Pünktlich zur Winterpause hat sich die zweite Mannschaft des SV Glehn mit einem mehr als bescheidenen Auftritt in Bedburdyck-Gierath am Mittwochabend vorerst aus dem Aufstiegsrennen der Kreisliga C verabschiedet. Nach einer indiskutablen Leistung in der ersten Halbzeit (0:4), kämpfte sich die junge Truppe um Trainer Bernd Schriddels angetrieben durch den eingewechselten Doppeltorschützen Rafael Steinmetzer zurück ins Spiel und verkürzte binnen fünf Minuten auf 2:4 (48.; 53.), doch zwei weitere Gegentore in den letzten zehn Minuten begruben alle Hoffnungen der Glehner auf einen Punktgewinn beim direkten Konkurrenten.

     Die erste Hälfte des Spiels begann aus Glehner Sicht alles andere als vielversprechend und sehr unglücklich. Der ansonsten fehlerfreie Torhüter Timo Pesch konnte eine frühe Ecke der Gastgeber nicht richtig kontrollieren und der Abpraller wurde von Niklas Mehrheim zum Bedburdycker Fürhungstreffer über die Linie gestochert (3.). Zehn Minuten später war es erneut Mehrheim, der Pesch nach freundlicher Unterstützung der Glehner Hintermannschaft mit einem strammen Schuss zum 2:0 überwinden konnte (13.). Hatte man nach diesem kapitalen Fehlstart seitens der Gastmannschaft auf eine Trotzreaktion der Glehner gewartet, wurde man zutiefst enttäuscht. Abgesehen von einer Doppelchance, die vom Gästekeeper Tim Rietenbach jedoch vereitelt werden konnte, lief in der Offensive mit der Doppelspitze Kevin Breuer und Erhan Can bis hierhin gar nichts zusammen. Resultat aus der anhaltenden Glehner Hilflosigkeit war der Doppelschlag von Fabian Beyvers, der nach zwei gravierenden Stellungsfehlern in der Defensive sein Torkonto auf elf Saisontreffer hochschraubte (32.; 38.)

     Der sichtlich angefressene Coach Bernd Schriddels nahm in der Halbzeitpause zwei Änderungen vor. Für den blassgebliebenen Spielmacher Rene Rothausen kam Bekir Aydin in die Partie und übernahm den Innenverteidigerposten von Stefan Budinger, der nun auf die "Zehn" rückte. "Goalgetter" Kevin Breuer wurde durch Rafael Steinmetzer ersetzt. Die Einwechselung von Steinmetzer hatte direkt Auswirkung auf das Spiel der Glehner, die die Halbzeitpause genutzt hatten um sich zu sammeln und sich aufzurappeln. In den kommenden 45 Minuten stemmten sich die Glehner mit aller Kraft gegen die dritte Niederlage im dritten Topspiel der Kreisliga C. Bereits kurz nach der Halbzeitpause konnte Steinmetzer einen Pass in den Strafraum seelenruhig annehmen und vollendete zum 1:4 aus Glehner Sicht (48.). Der SVG erarbeitete sich von nun an immer mehr Spielanteile und wurde bissiger in den Zweikämpfen. So kam es auch nicht von ungefähr, dass die Glehner Zweitvertretung nach 53 Minuten bereits nachlegte: Erneut war es Steinmetzer, der sich ein Herz nahm und einen Freistoß aus circa 30 Metern ansatzlos in den linken oberen Winkel hämmerte.

     Anschließend wurde das Spiel von beiden Seiten deutlich aggressiver. Zum einen merkten die Gäste, dass man hier vielleicht doch noch einen Punkt entführen könnte und zum anderen wurden die Hausherren nach den zwei Gegentoren spürbar nervöser. Trotzdem gelang Glehn II leider nicht mehr viel nach vorne. Zu häufig wurden gute Kontergelegenheiten ausgelassen und das Tempo im Mittelfeld verschleppt, sodass sich der Gastgeber sofort wieder sortieren konnte. Direkt nach der verletzungsbedingten Auswechselung von Kapitän und Abwehrchef Sebastian Kehls, der sich in einem Zweikampf einen Bluterguss und eine Prellung unter dem rechten Auge zuzog, fiel die Entscheidung zu Gunsten der Hausherren durch einen schönen Freistoßtreffer von Moritz Beyvers (82.). Das sechste Tor des SV Bedburdyck durch Sebastian Körfer (88.) war dann der Schlusspunkt in einem Spiel, das die Glehner in der ersten Halbzeit ohne Gegenwehr abgeschenkt haben.

     Nach der dritten Niederlage im dritten Spiel gegen einen direkten Tabellenkonkurrenten ist die Zweitvertretung des SV Glehn nach einer durchaus guten Hinrunde nun endgültig auf den harten Boden der Tatsachen zurückgekommen. Im Anschluss an eine 0:6-Blamage am ersten Spieltag in Wevlinghoven gab es eine Serie von acht Siegen, die die Glehner bis an die Tabellenspitze der Kreisliga C brachte. Die Niederlagen gegen die Aufstiegsfavoriten 1. FC Grevenbroich-Süd (1:2) und TuS Grevenbroich (0:6) waren verdient, wenn auch nicht immer unvermeidbar und so steht der SVG nach der Hinrunde mit 30 Punkten aus 14 Spielen auf dem vierten Tabellenplatz der Kreisliga C und hat momentan sechs Punkte Rückstand auf den Spitzenreiter TuS Grevenbroich II. Wie gut die Hinrunde der Saison 2012/2013 ist, zeigt ein Vergleich zur Tabelle aus dem Vorjahr. Da hatten die Mannen um Trainer Bernd Schriddels nach 15 Spielen "nur" 26 Punkte auf dem Konto und belegten trotzdem den dritten Tabellenrang. So bewahrheitet sich die Prognose des SV-Coaches zu Beginn der Saison, der sagte, dass die diesjährige Gruppe deutlich schwerer sei, als die Gruppe in der Vorsaison.

     Am Freitag begeht die Reserve ihr letztes Spiel in diesem Jahr auf dem heimischen Kunstrasenplatz gegen den TuS Liedberg III. In diesem Freundschaftskick kommen vorwiegend die Spieler zum Einsatz, die aufgrund der enormen Kadergröße der zweiten Mannschaft bis dato noch nicht viele Einsatzminuten bekommen haben (Anstoß: 19:30 Uhr). Nach der Winterpause geht es für die Reserve am 3. März mit einem Heimspiel gegen den BV Wevlinghoven II weiter. Die zweite Mannschaft will mit einem Sieg zum einen Revanche nehmen für das Debakel aus dem Hinspiel und zum anderen den Grundstein für eine erfolgreiche Rückrunde legen.