Die Rückkehr des SV Glehn in die Kreisliga A endete mit einem Debakel: Die Elf von Trainer Markus Franken unterlag beim Saisonauftakt bei der DJK Novesia 0:5 (0:0) und versagte dabei vor allem in der zweiten Spielhälfte auf der kompletten Linie. Damit droht ein Null-Punkte-Start, wenn am kommenden Donnerstag (29. August/19.30 Uhr) mit dem TSV Norf einer der Aufstiegsfavoriten zur Heimpremiere an der Johannes-Büchner-Straße gastiert.

     Das Spiel auf dem Aschenplatz im Neusser Jahnstadion begann sehr zerfahren. Beiden Mannschaften war die Nervosität anzumerken, wenngleich der SV Glehn aufgrund seiner guten Testspielergebnisse durchaus mit breiter Brust zu den „Novesen“ fuhr. Das Team um Kapitän Christian Böhme offenbarte große Schwierigkeiten mit dem Untergrund, das gewünschte Kurzpassspiel konnte nicht aufgezogen werden, da der Ball oft hoppelte und versprang und so spätestens jeder dritte Pass hoch gespielt wurde. Novesia war auch nicht wirklich dran interessiert Fußball zu spielen und entschied sich dafür, die Bälle hoch nach vorne zu spielen und dann nachzurücken.

     Chancen blieben in der ersten Halbzeit Mangelware. Novesia hatte noch die beste, als ein Schuss aus spitzem Winkel knapp neben dem Tor von Stefan Schmitz landete. Wenn Glehn einmal einigermaßen vernünftig nach vorne spielte, kamen die Blau-Weißen auch zu Flanken, die allerdings nur einmal mit Tobias Ingenfeld einen Abnehmer fanden. Sein Kopfball flog allerdings einen Meter über das Gehäuse.  

     Für die zweite Spielhälfte nahmen die Gäste sich vor, mehr zu tun und gepflegten Fußball zu spielen. Leider ging dies komplett daneben. Keine fünf Minuten waren im zweiten Durchgang gespielt, da fiel das 1:0 durch Milton Soares-Lamas nach einem Ballverlust im Mittelfeld. So lief es auch die restliche Spielzeit, Novesia war aggressiver in den Zweikämpfen, immer einen Schritt schneller und hielt den Ball nie lang in der Abwehrreihe, sondern schlug die Bälle weit nach vorne. Das 2:0 in der 54. Minute durch Novesias Spielführer Daniel Oliveira Cristovao Mannschaftskapitän fiel nach einer Unachtsamkeit in der Glehner Abwehr. Nach einer Flanke war der Stürmer schneller am Ball und brachte das Leder im Netz unter.

     „Wann man so spielt, lassen wir keinen Gegner hinter uns. Die Asche kam uns zwar nicht entgegen, aber so darf man sich nicht abschlachten lassen“, kommentierte ein sichtlich bedienter 2. Vorsitzender Patrick Förster den Verlauf der zweiten Hälfte. Ein offensiver Doppelwechsel, Franken brachte Simon Hilliges für Andreas Janßen und Simon Seiler für Daniel Grüßem verpuffte wirkungslos. Stattdessen  führte ein weiterer Ballverlust in der Vorwärtsbewegung zum 3:0 durch Ugur Azak Mannschaftskapitän in der 64. Minute und damit zur endgültigen Entscheidung. Das 4:0 in der 72. Minute wiederum durch Cristovao fiel nach einer Ecke und der 5:0-Endstand durch den eingewechselten Marc Schmitz in der Schlussminute nach einem weiterem leichten Ballverlust auf dem Weg nach vorne setzte den Schlusspunkt auf ein 45-minütiges Glehner Kollektivversagen. Offensivaktionen setzten der SVG in Durchgang zwei gar nicht, weil man zu umständlich und ungenau spielte. So hatte Glehn erst in der 87. Minute seinen ersten Eckball und mit einem darauffolgenden indirekten Freistoß seine einzige richtige Torchance. Der Schuss landete allerdings über dem Kasten.