Glehner Damen gewinnen auch zweites Testspiel überzeugend

Emily Ribeiro schnürte als "Joker" einen Viererpack gegen Weißenberg

     Die neu formierten Glehner Damen haben auch ihr zweites Testspiel in überzeugender Manier gewonnen: Gegen die Zweitvertretung der SVG Weißenberg siegte die Elf von Ralf Mayer und Andreas Weppler 7:1 (2:0) und offenbarte vor allem im zweiten Spielabschnitt ihr großes spielerisches Potenzial.

     Kapitän Tabea Meilenbrock war leider verhindert, daher übernahm U17-Torjägerin Lotta Schröder die Kapitänsbinde und führte die Mannschaft an. Inken Keller, die sich im ersten Testspiel der Damen schwer verletzt hatte und operiert werden muss, war unterstützend mit einer Beinorthese als Fieldreporterin und Fotografin am Spielfeldrand unterwegs. Zum ersten Mal konnten die neuen von der Sparkasse Neuss im Rahmen des facebook-Spendenvotings gestifteten Trikots ausprobiert werden.

     In der ersten halben Stunde tat sich im Spiel beider Mannschaften nicht viel. Beide Teams tasteten sich ab und versuchten den Ball in den eigenen Reihen laufen zu lassen. Die neuformierte Glehner Damenmannschaft brauchte einige Zeit um sich zu finden. Je länger die Partie dauerte, desto besser kamen die Glehner Damen jedoch ins Spiel. In der 18. Spielminute testete Schröder mit einem Fernschuss aus gut 24 Metern die Aufmerksamkeit der Gästekeeperin. Keine zwingende Torchance, aber immerhin ein Zeichen in welche Richtung sich das Spiel von nun an entwickeln sollte. Wenige Minuten später versuchte es Stefanie Gieleßen erneut mit einem Distanzschuss, der schon näher am Gästetor vorbeiflog.

     Kurze Zeit später wechselte Coach Meyer zum ersten Mal. Im Sturmzentrum kam Lea Kühn für Penny Rothausen. Mayer hatte dem Team zuvor gesagt, dass heute verschiedene Positionswechsel ausprobiert werden sollten und sich jeder mit der ihm vielleicht neuen und etwas unbehaglichen Aufgabe auseinandersetzen sollte. „Eine gewisse Flexibilität“, so Mayer, „macht es für den Gegner schwer und man hat selbst mehrere Alternativen.“ In der 30. Minute zeigte dann Torfrau Jana Flohr, dass sie auch trotz Unterbeschäftigung hellwach war und das Spiel genauestens verfolgte. Einen Steilpass auf die Weißenberger Stürmerin unterband die herausstürmende Glehner Torfrau mit ihrem guten Timing und leitete mit ihrem Klärungsversuch auch schon gleich die nächste Offensivaktion ein. In der 35. Minute war es dann ein Freistoß von Gieleßen, der aus dem rechten Halbfeld butterweich in den Weißenberger Strafraum geschlagen wurde. Das anschließende Chaos im Gästedefensivbereich konnten die Glehner Damen jedoch nicht nutzen. Am langen Pfosten verpasste Lina Hilgers ganz knapp die 1:0-Führung.

     Gleich in der nächsten Aktion fanden sich aber beide Spielerinnen erneut wieder: Gieleßen setzte mit einem wunderschönen Pass Hilgers in Szene, die ganz cool in der 38. Spielminute zum 1:0 abschloss. Die Führung erzeugte noch mehr Sicherheit und die Glehner Mannschaft investierte noch mehr Energien im Spiel gegen den Ball. „Insbesondere auf den offensiven Außenpositionen und im Mittelfeld hat mir persönlich die Defensivarbeit sehr gut gefallen. Alle haben intensiv gegen den Ball, aber auch nach hinten gearbeitet und somit unsere Defensivabteilung unterstützt und entlastet“, so Andreas Weppler zufrieden.  Julia Tenten war es dann kurz vor der Pause, die mit einem sehr schönen Pass Lea Kühn bediente, die sicher auf 2:0 erhöhte.

     Mayer und Weppler konnten in der Halbzeitpause nur lobende Worte finden. Vor allem mit dem Defensivbereich um Katharina Jerusalem, Rebecca Krause, Christine Oldach, Kimberly Ott und Abwehrchefin Aileen Wohlan waren die Coaches mehr als zufrieden, weil die Offensivabteilung der Weißenbergerinnen durch die gute Defensivarbeit der Glehnerinnen kaum zur Geltung kamen.

     Zu Beginn der zweiten Hälfte kam Emily Ribeiro für Kühn, die einen sehr guten Job im Sturmzentrum gemacht hatte. Die Offensivkraft besetzte die rechte offensive Außenbahn, wo hingegen Julia Tenten ins Sturmzentrum beordert wurde. Schon kurz nach dem Wiederanpfiff zeigte sich, warum Mayer diese Umstellung vorgenommen hatte: Die wieselflinke Ribeiro wurde von Hilgers in der 47. Spielminute wunderschön steil geschickt. Emily, kaum zwei Minuten auf dem Platz, platzierte den Ball gekonnt ins lange Eck zur 3:0 Führung. Zwei Minuten später war es dann die eigentliche Goalgetterin vom Dienst, Schröder, die im heutigen Spielverlauf viele Meter machte und sich vorbildlich in den Dienst der Mannschaft stellte, die Lina Hilgers mit einer schönen Kombination und einem abschließenden Steilpass zum 4:0 auf die Reise schickte.

     In der 53. Minute war dann ein kurzfristiges Abstimmungsproblem in der Defensivabteilung für den Anschlusstreffer der Gäste zum 4:1 verantwortlich. Ein an sich gut gedachter Rückpass zur Torfrau Jana Flohr wurde leider mit zu wenig Intensität gespielt, so dass die Neusser Stürmerin den Ball erlaufen und zum Anschlusstreffer abschließen konnte. Der Gegentreffer wurde aber ganz schnell abgehackt. Immer wieder suchte man auf der rechten Außenbahn die schnelle Ribeiro. In der 64. Minute setzte sich die ehemalige Leichtathletin auf der rechten Außenbahn gegen zwei Gegenspielerinnen durch und machte sich auf dem Weg zum Gästetor. Dort angekommen verwandelte sie cool und clever zum 5:1.

     In der 70. Minute war es dann erneut, die zusammen mit Tenten mit einer schönen Doppelpasskombination die Abwehrkette der Neusser Nordstädter ausspielte. Ribeiro schloss dann in der 70. Minute die schöne Kombination mit dem 6:1 ab.  In der 70. Minute musste dann Ralf Mayer verletzungsbedingt nochmals wechseln. Katharina Jerusalem, die auf der linken und rechten Abwehrseite ein ganz starkes Spiel gemacht hatte, hatte sich in einem Zweikampf an der Leiste verletzt und konnte nicht mehr weiterspielen. Als Trotz wurde die U17-Spielerin dann noch von Mayer zum Vereinsheim chauffiert. Lea Kühn kam erneut ins Spiel und spielt fortan auf der linken Offensivseite. Lina Hilgers vertrat bis Spielende auf der für sie ungewohnten linken Defensivseite die verletzte Jerusalem.

     Den Spielfluss beeinflusste dieser Wechsel jedoch gar nicht. Hilgers spielte auf der linken Defensivseite, als ob sie seit der Jugend dort schon spielen würde und Kühn fand sich auch sehr gut und schnell auf der linken Außenbahn zurecht. Kurz vor Schluss war es dann wieder eine Standardsituation, die die Glehner Damen zum Endstand von 7:1 nutzten: Schröder brachte die sehr gut geschossene Ecke von der linken Seite rein und fand den Kopf von Stürmerin Emily Ribeiro, die damit ihren Viererpack geschnürt hatte.

     „Die Leistung der gesamten Mannschaft war wieder einmal sehr stark. Jeder hat sich bis zum Ende eingesetzt und alles für die Mannschaft gegeben. Gefreut hat mich, dass alle Spielerinnen ihre neuen Positionen schnell angenommen und sie gewinnbringend für die Mannschaft eingesetzt haben. Auch Spielerinnen wie Rebecca Krause, die heute erstmalig dabei waren, haben sich nahtlos eingepasst und sehr stark gespielt.  Ich bin stolz auf meine Mädels und Damen“, so Mayer nach dem Spiel. Und Damenbeauftragter Markus Birkmann ergänzte: „Dass die starke Leistung im ersten Test keine Eintagsfliege war, hat die Mannschaft heute nochmals eindrucksvoll bewiesen. Natürlich wissen wir, dass bei uns im Verein sehr viel Potential steckt, aber das auch so junge Spielerinnen heute so überzeugt und befreit aufgespielt haben, das hat mich und uns alle schon wieder einmal sehr beeindruckt.“ Auch Vereinsvorsitzender Markus Drillges meldete sich bereits kurz nach Spielende: „Leider war ich heute beim Schloss Dyck-Lauf stark eingebunden und konnte daher das Damenspiel nicht live mitverfolgen. Ich habe mich aber immer zeitnah informieren lassen und freue mich sehr, dass unsere Damenmannschaft so erfolgreich ist. Nochmals Sieg und beim nächsten Spiel bin ich garantiert von der 1. Minute an live dabei.

     Für den SV Glehn spielten: Jana Flohr (1), Stefanie Gieleßen (2), Lea Kühn (3), Aileen Wohlan (4),  Katharina Jerusalem (7), Lina Hilgers (8), Kimberley Ott (9), Lotta Schröder (10), Penny Rothausen (11), Julia Tenten (12), Emily Ribeiro (13), Rebecca Krause (15), Christine Oldach (17)

 

 

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