Spiele, die Hoffnung schüren: Glehn gewinnt 2:1 gegen Novesia

Mit einem "Doppelpack" zum Matchwinner gegen Novesia: Simon Hilliges

     Es gibt Spiele, die die Hoffnung schüren, dass der Kampf um den Klassenerhalt für den SV Glehn in der Kreisliga A siegreich beendet wird: Der 2:1 (0:0)-Erfolg der Elf von Trainer Markus Franken passt uneingeschränkt in diese Kategorie, war doch der Spielverlauf weitaus eindeutiger als es das letztlich knappe Ergebnis ausdrückt. Letztendlich avancierte Simon Hilliges mit einem Doppelpack (46./86.) zum Matchwinner.

     Gästetrainer Frank Förster, deren Truppe sich wie der SV Glehn mitten im Abstiegskampf befindet, sprach vor der Partie überraschenderweise von einer „Pflichtaufgabe“ die es zu lösen gelte und plante die drei Punkte von der Johannes-Büchner-Straße offensichtlich schon in seine Rechnung mit ein. Offensichtlich hatte Förster nicht mitbekommen, dass Glehn alle drei zuvor gegangenen Partien in der Rückrunde ausnahmslos für sich entschied und sorgte so für einen zusätzlichen Motivationsschub bei den Gastgebern. Den konnte man dem SVG auch von Beginn an anmerken und die Franken-Truppe ging engagiert und konzentriert zu Werke. In der 5. Minute setzte Garri Zigunov nach einem guten Spielzug über die rechte Seite einen ersten Warnschuss auf das Gästetor, verfehlte den Kasten allerdings um zwei Meter. Nach einer Viertelstunde bekam der SV dann die dickste Gelegenheit zur Führung: Hilliges erkämpfte sich den Ball und spitzelte diesen zu Eren Otlu, der frei vorm Tor Keeper Joel Sa Oliveira anschoss und auch den Nachschuss vergab.

     Von Novesia war bis dahin recht wenig zu sehen. Ihre langen Bälle wurden von der aufmerksamen Abwehr immer sicher geklärt. In der 25. Minute hatte dann Stephan Janßen, der vorne immer wieder die Bälle gut behauptete, die große Chance zur Führung. Nach einem feinen Pass von Rainer Hoffmann in den Strafraum tauchte Janßen ebenfalls frei vorm Torwart auf, trat aber über den Ball und landete anschließend auf selbigen. Kurze Zeit später hatte Tobias Ingenfeld Pech, als sein Kopfball nach einer Ecke nur an Pfosten klatschte. Gegen Ende der ersten Halbzeit kamen dann auch die Neusser besser ins Spiel. Eine verunglückte Flanke konnte der Schlussmann Stefan Schmitz aber genauso über die Latte lenken wie einen Schuss aus 25 Metern. Die fällige Ecke brachte dann die dickste Chance für die Gäste, aber Marvin Demasi stand goldrichtig und konnte den wuchtigen Kopfball vor der Linie klären.

     Acht Sekunden nach Anpfiff der zweiten Spielhälfte fiel dann die überfällige Führung für Glehn: Novesia hatte Anstoß und spielte den Ball nach hinten. Glehn attackierte früh und so landete ein missglückter Befreiungsschlag bei Otlu, der den Ball zu Hilliges köpfte. Dieser nahm den Ball aus 23 Metern halblinker Position direkt und schoss ihn über den verdutzten Torwart zur Führung in die Maschen. Im Anschluss an die Führung waren die Blau-Weißen nun noch überlegener und hätten bei konsequenter Chancenauswertung schon frühzeitig die Entscheidung herbeiführen können. Thomas Kallen brachte sogar das Kunststück fertig, den Ball nach einer scharfen Freistoßflanke von Daniel Grüßem aus drei Metern Torentfernung über den Fangzaun zu befördern. Zudem ging Hilliges einmal frei auf Sa Oliveira zu und schoss diesen an. Hier fehlte ihm das Auge für den mitgelaufenen Hoffmann, der komplett blank stand und den Ball nur noch hätte einschieben müssen.

     Ab der 70. Minute fingen sich die Novesen und kamen wieder besser ins Spiel. So ergaben sich für Glehn Kontergelegenheiten, die aber einmal mehr nicht konsequent genutzt konnten. Aus dem Getümmel schoss der eingewechselte Manuel Schröter einen Abwehrspieler an, von wo aus der Ball bei Hilliges landete. Sein Schuss traf aber nur den Pfosten. Vier Minuten vor Schluss machte es  der 25-Jährige besser. Erneut landete der Ball aus dem Getümmel beim Stürmer, der diesmal einen Tick genauer zielte und aus elf Metern halblinker Position mit einem strammen Schuss ins lange Eck traf.

     Dies sollte dann die Entscheidung gewesen sein, auch wenn Novesia in der fünfminütigen Nachspielzeit nach einem Torwartfehler von Schmitz noch zum Anschlusstreffer kam. Eine Flanke von der linken Angriffseite konnte Glehns ansonsten aufmerksamer Keeper nicht festhalten. So landete der Ball bei Daniel Rodriguez Fereira, der mit einem schönen Heber den Endstand markierte. Zuvor hatte Schiedsrichter Günter Bierbaum mit einer wahren Kartenflut quasi selbst für die lange Nachspielzeit gesorgt, denn der Unparteiische verteilte an acht Glehner und sechs Neusser insgesamt 14 Verwarnungen, die meisten allerdings wegen Zeitspiels oder Reklamierens.

     „Am Ende stehen verdiente drei Punkte zu Buche gegen einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf. Wir waren über nahezu die komplette Spieldauer die bessere Mannschaft und haben hinten wenig zwingende Torchancen zugelassen“ sagte Glehns Spielführer Christian Böhme, dessen Elf zwar auf Tabellenrang 14 verblieb, den Abstand auf Novesia auf dem ersten Nichtabstiegsplatz auf nur noch einen Zähler verkürzte. „Vorne haben wir uns wieder eine Vielzahl an Möglichkeiten erspielt, leider zu wenige genutzt, sodass wir bis zum Ende zittern mussten. Trotzdem war es ein recht souveräner Sieg und wir haben unsere ‚Pflichtaufgabe‘ erfüllt“, schmunzelte der Mittelfeldspieler nach der Partie. Nach dem spielfreien Osterwochenende steht am übernächsten Sonntag (12. April/15.00 Uhr) dann mit der Partie gegen die Holzheimer SG die „Kür“ auf dem Programm. Mit einer kompakten Mannschaftsleistung hatte sich der SV Glehn im Hinspiel ein 0:0 erarbeitet. Mit einem erneuten Punktgewinn gegen den Tabellenführer wären Böhme & Co. sicherlich nicht unzufrieden.

 

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