Die Damen des SV Glehn warten weiter auf ein nachhaltiges Erfolgserlebnis in der laufenden Saison. Die mit einem Altersdurchschnitt von 18,18 Jahren jüngste Mannschaft der Liga unterlag gegen routinierte Jüchenerinnen 0:4 (0:1), konnte die Partie aber immerhin lange Zeit offen halten.

     „Wir sind nicht dem Jugendwahn verfallen, das ist das Resultat aus der langen Verletztenreihe“, erklärte Glehns Trainer Ralf Mayer seinen Teeny-Kader vor dem Spiel. „So besteht aber auch die Chance für Spielerinnen, die sonst nicht so zum Zuge kommen sich zu zeigen und für kommende Aufgaben aufzudrängen. Wir müssen heute schauen, dass wir irgendwie über die Runden kommen.“

     In den ersten 25 Minuten neutralisierten sich beide Mannschaften weitgehend. Kaum gefährliche Torchancen und eine leichte Feldüberlegenheit für Jüchen zeichnete bis dahin die Partie aus. In der 26. Minute parierte Torfrau Susanne Ogger glänzend einen Weitschuss der Gästemannschaft. In der Euphorie des gehaltenen Schusses gab dann Ogger Mitspielerin Steffanie Gielessen den Ball in die Hand. „Ich weiß gar nicht was mich da geritten hat. Ich dachte wahrscheinlich es ging mit einem Torabstoss weiter und wollte Steffi den Ball geben“, sagte Ogger anschließend. Gielessen reagierte etwa nach zwei Sekunden und ließ den Ball fallen. Zu spät aber für das wachsame Auge von Schiedsrichter Yunis Duran, der auf Strafstoß für Jüchen entschied. Laura Sieben ließ sich die Glehner Einladung nicht entgehen und traf zum 0:1. „Das ist wieder mal total ärgerlich. Wir laden unsere Gegner regelrecht zu Toren ein. Das hat uns heute auch wieder das Genick gebrochen“, so Co Andreas Weppler.    

     Bis zur Halbzeit hielt endie Glehnerinnen gut mit und neutralisierten die schnellen Außenspielerinnen der Gäste fast vollständig. Eine starke Partie bot insbesondere Jule Frobel, die sich intensive Zweikämpfe mit ihrer Gegenspielerin lieferte. In der 2. Halbzeit versuchten die Gastgeberinnen dann nochmals alles, kamen aber auch an ihre körperlichen Grenzen. „Wir haben schon in den letzten Spielen immer wieder mit dem letzten Aufgebot gespielt und irgendwann, insbesondere wenn du von der Bank nicht nachlegen kannst, kommen die Spielerinnen, die fast immer über die volle Distanz gehen müssen, an ihre Grenzen. Da war der Tank dann auch mal leer. Trotzdem haben die Mädels bis zur letzten Minute alles gegeben“, so MDFB Markus Birkmann.    

     In der 50. Minute war es dann ein gut ausgespielter Konter, den Jüchen durch Monique Balven zum 0:2 nutzte. Direkt im Gegenzug zog Gielessen per Direktannahme aus gut 18 Metern ab. Die Gästetorhüterin parierte stark und lenkte den scharf geschossen Ball noch zur Ecke ab. Bis zur 70. Minute spielte das Team von Ralf Mayer auf den Anschlusstreffer. Aber insbesondere über die Außen kam Glehn nicht wie gewohnt zum Zuge. In der 74. Minute war es dann wieder ein Konter, den Jüchen erneute durch Balven zum 0:3 abschloss. Ein Sonntagsschuss zum 0:4 komplettierte dann die Partie. 

     „Abhaken, in der Kurzpause versuchen zu regenerieren und dann hoffen, dass sich das Krankenlager ein wenig lichtet. Der Mannschaft kann ich heute keinerlei Vorwürfe machen. Sie hat alles gegeben und bis zum Schluss alles versucht“, so Ralf Mayer nach Spielende.