch nach einem Freistoß von Benedikt Klasen noch rechts schoss der Stürmer freistehend im Strafraum über das Tor. Wiederum nur eine Minute später kommt Thomas Kallen nach einem Freistoß von Daniel Grüßem im vor dem gegnerischen Tor an den Ball, bekommt aber nicht genügend Druck auf die Kugel.

     In der 33. Minute hatte Michael Böhm dann den Ausgleich auf dem Fuß, doch die Art und Weise, wie der ansonsten so kaltschnäuzige Stürmer die Chance vergab, war symptomatisch für das fehlende Selbstvertrauen innerhalb der Mannschaft. Kölsch musste sich gegen den alleine auf ihn zustürmenden Böhm noch nicht einmal besonders anstrengen um den Ausgleich zu verhindern. Danach beraubte Glehn sich seiner größten Torgefahr, als Garri Zigunov mit Verdacht auf eine Zerrung ausschied und Bresser auf die Rechtsverteidigerposition rücken musste. Für Zigunov kam Timo Pesch und rückte in die Sturmmitte, blieb aber komplett wirkungslos.

     Und wären all diese Negativerlebnisse nicht noch genug, musste in der Halbzeitpause der eben erst wiedergenesene Christoph Janßen mit einer Oberschenkelblessur draußen bleiben. Glehns Trainer Markus Franken musste für ihn mit Namensvetter Christoph Jansen einen Youngster ins kalte Wasser schmeißen. Darüber hinaus musste der Glehner Coach volles Risiko eingehen, beorderte Kapitän Christian Böhme aus der Innenverteidigung ins Mittelfeld und ließ hinten gegen den Mann spielen. Daraus ergaben sich für die Gastgeber immer wieder viele Räume über die schnellen Außen. Ein solcher Ball führte in der 55. Minute zum vorzeitigen K.o. für den SV Glehn, als Sven Hermann per Kopf nach Flanke ins lange Eck Böhme erneut keine Abwehrchance ließ. Nur vier Minuten später erzielte Wevelinghoven nach dem gleichen Muster das 4:0: Flanke Soares auf Mario Fuchs, der hat in Mittelstürmerposition freistehend keine Chance, den Ball im Tor unterzubringen. Nach dem 5:0 in der 64. Minute durch Klasen nach Flanke des eingewechselten Simon Becker machen sich Auflösungserscheinungen in der Glehner Mannschaft breit.

     Damit war der Torhunger der Gastgeber erst einmal gestillt und das Spiel plätscherte fortan vor sich hin. In der 77. Minute stellte Demasi unter Beweis, warum es in der Glehner Mannschaft momentan überhaupt nicht läuft. Ein Freistoß aus 22 Metern in bevorzugter Position zirkelte der Glehner Spielmacher drei Meter über das Tor. Im Vorjahr hätte der „Calhalnoglu der KreisligA“ aus dieser Entfernung noch mindestens gesteigerte Torgefahr entwickelt. Dann sendete Böhm nochmals ein kurzes Lebenszeichen, als der Stürmer aus 16 Metern abzog, der Schuss aber zur Ecke abgelenkt wird (83.). Dass Manuel Schröter beim anschließenden Eckstoß ausrutschte und den Ball ins Toraus bugsierte, passte zum Glehner Spiel wie die Faust aufs Auge.  Den Schlusspunkt setzte dann Wevelinghovens Becker, der in der Schlussminute die Glehner Abwehr überlief und mit einem platzierten Schuss gegen Böhme, der sich nach Kräften gegen die Niederlage stemmte, das helbe Dutzend voll machte.

     „Sicherlich hat sich die Mannschaft in der zweiten Hälfte hängen lassen“, sagte Glehns deutlich gefrusteter Vorstandschef Markus Drillges nach der Partie. „Aber kann man ihr das nach den ganzen Negativerlebnissen vorwerfen?“ nahm der Boss sein Team in Schutz. Für die Truppe gilt es nun die Schlappe schnell abzuhaken, alle Kräfte zu bündeln und kommende Woche gegen Spitzenreiter SV Bedburdyck/Gierath das Unmögliche möglich zu machen.

 

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