Glehner Damen bleiben in der Vorbereitung weiter auf Erfolgskurs

     Die Damen des SV Glehn bleiben in der Vorbereitungsphase weiter auf einem fast beängstigenden Erfolgskurs: Gegen das ebenfalls neuformierte Team des ASV Süchteln gewann das Team von Ralf Mayer und Andreas Weppler 4:2 (2:1). Stefanie Gieleßen war mit drei Treffern „Frau des Tages“, das vierte Glehner Tor erzielte Lina Hilgers.

     Dabei war Mayer im Vorfeld gar nicht mal so zufrieden mit dem Stand der Vorbereitung, befand sich doch ein Großteil des Kaders im Urlaub oder fehlte verletzungsbedingt. Jedoch musste auch Mayer im Vorfeld des Spiels kritisch anmerken, dass einige Spielerinnen unentschuldigt bei den Trainingseinheiten fehlten oder aber auch während der bisherigen Trainingseinheiten mehr „ihr Trikot spazieren trugen oder aber einen Kaffeeklatsch hielten. Wenn unser kompletter Kader einsatzbereit ist, wird natürlich ein solches Trainingsverhalten Auswirkungen auf die Berücksichtigung im Spielbetrieb haben. Insofern musste ich heute dazu nochmals im Vorfeld ein paar Worte an die Mannschaft richten“, so Mayer kurz vor Spielbeginn. Ins gleiche Horn blies auch Mädchen- und Frauenfußballbeauftragter Markus Birkmann: „Bei einem Kader von 24-25 Spielerinnen wird es in der Saison nicht immer möglich sein, alle einzusetzen. Es wird den einen oder anderen Härtefall geben. Aber letztendlich entscheidet natürlich das Engagement beim alltäglichen Training. Keine Leistung heißt auch hier – keinen Einsatz im Spielbetrieb. Insofern war die Ansage von Ralf nochmals zwingend notwendig.“

     Aufgrund einiger Ausfälle mussten Mayer & Co. wieder verschiedene Alternativen testen. Die vom Verletzungspech verfolgte Inken Keller war ohne Krücken  wieder unterstützend als Fieldreporterin und Fotografin am Spielfeldrand dabei. „Ich absolviere momentan leichtes Ergometertraining und werde bald wieder ins Training einsteigen können. Ich freue mich schon drauf und kann es kaum erwarten“, so der Neuzugang vor dem Spiel.

     Zum ersten Mal mit dabei im Spielbetrieb war Rückkehrerin Laura Otto, die von den Sportfreunden Neersbroich zurück an die Johannes-Büchner-Straße wechselte. Otto hatte zuvor ein Freiwilliges Soziales Jahr beim SV Glehn absolviert und dabei auch erfolgreich in der Mädchenfußballabteilung als Trainerin gearbeitet. „Ich habe lange mit mir gerungen. Aber letztendlich verbindet mich mit dem SVG einiges. Neben der Tatsache, dass ich auch in Glehn wohne ist der Kontakt mit den Verantwortlichen hier nie abgebrochen. Ich möchte Teil dieses Neuanfangs sein und meinen Beitrag leisten“, so Otto vor dem Spiel. „Laura ist eine absolute Verstärkung. Eine technisch starke und mit Übersicht spielende Offensivkraft, die unserer Damenmannschaft guttun wird. Des Weiteren spielt sie unter Druck ganz cool, hat schon einige Erfahrung und kann vielseitig eingesetzt werden“, so Mayer. Des Weiteren neu dabei ist Laura Jerusalem, die nach langer Verletzungsmisere und drei Jahren Pause ihr Comeback feierte. „Beide Neuzugänge sind ein echter Gewinn für unsere Mannschaft. Hinzu kommt auch noch Maureen Gerecke, die heute noch nicht dabei ist. Sie bringt ebenfalls viel Erfahrung und Qualität mit und wird unser Team ebenfalls verstärken. Wir freuen uns schon alle und sind ganz heiß auf den ersten Spieltag. Zum Glück starten wir direkt mit einem Heimspiel gegen Horrem. Ich hoffe am 10. August haben wir dann noch ein wenig Glück bei der Pokalauslosung und dann geht es endlich los“ so MDFB Birkmann.

     Im Spiel gegen Süchteln begann Glehn im Tor mit U17-Torfrau Jana Flohr, da alle anderen Torhüterinnen verhindert waren. Im Abwehrbereich startete die Glehner Mannschaft mit Kapitän Tabea Meilenbrock, Jana Fuchs, Christine Oldach und Katharina Jerusalem. Im Mittelfeld starteten Aileen Wohlan und Laura Otto. Die Abteilung „Attacke“ wurde mit Steffi Gieleßen, Lina Hilgers, Lea Kühn und Sturmspitze Kimberly Ott besetzt. Als Ersatzspielrinnen starteten Laura Jerusalem und Rebecca Krause.

     In den ersten 15 Minuten kam die Glehner Mannschaft sehr gut ins Spiel. Zwar entwickelten sich noch keine hochkarätigen Torchancen, aber der Ball lief gut durch die eignen Reihen. Die Gäste vom ASV hatten Schwierigkeiten mit dem frühen Pressing der Glehner Mannschaft. In der 16. Minute gab es dann in zentraler Position einen Freistoß für die Glehner Mannschaft: Freistoßspezialistin  Gieleßen legt sich den Ball zurecht und zog aus gut 25 Metern einfach mal ab und markierte mit tatkräftiger Unterstützung der ASV-Schlussfrau das bis dahin verdiente 1:0. Nach der Führung dominierte die Glehner Mannschaft das Spielgeschehen. „Wir waren zu diesem Zeitpunkt spiel- und feldüberlegen, haben es aber nicht konsequent zu Ende gespielt. Bei gefühlten 60 Prozent Ballbesitz haben wir zu wenig daraus gemacht“, so Andreas Weppler in der Halbzeitpause.

     In der 32. Minute verlor die Glehner Mannschaft dann unnötig den Ball im Spielaufbau und die Süchtelner Gäste setzten sich über die linke Angriffsseite gut durch. Ein präziser Flankenball in die Mitte fand gleich mehrere Abnehmer und mit dem ersten Torschuss gelang den Gästen der Ausgleichstreffer. Nach dem überraschenden 1:1 brauchte die Glehner Mannschaft einige Minuten um sich wieder zu finden. Ab der 40. Minute ging es dann langsam wieder aufwärts und man drängte die Gäste zunehmend in die eigene Hälfte. Einige Halbchancen wurden erspielt, aber zunächst sprang nichts Zählbares dabei heraus.

     In der 42. Spielminute kombinierten sich die Glehnerinnen  schön und schnell durch das Mittelfeld und setzten Hilgers auf der rechten Außenbahn gekonnt in Szene. Die flinke Angreiferin schlug sich bis zur Grundlinie durch und bediente  Gieleßen, die den Ball mit einem schönen Heber über die Gästetorhüterin im linken oberen Eck versenkte. “Starkes Kombinationsspiel im Vorfeld, tolle Flanke von Lina Hilgers und noch besserer Abschluss von Steffi Gieleßen. So schön ist Fußball“, so Glehns  1. Vorsitzender Markus Drillges, der das Spiel interessiert verfolgte.

     Coach Mayer sprach in der Halbzeitpause verschiedene Dinge an und wechselte Jersualem und  Krause für Oldach und Fuchs ein. Beide Spielerinnen zeigten in der zweiten Halbzeit eine gute Leistung. Aber auch die gesamte Mannschaft steigerte sich nochmals. Dadurch, dass die Gäste ebenfalls versuchten weiter nach vorne zu spielen ergaben sich für die Glehner Damen Räume, die zunehmend besser genutzt wurden. Otto nahm im Mittelfeld immer mehr die Fäden in die Hand und verteilte geschickte die Bälle. Aber auch das Pressing in der gegnerischen Hälfte wurde nun zwingender, so dass die Gäste schnelle Ballverluste erleiden mussten.

     Nach 58 Minuten war es dann Gieleßen, die erneut einen Freistoß aus ähnlicher Distanz zugesprochen bekam. Wieder sah die gegnerischen Torhüterin beim Schuss nicht gut aus. Ott ging dem Ball, der unglücklich abgewehrt wurde, nochmals hinterher und drückte ihn dann sicherheitshalber noch mehr zum 3:1 über die Linie. „Ob nun Kimberly oder Steffi das Tor erzielt haben ist völlig egal. Wichtig ist, dass man solchen Bällen nachgeht. Kimberly hat das hier vorbildlich gemacht“, so Mayer nach dem Spiel. Das dritte Tor brachte den Glehnerinnen zusätzliche Sicherheit ins Aufbau- und Kombinationsspiel. In der 67. Minute war es dann wieder eine gelungene Kombination, mit der Hilgers in Szene gesetzt werden konnte. Die setzte sich dann auf der rechten Außenbahn geschickt durch, orientierte sich danach in Richtung Zentrum und ließ der Torhüterin keine Chance beim 4:1.

     Danach hatte man kurz das Gefühl, dass einige SV-Girls das Spiel schon abgehakt hatten. Denn fast im Gegenzug konnten sich die Gäste fast ungehindert bis zum Strafraum durchkombinieren. Meilenbrock sah sich dann plötzlich ganz allein im Duell der auf sie zustürmenden Gästestürmerin gegenüber. Dabei fädelte die Stürmerin des ASV am leicht ausgefahrenen Bein des Mannschaftskapitäns ein und ging im Strafraum zu Boden. Gelb für Meilenbrock und Elfmeter, der dann 4:2 verwandelt wurde. In den letzten 20 Minuten gab es dann noch Chancen auf beiden Seiten. Zwei Großchancen hatten zunächst die Gäste: Bei der ersten Chance nahm Torfrau Flohr einen Rückpass im Strafraum mit den Händen auf. Dies führte zu einem Freistoß aus 10 Metern Torentfernung. Das Lattenkreuz verhinderte hier den Anschlusstreffer. Danach konnte sich Flohr  kurze Zeit später nach einem Distanzschuss auszeichnen. Nach den Torchancen für den ASV kam dann aber auch die Glehner Mannschaft wieder zurück: Lina Hilgers schloss aus mittlerer Distanz ab. Die Gästetorhüterin konnte aber gut parieren und verhinderte das 5:2. Ebenfalls knapp war es dann auch nach einem Distanzschuss von Laura Otto, die aus gut 20 Metern knapp verzog.

 

Administration

Navigation