Fragwürdiger Elfmeter kostet die Glehner Damen erneut Punkte

     Ein fragwürdiger Elfmeter für den PSV Neuss kostete den Damen des SV Glehn wieder einen eigentlich verdienten Punktgewinn. Durch die zweifelhafte Entscheidung von Schiedsrichter Andreas Corsten unterlag die Elf von Trainer Ralf Mayer den Neusserinnen 1:2 (1:0) und bleibt damit weiter im Tabellenkeller stecken. Steffi Gielessen hatte die Führung für die Gastgeberinnen erzielt.

     „Im Hinspiel haben wir eines unserer schwächsten Saisonspiele gezeigt und verdient verloren. Hinzu kam noch das Spielen auf der Asche, dass für uns sehr schwierig war. Heute kehrt mit Laura Otto nach neun Wochen Verletzungspause zumindest schon mal eine Langzeitverletze zurück. Dafür haben wir mit Jule Frobel, Jana Fuchs, Laura Jerusalem und Sandra Schymura vier neue Ausfälle“, berichtete Mayer im Vorfeld der Partie über die Personalsituation.

     In den ersten fünf Minuten kamen die Glehner Damen schwer in den eigenen Spielrhythmus. Viele Fehlpässe im Spielaufbau und ein unzureichendes Zweikampfverhalten beunruhigten Trainer Mayer zunehmend.  Abr nur eine Minute später setzte dann Otto geschickt Steffi Gielessen mit einem schönen Steilpass in Szene. Gielessen scheiterte mit ihrem Torabschluss nur knapp an der gut stehenden Gästetorhüterin. Nach dieser Chance kam die Glehner Damenmannschaft wesentlich besser ins Spiel.

     Schon in den ersten 20 Minuten gab es aber auch erneut viele Schiedsrichterentscheidungen, die die Gemüter am Spielfeldrand erhitzten. „Da stehen Spielerinnen drei bis vier Meter klar im Abseits und der Schiedsrichter, der in unmittelbarere Nähe steht, sanktioniert das nicht“, so Markus Birkmann verärgert. Auch gefiel dem Glehner MDFB die Beurteilung der Zweikampfführung durch den Unparteiischen gar nicht: „Da wird in vielen Aktionen von hinten in die ballführende Spielerin gegrätscht und es erfolgt kein einziger Pfiff.“

     Dennoch setzten sich die Glehnerinnen zunehmend in der Hälfte der Gäste fest. „Zu dieser Zeit hatten wir das Spiel fest in der Hand und hätten nur mal wieder unsere Chancen besser nutzen sollen“, so Andreas Weppler in der Halbzeitpause. In der 27. Minuten verfehlte  Gielessen nur knapp nach einem Freistoß das Gästetor, machte dies aber in der 30. Spielminute dann besser, als sie sich energisch an der Strafraumgrenze durchsetzte und aus gut 20 Meter den Ball unhaltbar ins rechte Eck zur verdienten 1:0 Führung versenkte.

     Nach der Führung kamen die Glehner Damen noch besser ins Spiel. Von den Gästen aus Neuss war fast gar nichts mehr an Offensivaktionen wahrzunehmen. Immer wieder gelang es den Gastgeberinnen über die Außenpositionen durchzubrechen und mit den schnellen Außenbahnspielerinnen Julia Tenten und Lina Hilgers, die immer wieder geschickt von Otto und  Gielessen eingesetzt wurden, gefährlich vor dem Gästetor aufzutauchen. Die größte Chance hatte dann in der 44. Spielminute nochmals Gielessen, die aus kurzer Distanz leider nur das Aluminium traf.

     Nach der Pause knüpfte Glehn nahtlos an die Leistungen der ersten Halbzeit an, leider auch in Bezug auf die Verwertung der Torchancen. In der 51. Spielminute war es Lotta Schröder, die sich geschickt über die Außenbahn durchkombinierte und dann mustergültig die völlig freistehende Tenten im Strafraum bediente. Tenten verzog auch kürzester Distanz aber fahrlässig. „Wenn du dann solche Chancen nicht rein machst, dann baust du den Gegner natürlich auch ein Stück weit wieder auf“, so Andreas Weppler. Und so kam es dann auch. Die weiter nach vorn spielenden Glehner innen  wurden in der 56. Minute für ihre Fahrlässigkeit bestraft. In Strafraumhöhe verlor man im Defensivzweikampf den Ball und dies nutze Luisa Steffens dann eiskalt zum bis dahin völlig unverdienten 1:1-Ausgleich.

     In der 59. Minute war es dann Schiedsrichter Corsten, der die Partie entschied: Einen ganz normalen Zweikampf im Strafraum und einem darauf folgenden theatralischen Fall einer Neusser Spielerin beurteilte der Referee als Foulspiel und damit Strafstoß für den PSV. Selin Gürcay lies sich das Geschenk nicht entgehen und traf zum völlig unverdienten 1:2. Innerhalb von drei Minuten war damit das Spielgeschehen auf den Kopf gestellt. Die Glehnerinnen steckten jedoch nicht auf und kämpften sich zurück. Man erspielte sich auch noch einige Torchancen, aber es fehlte neben dem Quäntchen Glück auch die eigene Kaltschnäuzigkeit, um die Partie nochmals zu drehen.

     „Schiedsrichterentscheidungen hin und her. Natürlich gibt es da heute eine Menge zu kritisieren. Letztendlich haben wir es aber erneut nicht geschafft unser Überlegenheit gewinnbringend zu nutzen. Tore entscheiden dann eben Spiele und da reicht ein Treffer meistens dann nicht aus. Daraus müssen wir lernen und zukünftig noch abgeklärter unsere Torchancen nutzen. Leider haben wir in dieser Saison dadurch schon zu viele Punkte verschenkt“, so Birkmann.

 

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