Zweimal Bresser: Glehn setzt Ausrufezeichen im Abstiegskampf

Markus Bresser war mit zwei Treffern "Mann des Tages"

     Der SV Glehn hat im Abstiegskampf der Kreisliga A mit einem 2:1 (2:1)-Sieg im Derby über den SV Bedburdyck/Gierath ein dickes Ausrufezeichen gesetzt und sich mit einem wichtigen „Dreier“ für einen extremen läuferischen und kämpferischen Aufwand belohnt. Für die Elf von Trainer Markus Franken war „Youngster“ Markus Bresser „Mann des Tages“ mit beiden Treffern gegen die Jüchener, die angesichts von nunmehr mindestens sieben Punkten Rückstand auf Tabellenführer Holzheimer SG ihre Aufstiegsträume begraben können.

     „Was meine Jungens heute gezeigt und geleistet haben, ist in Worten kaum zu beschreiben. Ich bin einfach nur überglücklich, dass sich jeder einzelne heute selbst belohnt hat und wir die wichtigen drei Punkte geholt haben. Es war einfach gesagt ein Arbeitssieg“ sagte Franken im Interview nach der intensiven Partie gegenüber fupa.net und rang dabei nach Luft und Worten: Denn zuvor hatte der 45 Jahre alte Coach derart intensive 97 Minuten Spielzeit mit einem Wahnsinnstempo auf beiden Seiten miterleben müssen. Verstärkt wurde Frankens Pulsschlag auf der Trainerbank dann auch noch durch den Platzverweis für Tobias Ingenfeld in der 82. Minute, der nach einem eher harmlosen Foul im Mittelfeld durch den ansonsten sehr starken Schiedsrichter Tacettin Sezer eine eher unnötige Gelb-Rote Karte sah, wodurch der ohnehin schon hohe Druck auf das Glehner Tor nochmals verstärkt wurde.

Kaum zu bezwingen: Tobias Seelbach bot wieder eine bärenstarke Partie als Verteidiger
(Foto: Uwe Rickal für fupa.net/niederrhein)

     Zuvor hatte der Mönchengladbacher, der unter der Woche seinen Vertrag in Glehn unabhängig vom Saisonausgang für ein weiteres Jahr verlängert hat, seine Mannschaft taktisch sehr gut eingestellt und die die Lehren aus der peinlichen 0:7-Niederlage im Hinspiel gezogen. Glehn begann sehr druckvoll und ging auch bereits nach 10 Minuten in Führung: Nach einer Kopfballstafette im Mittelfeld köpfte Christian Böhme den Ball zu Markus Bresser, der als einer der besten Korschenbroicher Leitathleten kurz hinter der Mittellinie den „Turbo“ zündete und locker am ehemaligen Regionalliga-Spieler Jochen Schumacher vorbeizog. Seine grandiose Einzelleistung krönte er dann noch mit einem abgeklärten Abschluss ins lange Eck. Torwart Daniel Hoff war chancenlos.

     Auch danach waren die Gastgeber, die in der laufenden Rückrunde daheim weiter ungeschlagen sind, zunächst weiter am Drücker. Einen strammen Schuss von Manuel Schröter aus 16 Metern parierte Hoff stark. Kurze Zeit später verfehlte ein Flugkopfball von Thomas Kallen nach einer Ecke knapp das Tor. Mitte der ersten Hälfte übernahm dann Bedburdyck mehr und mehr die Kontrolle. Zunächst parierte Glehns Keeper Stefan Schmitz stark im Eins gegen Eins mit Marcel Preckel, kurz danach hatten die Blau-Weißen nach einem Konter gleich dreimal Glück: Musa Yesilbag und Michael Fabry liefen quasi frei auf das Glehner Tor zu, Yesilbag legte kurz vor dem Kasten quer rüber zu Fabry, der den Ball aus 2 Metern an den linken Pfosten schoss. Von da aus prallte der Ball an die Latte und dann an den rechten Pfosten. Im Anschluss an diese kuriose Szene konnte der Ball geklärt werden. In der 30. Minute fiel dann der zu diesem Zeitpunkt verdiente Ausgleich: Yesilbag setzte sich an den Außenlinie gegen Tobias Ingenfeld durch und wieder ergab sich eine Überzahlsituation. Diesmal schloss der Türke selber ab und traf ins kurze Eck.  Nach dem Ausgleich berappelte sich die Franken-Truppe wieder und eroberte sich die Führung zurück. Nach einer Ecke stieg „Hubschrauber“ Bresser am höchsten und köpfte zunächst Keeper Hoff an, nickte dann aber den Abpraller ein (40.).

     Nach der Pause konnte der SVG die Partie zunächst weiter offen gestalten und Bresser hatte sogar die Chance auf das 3:1, doch sein schöner Schlenzer aus 18 Metern konnte von Hoff pariert werden, der trotz seiner Statur eine gute Figur im Kasten der Gäste machte und lediglich in der Spieleröffnung etwas Probleme hatte. Kurz danach traf Manuel Schröter noch aus spitzem Winkel den Pfosten, in der letzten halben Stunde hatte Glehn aber keine nennenswerten Offensivaktionen mehr und war vorrangig in der Defensive beschäftigt. Bedurdyck kam noch rund eine Viertelstunde vor Schluss zu einem richtigen Hochkaräter, als erneut Fabry acht Meter vor dem Tor freigespielt wurde und er es erneut fertig brachte, den Ball an die Latte zu nageln. Danach spielten sich die Gäste zwar einige Male sehr gefällig in den Strafraum, allerdings konnte die Abwehrreihe um Keeper Schmitz, der mit seiner stoischen Ruhe die Gegner immer wieder zur Verzweiflung brachte, die Situationen klären. Auch der Platzverweis für „Teilzeitkraft“ Tobias Ingenfeld in der 82. Minute nach zwei Foulspielen, bei denen der ansonsten sehr umsichtige Sezer etwas Fingerspitzengefühl vermissen ließ, änderte nichts mehr am Endresultat, da Bedburdyck gegen Ende häufig mit langen Bällen agierte, die entweder von Schmitz abgefangen wurden oder im Aus landeten. So pfiff der gute Sezer nach sieben Minuten Nachspielzeit ab und die Mannschaft durfte sich über wichtige und aufgrund der kämpferisch und läuferisch starken Leistung auch verdiente drei Punkte freuen.

     „Was wir heute geleistet haben, war gerade im konditionellen und kämpferischen Bereich wirklich sensationell und endlich haben wir uns für diesen Aufwand auch mal belohnt, auch wenn wir hier und da natürlich etwas Glück hatten. Jetzt müssen wir aber auch endlich mal auswärts in die Punkte kommen, um den Klassenerhalt zu sichern“, sagte ein vollkommen ausgepumpter Kapitän Christian Böhme nach Spielschluss. Gelegenheit dazu hat die Franken-Elf in zehn Tagen beim nächsten Gastspiel beim BV Wevelinghoven. Durch den Sieg verbesserte sich der SV Glehn zumindest vorübergehend auf den 13. Tabellenrang an der DJK Novesia vorbei, punktgleich mit dem Zwölften SVG Weißenberg.

Alarm im Glehner Strafraum: Doch Keeper Stefan Schmitz behält die nötige Ruhe
(Foto: Uwe Rickal für fupa.net/niederrhein) 

 

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