Nur 1:1 gegen Grimlinghausen: Glehn verpasst großen Schritt in Richtung Klassenerhalt

     Der SV Glehn hat es mit einem enttäuschenden 1:1 (1:0)-Remis gegen den SC Grimlinghausen verpasst, einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt zu gehen. Gegen die Neusser traf Stürmer Michael Böhm im dritten Spiel in Folge zur 1:0-Führung, Alexander Kwint glich kurz vor dem Spielende für die Neusser aus. Glehn bleibt damit auf dem achten Tabellenplatz stecken, hätte sich mit einem Sieg aber deutlich von den Abstiegsrängen absetzen können.

     „Grausam. Grottenkick. Rumgebolze!“ lauteten die meisten Kommentare der Zuschauer nach der Partie, die so Trainer Markus Franken „die schlechteste Saisonleistung“ seiner Mannschaft widerspiegelte. Auch Kapitän Christian Böhme stieß ins gleiche Horn: „Gegen einen spielerisch so limitierten Gegner hätten eigentlich drei Punkte Pflicht sein müssen, allerdings präsentierten wir uns ebenfalls spielerisch sehr schwach und hatten den Sieg am Ende auch nicht verdient.“

     Das Spiel war von Beginn an sehr zerfahren. Grimlinghausen agierte mit langen Bällen auf den schnellen Rechtsaußen und den kantigen Stürmer. Die Gastgeber kamen damit über das ganze Spiel nicht besonders gut zurecht und fanden nie wirklich in ihren Rhythmus. Wenn mal vernünftig über 4-5 Stationen nach vorne gespielt wurde, kam auch Gefahr auf, doch dies geschah in den 90 Minuten viel zu selten, da es an Konzentration und Laufbereitschaft mangelte.

     In der 15. Minute ging Glehn dennoch in Führung. Nach einer Ecke, die per Kopf geklärt wurde, brachte Rainer Hoffmann den Ball erneut in den Strafraum, wo sich Marvin Demasi durchsetzte und  Böhm bediente, der den Ball wuchtig mit links in die Maschen drosch. Das Führungstor brachte allerdings keine Sicherheit in das Spiel der Franken-Truppe und Grimlinghausen kam seinerseits zu einigen Standardsituationen, die immer für latente Gefahr sorgten, aber meist durch den aufmerksamen Torwart Stefan Schmitz entschärft wurden. Außerdem mussten Daniel Grüßem und Hoffmann jeweils einmal in höchster Not vor den einschussbereiten Angreifern der Gäste retten, nachdem die SV-Abwehr mit hohen Bällen überspielt wurde.  Trotzdem hatte auch der SVG noch weitere gute Gelegenheiten, die besten vergaben Thomas Kallen nach einer Standardsituation und  Böhm fünf Meter vor dem Kasten, nachdem er erneut mustergültig von Demasi bedient wurde.

     Die Führung werde nicht lange Bestand haben, wenn man weiterhin so schlecht spiele, unkte Coach Franken in der Halbzeitpause. Seine Truppe hörte ihm aber offensichtlich nicht gut zu, denn sie spielte in der zweiten Hälfte noch schlechter als in den ersten 45 Minuten und ließ sich von Grimlinghausen immer mehr hinten rein drängen. Entlastungsangriffe verpufften meist kurz hinter der Mittellinie, da man den Ball mangels Anspielstationen in der Vorwärtsbewegung zu schnell verlor.

Großartige Chancen gab es im zweiten Durchgang bis kurz vor Schluss für beide Mannschaften nicht. Dann aber fiel nach einer Ecke der nicht unverdiente Ausgleich: Alexander Kwint köpfte den Ball am zweiten Pfosten auf das Tor, wo noch ein Gästefuß dazwischen war und die Flugbahn so veränderte, dass Simon Hilliges auf der Linie nicht mehr klären konnte.

     Kurz danach musste Grimlinghausens Fabio Dittrich nach einem Scharmützel mit Rainer Hoffmann und Thomas Kallen mit Gelb-Rot vom Platz, die numerische Überlegenheit fiel spielerisch wie bereits in der Vorwoche zwar nicht mehr ins Gewicht, allerdings kamen der SV trotzdem noch zu einer dicken Chance auf den „Lucky Punch“: Nach einem langen Ball Richtung Strafraum der „Hippelänger“ waren sich die Abwehrspieler nicht einig, wer den Ball klären sollte. Böhm steckte den Ball zu Demasi durch, der dem Torwart allerdings aus kurzer Distanz in die Arme schoss. Direkt danach war Schluss und Böhme angefressen: „Wir haben es erneut verpasst, uns abzusetzen, was angesichts der anderen Ergebnisse auf jeden Fall möglich gewesen wäre. Wenn wir nicht schleunigst wieder in die Spur finden, kann die Luft auch ruckzuck wieder dünner werden. Auch wenn Grimlinghausen spielerisch zwar nicht viel zu bieten hatte, so haben sie uns zumindest gezeigt, wie man kämpft und waren uns auch in puncto mannschaftlicher Geschlossenheit überlegen.“ Der SV-Spielführer gab sich anschließend dann wieder etwas optimistischer für kommenden Mittwoch: „Gegen Horrem sollten auch wir endlich wieder als Einheit auftreten. Laufen und kämpfen kann man auch, wenn es spielerisch mal nicht läuft und gegen Mannschaften im Abstiegskampf sollte man sich immer auf hart umkämpfte Spiele einstellen. Auch wenn wir im Moment nicht auf der Höhe sind, wäre alles andere als ein Sieg gegen das Schlusslicht eine Blamage.“

 

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