Nur noch einen Zähler Rückstand: Glehn schlägt Kaarst 2:1

Führungstor und danach Gelb-Rot: Daniel Grüßem

     Der erhoffte Sprung an die Tabellenspitze blieb mangels Schützenhilfe aus Neukirchen aus, doch der SV Glehn erledigte seine eigenen Hausaufgaben mit einem 2:1 (1:0)-Sieg über die SG Kaarst II und verkürzte nach dem 0:0 des VfR Büttgen den Rückstand auf den Spitzenreiter auf nur noch einen Zähler. Daniel Grüßem und Simon Hilliges sorgten für die Glehner Treffer gegen die Elf von Sebastian Patzel.

     Diese hatte beim Nachholspiel am Donnerstagabend von Beginn an leichte Feldvorteile und insbesondere im Mittelfeld zu viel Platz. Allerdings konnten die Gäste daraus kein Kapital schlagen, da die Glehner Abwehr wie fast immer in dieser Spielzeit sehr sicher stand. Es dauerte somit bis zur 19. Minute, als die Hausherren gleich mit dem ersten konstruktiven Angriff in Führung gingen: Ein langer Ball von Christopher Funkel landete punktgenau bei Simon Hilliges im Strafraum der Kaarster. Der Glehner Stürmer passte von links in die Mitte, wo Daniel Grüßem so frei stand, dass er sogar noch überlegen konnte, ob er den Ball per Kopf oder Fuß im Tor unterbringen sollte. Er entschied sich glücklicherweise für den Fuß und erzielte die wichtige Führung, die aber dem Spiel der Elf von Trainer Jörg Spillmann keine Sicherheit verschaffte. Kaarst besaß weiterhin Vorteile, Glehn leistete sich viele Ballverluste in der Vorwärtsbewegung, da die Gäste giftig in die Zweikämpfe gingen und keinen Zentimeter Raum schenkten. Chancen ergaben sich für Kaarst allerdings nur durch Distanzschüsse, die Torwart Stefan Schmitz vor keine größeren Probleme stellten.

     Spillmann forderte seine Mannen in der Halbzeit auf, mehr zu tun, gegen das körperbetonte Spiel der Kaarster gegenzuhalten und „den inneren Schweinehund zu überwinden“. Dieser hatte aber in den ersten zwei Minuten des zweiten Durchgangs noch die Oberhand und so konnte Kaarst ausgleichen. Bei einer Flanke von der linken Abwehrseite verschätzten sich sowohl Thomas Kallen als auch Torwart Schmitz. Letzterer war der Überzeugung, der Ball würde ins Aus gehen, Christof Seget köpfte den Ball allerdings fast von der Grundlinie noch irgendwie Richtung Tor, traf den Fuß von Schmitz, von wo aus der Ball ins Tor sprang.

     Danach war Glehn wieder gefordert und hielt nun zumindest kämpferisch dagegen, denn spielerisch ging bei den „Blues“ so gut wie nichts. In der 52. Minute führte dementsprechend auch eine Standardsituation zum 2:1: Nach einer Freistoßflanke von Demasi in den Strafraum konnte Kaarst den Ball nicht klären. Der nur unzureichend abgewehrte Ball landete bei Simon Hilliges, der aus der Drehung abzog und dem Torwart aus 12 Metern mit seinem elften Saisontor keine Chance ließ.

     Der Tabellensechste aus Kaarst hatte anschließend wieder Feldvorteile, kam aber insgesamt zu keinen nennenswerten Chancen mehr. Die vielen Flanken in den Glehner Strafraum wurden entweder von Torwart Schmitz sicher abgefangen oder von der Abwehr geklärt. Mit fortlaufender Spieldauer ergaben sich nun auch Räume für Konter, die hochkarätigen Möglichkeiten wurden aber allesamt vergeben und so blieb es noch bis zum Ende spannend. Acht Minuten vor Schluss sah der Kaarster Oliver Ossenbühl nach einem rüden Foul am eingewechselten Timo Schmitz die Rote Karte, zudem musste Daniel Grüßem fünf Minuten später das Spielfeld mit „Gelb-Rot“ ebenfalls verlassen. Nach einem Allerweltsfoul zeigte ihm Schiedsrichter Stefan Klingen die Gelbe Karte, für das hämische Lachen danach die zweite hinterher.

     Der noch nicht wieder spielfähige Kapitän Christian Böhme sprach nach der Partie von „einem dreckigen Sieg, der nur mit viel Mühe und Kampf errungen werden konnte. Spielerisch lief heute wenig zusammen, auch weil Kaarst uns das Leben sehr schwer machte und sehr engagiert auftrat. Wir hätten die Partie nachher entscheiden müssen, ließen die guten Möglichkeiten allerdings liegen und so blieb es halt bis zum Ende spannend.“ Entspannter blickte Böhme in Richtung Tabellenspitze: „Die drei Punkte kann uns niemand mehr nehmen." Mal sehen, wie nervös man in Büttgen jetzt wird ...

 

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