Schützenfest am Kaarster Baggersee: Glehner Reserve trifft zehnmal ins Schwarze

Vier Treffer gegen Kaarst: Roland Duras

     Der SV Glehn II feierte beim 10:1 (2:0)-Sieg bei der SG Kaarst IV vor allem in der zweiten Spielhälfte ein regelgerechtes "Schützenfest" und festigte damit Platz zwei in der Tabelle der Kreisliga C. Durch die 1:2-Niederlage von Verfolger SVG Weißenberg II bei der FSG Theo Neuss wuchs der Vorsprung auf den dritten Rang auf vier Punkte. Für die Elf von Trainer Bernd Schriddels, die neben dem höchsten Saisonsieg auch das deutlichste Ergebnis seit dem 12. August 2006 (9:0 gegen den SV Genclerbirligi II) erzielte, war Roland Duras mit vier Treffern erfolgreichster Goalgetter. Dem 30-jährigen gelang sogar wie Kevin Breuer das Novum, in den zweiten 45 Minuten jeweils einen lupenreinen Hattrick zu erzielen. Für die weiteren Glehner Treffer waren Cihan Türksever, Stefan Budinger und Marcel Meurer verantwortlich. Der SV Glehn II siegte damit zum vierten Mal in Folge und blieb im siebten Spiel in 2012 hintereinander ungeschlagen.

     Ohne Umstellungen in der Startformation im Gegensatz zur Vorwoche gingen die Gäste in die Partie. Da Schriddels erst in Kaarst zur Mannschaft stoßen konnte, fiel die obligatorische Mannschaftssitzung vor dem Spiel im Vereinsheim aus und wurde gekürzt in der Kaarster Kabine abgehalten. Die hochkonzentrierte Truppe kam lange vor den Kaarstern auf den Rasen. Diesem sieht man die Strapazen der bisherigen Saison an: Der Platz ist hart, kurz, an manchen Stellen recht kahl und wohl gerade erst mit Kalk behandelt worden. Die ascheähnlichen Platzverhältnisse sollten den Glehnern aber keine Probleme bereiten. Glehn spielt wie in den letzten Wochen konzentriert und erarbeitet sich Chancen. Die vom Trainer gepredigte und geforderte Marschroute "In der Abwehr werden die Spiele gewonnen" wurde wieder gut umgesetzt, ebenso ein schnelles Umschaltspiel bei Ballbesitz. Teilweise fast tödliche Seitenwechsel, die sofort zu Torchanchen führen runden das Glehner Spiel ab. Nach einer Flanke von Duras ging der SVG in Führung. Erhan Can und Breuer verpassen, aber aus dem Hinterhalt netzt der listige Türke Türksever ein. Das zweite Tor war der erste magische Moment des Roland Duras an diesem Sonntag. Nach einem Konter konnte er den gegnerischen Torwart im Eins gegen Eins überwinden.

     In der Halbzeit beschwört Trainer Schriddels die Mannschaft konzentriert weiter zu spielen und weist zur Motivation noch auf das kommende trainings- und spielfreie Osterwochenende hin. Can verlässt das Feld für Manuel Schröter und Florian Hoppe kommt für Janosch Kotyna. Hoppe übernimmt linke Abwehrseite und Bekir Aydin rückt für Kotyna auf die zweite Sechserposition. Danach fielen die Tore wie am Fließband: Bei einem Rückpass auf den Kaarster Torwart wird dieser so stark bedrängt, dass er den Ball nur noch blind nach vorne hauen kann. Duras fällt der Ball vor die Füsse, nach einer kurzen Annahme haut der Ex-Reuschenberger den Ball volley aus 28 Metern über den Torwart in den Kasten. Wenige Minuten später wiederholt sich diese Situation fast im Original und Duras kann den Ball erneut über den weit aus dem Tor herausgeeilten Keeper im hohen Bogen versenken. Nach einem langen Seitenwechsel von Türkserver ist es erneut Duras, der vor dem Torwart auftaucht und zur Krönung diesen noch einmal mit seinem Hattrick zum 5:0 tunneln kann.

     Danach schlägt die Stunde von Goalgetter Kevin Breuer, der innerhalb von wenigen Minuten mit einem Hattrick und seinen Saisontreffern Nummer 13 bis 15 die Führung auf 8:0 hochschraubte. Das 9:0 erzielte Kapitän Stefan Budinger nach einem fein heraus gespielten Angriff. Danach durfte selbst Rechtsverteidiger Marcel Meurer sich erstmals in der laufenden Spielzeit in die Torschützenliste eintragen: Der Vollsprint des 27-Jährigen in die gegnerische Hälfte lässt die inzwischen völlig motivationslosen Kaarster Defensivakteure wie Trainingsstangen aussehen lässt und nach Budingers Flanke bringt Meurer zur Freude der Glehner Fans den Ball zum zweistelligen Ergebnis mit etwas Glück in die Maschen unter. Der anschließende Kaarster Ehrentreffer trübte die Freude über das deutliche Ergebnis nicht mehr.

     Am kommenden Spieltag empfängt die "Zweite" den Tabellenzehnten SV Stürzelberg. Die "Rheinwacht" hat mit 3:4 nur knapp gegen den Spitzenreiter Rheinkraft verloren und am Spieltag zuvor sogar gegen den damaligen Zweiten Weißenberg 4:3 gewonnen und sich somit als Favoritenschreck gezeigt.

 

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