Zierau beschert Glehn ein Schützenfest an der Tabellenspitze

     Joker Fabian Zierau hat mit seinem Doppelpack in der 69. und 71. Minute für den 2:1 (0:1)-Sieg über den VfL Jüchen-Garzweiler II gesorgt und seinem Team damit ein optimales Schützenfest beschert: Mit der Idealpunktzahl Neun aus drei Spielen grüßt der Kreisliga-A-Absteiger das kommende Wochenende über von der Tabellenspitze, die die Jüchener bislang inne hatten.

      Dabei sah es lange Zeit nicht nach einem Glehner Erfolg aus. Die ganz in weiß gekleideten Gäste zeigten von Beginn an, warum sie zu den Favoriten um den Aufstieg gerechnet werden müssen. Giftig in den Zweikämpfen und mit einem schnellen Spiel über die starken Außenbahnspieler Jan Schuchardt und Konstantine Jamarishvili erspielte sich das Team von Trainer Danny Hepner ein spielerisches Übergewicht und kam immer wieder gefährlich in den Rücken der Glehner Abwehr. Die Gastgeber konnten dagegen nur einige in Ansätzen erfolgversprechende Einzelaktionen nach vorne fahren, nach guter Vorarbeit des kampfstarken Gari Zigunov über rechts scheiterte Simon Hillges mit seinem Schuss an einem Abwehrbein.

     Schuchardt hätte dagegen frühzeitig die Weichen auf Sieg für Jüchen stellen können. Nach guter Vorarbeit über links von Maximilian Schüller setzte der 18-Jährige zum Erstaunen der gut besuchten Glehner Anlage neben das Tor (12.) . Glehn antwortete weiter mit Energieleistungen: In der 18. Minute spitzelte ein Jüchener Abwehrspieler Marvin Demasi den Ball in höchster Not vom Fuß und klärte zur Ecke. Die führte dann zu einem guten Kopfball von Philipp Homberg, der aber knapp sein Ziel verfehlte. Fünf Minuten später war es wieder Demasi, dessen Schuss knapp rechts neben das Tor ging.

     Zu einem Zeitpunkt, als Glehn eigentlich besser in die Partie kam, ging die Jüchener Landesliga-Reserve nicht unverdient in Führung. Homberg konnte am Glehner Strafraumeck nicht sauber klären, der Ball kam vor die Füße von Christoph Spinnrath, dessen leicht abgefälschter Schuss aus 28 Metern Glehns Keeper Sebastian Steen unglücklich über die Handschuhe rutschte. Nur eine Minute später war es wiederum Schuchardt, der aus kürzester Distanz über das Glehner Tor hämmerte und sich im Abschluss berechtigterweise mächtig ärgerte.

     In der 33. Minute hätte das Team von Trainer Ralf Koschut aber ausgleichen müssen, als sich Rainer Hoffmann über links durchsetze und selbst den Torabschluss suchte anstelle auf den blank stehenden Glehner Jonas Jurczyk zu passen. Sein Versuch streifte nur das Außennetz. Kurz vor dem Pausenpfiff vergab Schuchardt dann Großchance Nummer drei, als er nach Vorarbeit des in der ersten Halbzeit überragend spielenden Georgier Jamarishvili, der in der vergangenen Saison im Jüchener Landesligakader in 32 Spielen zehn Treffer erzielte, aus kurzer Distanz an Steen scheiterte.

     Nach dem Seitenwechsel stellten die Jüchener zur Überraschung aller das Fußballspielen weitestgehend ein. Ein satter Schuss aus 22 Metern, den Steen mit den Fingerspitzen an den Pfosten lenken konnte, sollte die letzte Aktion der mit zwei Siegen gestartete Viktoria sein. Dafür kamen die Glehner, angetrieben über die unermüdlichen ackerten Offensiven um Hoffmann und Hilliges immer besser in die Partie. Nach einigen Halbchancen war es Kapitän Tobias Böhme, der nach einer guten Aktion über Stephan Janßen und Demasi aus fünf Metern an Jüchens Keeper Christoph Luchtmann scheiterte (64.).

     Danach folgten die Minuten des Youngsters Fabian Zierau. Soeben eingewechselt, nahm sich der 19-Jährige aus 17 Metern ein Herz und drosch den Ball unhaltbar für Luchtmann in die Maschen. Nur zwei Minuten später drehte Zierau die Partie, als er eigentlich in Abseitsposition stehend nach einer Abwehraktion eines Jüchener Spielers an den Ball kam. Der sehr sichere und souverän auftretende Unparteiische Patrick Rudolf entschied vollkommen regelkonform auf „neue Spielsituation“ und erkannte Zieraus Treffer mit einem Lupfer über den herauseilenden Luchtmann zum 2:1 an.

     Es folgten 20 leidenschaftliche Minuten des SV Glehn, der erstmals ganz in blau in den neuen Trikots von Sponsor Auto Faßbender angetreten war. Jüchen konnte nach vorne keine zwingenden Aktionen mehr fahren, kaufte den entkräftet wirkenden Spielern die Glehner Defensive mehr und mehr den Schneid ab. Dagegen hätten die Glehner frühzeitiger die Nerven ihres zahlreich erschienen Anhangs beruhigen können, doch einige vielversprechende Konter wurden nicht sauber zu Ende gespielt.

     „Die aktuelle Situation haben sich die Jungs redlich verdient“, sagte Glehns 2. Vorsitzender Patrick Förster, der aber vor den berüchtigten Glehner „September-Depressionen“ warnt. Im Vorjahr waren die „Blues“ mit sieben Punkten aus drei ebenfalls ungeschlagenen Spielen gestartet, ehe neun anschließende Niederlagen in Serie die Truppe von Thomas Maaßen in den Tabellenkeller beförderte. Der ehemalige Glehner Coach erlebt derzeit ein „Deja vu“, sein neues Team SpVgg Gustorf-Gindorf steht mit drei Schlappen zum Auftakt punktlos am Tabellenende.

 

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