Sechs Treffer: Michi Böhm erledigt VfR Neuss im Alleingang

Sechs Tore: Michi Böhm hatte keine Gnade mit dem VfR Neuss

     Die zuletzt so dunkle Geschichte des einstmals ruhmreichen VfR 06 Neuss hat am Sonntag einen neuen negativen Höhepunkt erlitten: Gegen den SV Glehn unterlag die Truppe von Wolfgang Toporzysek 1:9 (1:3) und ziert damit erstmals in der laufenden Saison das Tabellenende der Kreisliga A. Nach zahlreichen Abgängen in der laufenden Saison und inzwischen ohne Jugendabteilung und eigene Spielstätte scheint es nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis das lange Sterben des Traditionsclubs ein jähes Ende nimmt. Michael Böhm erledigte die bemitleidenswerten Gastgeber mit sechs Treffern quasi im Alleingang. Die weiteren Tore erzielten Marvin Demasi (2) und Rainer Hoffmann. Böhm baute damit sein Konto auf elf Treffer in sechs Spielen aus, seine 24 Treffer in der Hinrunde in der Reserve mitgezählt, traf „Michi“ bereits 35-mal in der laufenden Spielzeit und ist mit den sechs Toren in einem Spiel erfolgreichster „Goalgetter“ seit Simon Hilliges, der im Juni 2012 beim 13:0 über Rot-Weiß Elfgen sogar siebenmal einnetzte.

     Glehn ging gegen von Anfang an nur zu zehnt auflaufende Neusser bereits in der 10. Spielminute mit 1:0 in Führung. Marvin Demasi schlenzte einen Freistoß von der linken Strafraumgrenze über Torwart Ralf Stange in den Winkel. Die im weiteren Verlauf kopflos spielenden Gäste verstanden es leider nicht, die Überzahl und zudem deutliche individuelle Überlegenheit intelligent zu nutzen. Statt den Ball laufen zu lassen und die über weite Strecken tapfer kämpfende Neusser Notelf mit gepflegten Kurzpässen auszuspielen, versuchte man es zu häufig mit kopflosen und überhasteten langen Bällen in die Spitze. Die schlecht vorgetragenen Angriffe der Glehner, gepaart mit einigen Unkonzentriertheiten und Abspielfehlern in der Vorwärtsbewegung bescherten den Zuschauern über weite Strecken in der ersten Hälfte einen echten Grottenkick. So fiel dann sogar der Ausgleich für den VfR. Nach einem dummen Foul von Daniel Grüßem im Strafraum verwandelte Cüneyt Agalar den fälligen Elfmeter sicher gegen Torwart Stefan Schmitz zum Ausgleich. Erst kurz vor der Pause gelang der erneute Führungstreffer für die Gastmannschaft: Nach einem Foul im Strafraum an Thomas Kallen verwandelte Michi Böhm den fälligen Elfmeter souverän. Quasi mit dem Halbzeitpfiff erhöhte Demasi mit seinem zweiten Treffer nach schöner Kombination mit Simon Hilliges zum 1:3-Pausenstand.

     In der zweiten Hälfte hatten die Neusser dann körperlich nicht mehr viel entgegen zu setzen. Eine berechtigte Gelb-Rote Karte für Shahip Helshani und ein verletzungsbedingt ausgeschiedener Spieler reduzierte die Zahl der Neusser Spieler im Verlauf der zweiten Halbzeit sogar auf acht. Somit konnte der SV nahezu ungehindert noch sechs weitere Treffer erzielen. Bei besserer Chancenauswertung hätten auch gut und gerne 20 Tore für die Gäste aus Glehn fallen können. Quasi im Minutentakt rollte die Glehner Angriffe auf den Kasten von Ralf Stange zu, vor dessen Leistung man - nicht zuletzt wegen seines mit 51 Jahren durchaus fortgeschrittenen Alters für einen KreisLigA-Spieler – durchaus den Hut ziehen kann. Ohne Stange wäre die Niederlage sicher deutlich höher ausgefallen. Das gilt auch für viele weitere Spieler des VfR Neuss, die trotz der biederen Umstände und der schwierigen Situation im Umfeld die kompletten 90 Minuten „ertragen“ und den Platz nicht vor Abpfiff verlassen haben.

 

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