Der SV Glehn hat das Kirmeswochenende unbeschadet überstanden und im vierten Saisonspiel den vierten Sieg eingefahren: Beim Tabellenvorletzten BV Wevelinghoven II feierte die die Elf von Trainer Ralf Koschaut einen 2:1 (1:0)-Sieg, verpasste dabei aber die Tabellenführung um einen Treffer. Dennoch freuen die „Blues“ sich über den besten Saisonstart seit mehr als zehn Jahren.

     Glehns 1. Vorsitzender Markus Drillges hatte im Vorfeld vor den September-Depressionen nach Schützenfest gewarnt. Im Vorjahr waren die Korschenbroicher mit sieben Punkten in de Kreisliga A gestartet, ehe eine Serie von neun Niederlagen die Elf tief in den Tabellenkeller stürzen ließ. Die Feierlichkeiten am vergangenen Wochenende und der Trainingsrückstand war der Koschut-Truppe vor allem in den Schlussminuten anzumerken, glücklicherweise sorgten die Treffer von Marvin Demasi und Simon Hilliges für eine zwischenzeitlich beruhigende 2:0-Führung.

     Die hätte auch schon deutlich früher auftreten können, doch der Sturm um Hilliges und Youngster Fabian Zierau schoss in der ersten halben Stunde des Spiels bei einem dominanten Auftreten einige Fahrkarten. Spätestens nach Zieraus Kopfball, der sich nach Ecke von Demasi wie ein Hubschrauber in die Lüfte erhebte und nach einem sensationellen Kopfball nur das Abwehrbein eines Wevelinghoveners auf der Torlinie traf, war die Gäste-Führung überfällig. Die war dann Kapitän Demasi selbst vorbehalten, als er sich aus 20 Metern ein Herz fasste und mit einem tückischen Ball in die kurze Torwart-Ecke traf (31.).

     Wiederum ein Abwehrspieler verhinderte Demasis 2:0 in der 51. Minute in dem er dessen Schuss zur Ecke abfälschte. Glehn hatte bis dahin das Spiel sicher im Griff. Es dauerte allerdings bis zur 65. Minute ehe Demasi in einer Kontersituation den Ball nach vorne trieb und Hilliges auf links bediente. Der traf den Ball anschließend zwar nicht optimal, sein Schuss schlug dann aber wiederum im kurzen Torwart-Eck von BV-Schlussmann Tobias Landau ein.

     Im Anschluss zeigten sich bei den Gastgebern deutliche Auflösungserscheinungen und Glehn bekam in der Offensive noch mehr Räume. Der sehr sichere Abwehrchef Eren Otlu trieb nach eigener Balleroberung in der 71. Minute den Ball nach vorne und bediente den nimmermüden Zierau, der erst seinen Gegenspieler austanzte, dann aber mit einem mächtigen Schuss aus halblinker Position knapp das Ziel verfehlte.

     Danach zog sich der teilweise indisponiert wirkende Unparteiische Berk Alyar nach einigen unglücklich wirkenden, diskussionswürdigen Entscheidungen den Zorn beider Mannschaften zu. Insbesondere bei einigen fraglichen Abseitsentscheidungen rauften sich die um ihre Chance beraubten Stürmer auf beiden Seiten die Haare. Eine einzige gute Aktion nach vorne durch den eingewechselten Stefan Bulaliu brachte die Gastgeber zurück ins Spiel. Seine Hereingabe in der 72. Minute verwertete Niklas Ugowski aus kurzer Distanz am machtlosen Sebastian Steen im SV-Tor vorbei  zum 1:2. Glehn hätte kurz darauf den alten Zwei-Tore-Abstand, der die Tabellenführung vor dem FC Straberg bedeutet hätte, wieder herstellen können. Doch nach einem Foulspiel an Zierau klatschte der Freistoß von Demasi aus 19 Metern an die Latte des BVW-Gehäuses (79.).

     Auf der Gegenseite musste Steen in der 83. Minute nochmals sein ganzes Können zeigen, als nach Flanke von Ugowski Torjäger Dustin Thissen per Kopf an den Ball kam. Steen hechtete den Ball aus dem Eck, einen Nachschuss verhinderte Gari Zigunov in höchster Not. Mit etwas Glück, einer konzentrierten Leistung und mit den letzten Energiereserven brachte Glehn dann in den letzten Minuten den Vorsprung über die Zeit.