Chancen nicht genutzt: Damen unterliegen Grimlinghausen 2:3

Steffi Gielessen hatte den Glehner Führungstreffer erzielt

     Die Damen des SV Glehn haben ihre gute Leistung drei Tage zuvor beim Sieg gegen Rommerskirchen nicht bestätigen können. Im vorgezogenen Spiel gegen den Tabellennachbarn SC Grimlinghausen kassierten die SV-Mädels eine unglückliche 2:3 (1:2)-Niederlage und stecken damit zunächst weiter in den Niederungen der Tabelle fest. Steffi Gielessen und Lina Hilgers trafen für die Gastgeberinnen.

     So zeigte ich Glehns Trainer Ralf Mayer vor der Partie gewohnt skeptisch: „Ich hoffe, dass wir nach dem klaren Sieg gegen Rommerskirchen heute nicht übermütig werden und nicht schon unser Pulver verschossen haben. Das wird heute natürlich von der Intensität ein ganz anderes Spiel. Hinzu kommt noch, dass wir erneut wieder mit vielen Ausfällen von Stammspielerinnen zurechtkommen müssen und heute von der Bank aus nicht so nachlegen können. Ich hoffe es verletzt sich keiner und wir kommen gut in die Partie.“ Mayer musste sein Team zu achten Mal im achten Spiel umbauen. „Es fehlen langfristig Verletzte wie Inken Keller, aber auch der Ausfall von Kimberly Ott, Laura Otto, Aileen Wohlan und der zuletzt stark aufspielenden Jule Frobel wird sich sicherlich bemerkbar machen“, sagte Glehns Damen-Chef Markus Birkmann, der sich über viele Zuschauer beim Wochentagsspiel freute, vor dem Anstoß.

      Mayer hatte in der Defensive mit Katharina Jerusalem und Penelope Rothausen auf den Außenbahnen schon bei der Aufstellung auf die schnellen Außenbahnspielerin von Grimlinghausen reagiert. In der Sturmspitze sollte heute Maureen Gerecke ihre Spielstärke und Spielübersicht nutzen, um offensiv noch mehr Durchschlagskraft zu entwickeln. Die in der bisherigen Saison sehr stark spielende Rebecca Krause komplettierte mit Kapitän Tabea Meilenbrock und Christine Oldach den Defensivverbund. Lotta Schröder und Stefanie Gielessen sollten im Zentrum das Spiel lenken und für Ordnung sorgen. In der Offensive startete Glehn mit den zuletzt stark auftrumpfenden Außenbahnspielerinnen Julia Tenten und Lina Hilgers. 

     Die Glehnerinnen kamen sehr gut in die Partie. Gerecke und ihr Team setzen von der ersten Sekunde an die Defensivspielerinnen der Gäste unter Druck und unterbanden so ein geordnetes Aufbauspiel. So kam es bereits in der 1. Spielminute zu einen Ballgewinn in Strafraumnähe der Gäste den Gerecke überlegt nutze und Gielessen bediente, die cool zum 1:0 abschloss.  „Die gesamte Mannschaft war in den ersten 10 Minuten hellwach und sehr aggressiv in den Zweikämpfen. Maureen hat das im Sturmzentrum, sehr gut gemacht. Sie ist immer wieder auch dahingegangen wo es weh tut und hat eine großen Anteil an der frühen Führung“, so Co-Trainer Andreas Weppler.

     Allerdings zogen sich die Glehner nach der der 1:0 Führung zunehmend zurück und überließen den Gästen aus Grimlinghausen unnötigerweise das Spiel. Viele unnötige Abspielfehler im Spielaufbau sorgten zusätzlich dazu, dass sich das Spiel zunehmend in die eigene Spielhälfte verlagerte. In der 18. Minute wurde die unkonzentrierte Spielweise dann bestraft: Über die Außenbahn setzten sich die Gäste stark durch und fanden mit ihrer Flanke im Strafraum Moussaoui Naziha, die völlig frei zum 1:1 verdient ausgleichen konnte. Das Ausgleichstor beflügelte die Neusserinnen, die zunehmend den Druck erhöhten. Insbesondere über die starken Außenbahnspielerinnen liefen nun im Minutentakt die Angriffswellen. Katharina Jerusalem und Penny Rothausen kamen kaum zum Luftholen und standen sehr unter Druck.

     In der 20. Minute war es dann Torfrau Susanne Ogger, die ihre Mannschaft mit einer Glanzparade vor dem Rückstand bewahrte. Mit den Fingerspitzen spitzelte sie den Kunstschuss der Gäste über die Latte. In der 23. Minute musste dann Christine Oldach verletzungsbedingt ausgewechselt werden, für sie kam Jana Fuchs, die ins Sturmzentrum wechselte. Glehn stand nach der Umstellung defensiv besser, doch gelang es bis zur Halbzeitpause nicht für Entlastungen zu sorgen. Im Gegenteil: In der 42. Spielminute war es Melanie Nerlich, die sich in Höhe des Glehner Strafraums stark im 1gegen1 durchsetzte und dann noch stärker zum 2:1-Führungstreffer vollendete. Auch hier war Torfrau Suse Ogger machtlos.

     Nach der Halbzeitpause nahm die Glehner Damenmannschaft das Spielgeschehen dann wieder in die Hand, hatte mehr Ballbesitz und nutze diesen auch durch ein zunehmend sichereres Pass- und Kombinationsspiel. Die erste Großchance hatte dann Fuchs aus acht Metern Torentfernung. Die wieder stark spielende Lina Hilgers hatte sich mustergültig über die Außenbahn durchgesetzt und dann clever zurückgelegt auf die völlig freistehende Jana Fuchs, die aber in Rückenlage das Tor verfehlte. Kaum drei Minuten später war es dann erneut Hilgers, die sich wieder stark durchsetzte und das Tor ganz knapp verfehlte. “Hier hätte ich mir ein paar Tore gegen Rommerskirchen weniger gewünscht und stattdessen heute eine größere Kaltschnäuzigkeit“, so Birkmann.

     Weiterhin machten die Glehner Damen Druck und erspielten sich weitere Torchancen. Eine nutze dann Hilgers zum 2:2-Ausgleich. Wieder stark setzte sie sich im 1gegen1 über die Außenbahn durch und zog dann stark und unhaltbar in die kurze Ecke ab. Die Glehner Damen spielten weiter mutig nach vorne und wollten unbedingt das 3:2. In der 81. Spielminute hatte das Team dann noch eine Mehrfachchance, die aber leider nicht genutzt werden konnte. So kam es dann in der 84. Spielminute zu einem Konter der „Hippelängerinnen“: Die Glehner Mannschaft war sehr weit aufgerückt und konnte in der Rückwärtsbewegung die defensive Grundordnung nicht schnell genug herstellen. Das nutze dann erneut Naziha zur erneuten Gäste-Führung, die den Spielverlauf zu diesem Zeitpunkt auf den Kopf stellte. Glehn ließ sich jeoch nicht hängen und versuchte in der Schlussphase noch einmal alles. In der 89. Minute stellte Schiedsrichter Lukas Koentgen dann noch eine Gästespielerin wegen einer Unsportlichkeit verdientermaßen mit einer Gelb-Roten Karte vom Platz, die Überzahl nutzte den Glehnerinnen aber nichts mehr,

      „Schade. Wir hätten es uns in der 2. Halbzeit eigentlich verdient. Ärgerlich ist, dass wir erneut erst nach einem Rückstand wieder zurück ins Spiel gefunden haben. Die 35 Minuten Passivität und Unkonzentriertheit in der 1. Halbzeit haben uns heute zu einem besseren Abschneiden gefehlt. Daran werden wir noch arbeiten“, so Mayer recht unzufrieden nach Spielende.

 

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