Zartes Pflänzchen Hoffnung verdorrt in Neukirchen

     Das zarte Pflänzchen Hoffnung nach dem 0:0-Achtungserfolg in der vergangenen Woche beim Tabellenführer Holzheim ist schon wieder verdorrt: Beim punktgleichen Tabellenzweiten SG Neukirchen-Hülchrath kassierte der SV Glehn eine 0:3 (0:3)-Niederlage und geriet dabei vor allem in den ersten 45 Minuten mächtig unter die Räder.

     Gegenüber der Vorwoche musste Trainer Markus Franken seine Elf ändern, für den verletzten Patrick Schulz rutschte Tobias Ingenfeld in die Innenverteidigung und Thomas Kallen übernahm die Position des linken Verteidigers. Die ausgegebene Taktik, kompakt zu stehen, den Gegner erst in der eigenen Hälfte zu attackieren und mit einem schnellen Umschaltspiel gezielte Nadelstiche zu setzen, wurde schnell über den Haufen geworfen.  Dass die Mannschaft nicht richtig im Spiel war, merkte man von der ersten Minute an, Glehn kam nicht in die Zweikämpfe und war immer einen Schritt zu spät. So dauerte es nur fünf Minuten bis zur Führung der Gastgeber. Nach einer Freistoßflanke von unserer rechten Abwehrseite setzte sich der kantige Kapitän Nils Brückner im Luftkampf gegen Kallen durch, kam vor dem herauslaufenden Torwart Stefan Schmitz an den Ball und köpfte den Ball zur Führung in die Maschen. Auch in der Abwehr verlor Brückner an diesem Tag kein einziges Kopfballduell.

     Das Gegentor bewirkte leider keinen „Hallo-Wach“-Effekt und so dauerte es keine drei Minuten, ehe Neukirchen die Führung verdoppeln konnte. Nach einem Ballverlust in der Vorwärtsbewegung schalteten die Gastgeber blitzschnell um, Benny Nowitzki flankte von der linken Glehner Abwehrseite in den Strafraum, wo sich Sinan Kaplan gegen Daniel Grüßem durchsetzte und auch Stefan Schmitz überwand.

     Im Anschluss kamen die Blau-Weißen etwas besser ins Spiel, trotzdem war Neukirchen überlegen und spielte recht souverän. Die beste Chance für die Gäste hatte Simon Hilliges nach einem schönen Zuspiel von Marvin Demasi Mitte der ersten Halbzeit. Sein Schuss verfehlte den Kasten von Torwart Ralf Tyborski allerdings um 2-3 Meter. Hilliges ärgerte sich anschließend mächtig über seine vergebene Chance: „Mache ich die rein, dann nimmt das Spiel vielleicht eine Wendung. Aber irgendwie ist der Wurm drin.“ Der Linksfuß bleibt aber trotzdem optimistisch: „Wir kommen da unten schon wieder raus.“

     Kurz vor der Pause sorgten die Grevenbroicher dann mit einer Kopie des zweiten Tores mit dem 3:0 für die Entscheidung. Erneut landete eine Hereingabe von der linken Seite bei Kaplan, der frei vor Schmitz seinen zweiten Treffer erzielte. In der Halbzeit stellte Franken taktisch um und dies machte sich positiv bemerkbar. Marc Ingenfeld kam für Daniel Grüßem ins Spiel. Der Aufsteiger aus Neukirchen war nicht mehr so gut in der Partie, musste angesichts der klaren Führung allerdings auch nicht mehr so viel tun und Glehn kam zu einigen Chancen und spielte teilweise recht gefällig. Sobald die Elf allerdings in Nähe des Tores kam, wurden die Angriffe vom aufmerksamen Keeper Tyborski entschärft, der in der ersten Halbzeit nahezu beschäftigungslos war. Erneut Hilliges und Marc Ingenfeld scheiterten am Schlussmann und so blieb den Gästen ein Anschlusstreffer vergönnt, der vielleicht noch mal so etwas wie Spannung hätte produzieren können. Neukirchen setzte in der zweiten auf vereinzelte Nadelstiche und hatte auch noch die eine oder andere gute Gelegenheit, spielte die Angriffe aber nicht mehr so konsequent zu Ende wie noch in Durchgang eins. Nach dem Abpfiff des guten Schiedsrichters Benjamin Schwandner stand für den SVG eine Niederlage zu Buche, die man sich aufgrund einer grottenschlechten ersten Halbzeit verdient hatte.

     „Glücklicherweise kann in der Liga jeder gegen jeden gewinnen und so ist der Abstand zum rettenden Ufer immer noch nicht zu groß, allerdings nutzt uns das alles nichts, wenn wir nicht selber endlich mal anfangen zu punkten“, sagte der noch verletzte, aber vor dem Comeback stehende Kapitän Christian Böhme. „Nächste Woche geht es gegen den SC Grimlinghausen, der diese Saison leider auch positiv überrascht und derzeit auf dem vierten Tabellenplatz steht. Es wartet also eine harte Nuss auf uns“, so der Spielführer, der aber nach vier Auswärtsspielen in Folge im heimischen Sportpark auf eine Trendwende hofft.

 

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