Einen Paukenschlag landete der SV Glehn am Sonntag durch einen 2:0 (1:0)-Sieg beim Tabellenfünften Viktoria Jüchen/Garzweiler II. Für die Elf von Trainer Ralf Hellingrath trafen Goalgetter Simon Hilliges (37.) und Manuel Duras fünf Minuten vor dem Spielende. Damit gelang den Glehnern erstmals ein Sieg gegen die Teams aus den „Top Ten“.
      Gleich nach vier Minuten erspielte sich die erneut umgestellte Truppe die erste gute Gelegenheit: Hilliges flankte von der linken Seite auf den nach einer Knieverletzung wiedergenesenen Kapitän Christian Böhme, der den Ball von der Ecke des 5m-Raums noch mal auf Spielmacher Marvin Demasi ablegte. Sein Schuss verfehlte den Jüchener Kasten allerdings knapp.
     Im Anschluss daran neutralisierten sich beide Mannschaften weitestgehend im Mittelfeld, wobei Jüchen allerdings über mehr Spielanteile verfügte. Für die Hausherren sprang aus der leichten Überlegenheit allerdings nur eine nennenswerte Torchance heraus: Glehns Torwart Christian Schmitz parierte den Schuss des freistehenden VfL-Stürmers aber souverän. Ab der 30. Minute bekam dann der SVG das Spiel besser in den Griff und erspielte sich gute Chancen. Zunächst scheiterte Andreas Jansen am Schlussmann der Jüchener, nachdem er dem Abwehrspieler den Ball abluchste. Kurze Zeit später vergab Patrick Schulz aus spitzem Winkel, nachdem er sich robust an der Grenze der Legalität gegen seinen Gegenspieler durchsetzte.
     Die dritte gute Gelegenheit wurde dann zur Führung genutzt: Demasi und Jansen setzten sich mit etwas Glück auf der rechten Seite durch und Hilliges musste nach einem Querpass von Demasi nur noch einschieben. Für den SV-Goalgetter bedeutete dies Saisontor Nummer 15. Kurz vor der Pause rannte Hilliges noch mal auf das Tor der Gastgeber zu, wurde jedoch unsanft vom Abwehrspieler, der sich bei einem Befreiungsschlag verschätzte, gebremst. Der Schiedsrichter beließ es bei einer Gelben Karte, die Rote wäre vertretbar gewesen.
     Fünf Minuten nach dem Seitenwechsel verbesserten sich die Voraussetzung für einen Glehner Dreier nochmals vermeindlich erheblich, als ein VfL-Spieler nach einer Beleidigung des Schiedsrichter-Assistenten mit „Rot“ vom Platz gestellt wurde. Doch Glehn zog aus der numerischen Überlegenheit kein Kapital. Man ließ sich in die Abwehr rein drängen und gab das Spiel aus der Hand. Jüchen versuchte immer wieder mit langen Bällen die SV-Abwehr in Bedrängnis zu bringen und profitierte dabei von kleinlichen Entscheidungen des Unparteiischen, die wiederholt zu Freistößen aus dem Halbfeld führten. Wirkliche Gefahr für das Glehner Tor entstand dadurch zwar nicht, allerdings war von den Gästen kein strukturierter Spielaufbau mehr zu sehen und Chancen blieben Mangelware.
     In der 70. Minute hätte dann eigentlich der nächste Jüchener Spieler frühzeitig duschen müssen: Nach einem Foul von Timo Schmitz trat der Abwehrspieler diesem als Revanche in den Bauch, der Schiedsrichter übersah allerdings diese Tätlichkeit. Danach versuchte der VfL Viktoria noch mal alles, um den Ausgleich zu erzielen, scheiterte dabei aber vor allem an der überragenden Leistung von Innenverteidiger Tobias Seelbach, der nahezu 100 Prozent seiner Zweikämpfe gewann. In der 85. Minute fiel dann die Entscheidung zugunsten des SV Glehn, als Neuzugang Manuel Duras mit seinem sechsten Treffer in der Rückrunde einen Konter zum 0:2-Endstand abschloss.
     Glehn feierte damit den dritten Sieg in der Rückrunde und verbesserte sich mit nunmehr 22 Zählern auf Rang zehn der Tabelle. Am kommenden Sonntag ist der VfR Büttgen, der durch eine 2:3-Niederlage gegen den VfR Neuss seine Tabellenführung einbüßte, im Sportpark zu Gast.